Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen
Raktajino . Möchten Sie auch etwas?«
»Tee, Earl Grey, heiß«, wünschte Picard.
Sie drehte sich zum Replikator um. » Raktajino , heiß und gesüßt, sowie einen Earl-Grey-Tee, heiß.« Die Getränke formten sich in einem Wirbel aus goldenem Licht und Rauschen. Als das Gerät fertig war, nahm Dax die Tassen aus der Nische. Den Tee reichte sie umgehend an Picard weiter.
Er nahm einen Schluck und genoss den bitteren Geschmack. »Vielen Dank.«
»Gern geschehen«, antwortete sie, lehnte sich in ihrem Sessel zurück und nahm einen Schluck ihres koffeinhaltigen klingonischen Getränks. »Das mit Ihrem Bereitschaftsraum tut mir leid.«
»Nicht so leid wie mir«, erwiderte Picard. Er kostete einen weiteren Schluck des Tees. »Wir sollten so bald wie möglich Kurs zurück in den Nebel setzen.«
»Sicher, aber ich glaube nicht, dass wir, abgesehen von der Mannschaft der Voyager , viele Überlebende finden werden«, meinte Dax.
»Vielleicht nicht«, murmelte Picard. Er war von der Erkenntnis von etwas Neuem abgelenkt – etwas anderem –, das in seinen Gedanken strahlte wie eine Fackel in der Dunkelheit des bloßen Seins. »Aber wir müssen uns bald auf den Weg machen. Dort ist etwas und ich muss wissen, um was es sich handelt.«
Dax schüttelte langsam ihren Kopf. »Wenn Sie das sagen. Aber ich hasse das Gefühl, dass wir in Deckung gehen, während alle anderen um ihr Leben kämpfen.«
»In Deckung gehen?«, fragte Picard.
Sie rief eine Sternkarte auf, die um taktische Informationen über den Aufmarsch der Borg-Armada in die umgebenden Sektoren ergänzt war. Dax deutete auf den Azur-Nebel. »Das ist das Auge des Sturms, Jean-Luc. Alle Borg-Schiffe bewegen sich davon weg. Es ist momentan der sicherste Platz im bekannten All.«
Er studierte die Sternkarte und nickte. »Tatsächlich. Was es zum perfekten Ort macht, um unseren nächsten Schritt zu planen.«
»Ich wusste nicht einmal, dass wir einen nächsten Schritt haben «, erwiderte Dax.
Das Gefühl, dass ihn etwas zurück in den Nebel zog, verstärkte sich. »Den haben wir auch nicht – zumindest noch nicht. Aber ich habe so ein Gefühl, dass sich das ändern wird.«
KAPITEL 7
Während Riker durch die dunklen Gänge der Titan ging, kam er sich wie ein Geist vor, der sein eigenes Schiff heimsuchte. Zwei Stunden nachdem sie in Föderationsraum zurückgekehrt waren, hatten sie die Hauptenergie immer noch nicht reparieren können. Die Brücke und der Hauptcomputer waren wieder aktiviert, aber sonst nicht viel.
Er bog um eine Ecke und stieß beinahe mit einer Gruppe von Personen in Schutzanzügen zusammen. Er trat beiseite, um das Schadensbegrenzungsteam vorbeizulassen, das zu seinem nächsten Krisenherd eilte. Den ganzen Weg die Brücke hinunter, von Deck zu Deck und von einer Notfallleiter zur nächsten. Riker hatte ähnlich hektische Klettereien bei den Ingenieuren des Schiffes beobachtet.
Ich wette, wenn alles vorbei ist, fallen sie müde ins Bett, dachte er.
»Ra-Havreii an Captain Riker«, sagte der Chefingenieur, dessen tiefe Stimme durch Rikers Kommunikator etwas abgeflacht klang.
Riker stellte sich an den Rand des Ganges. »Schön, Ihre Stimme zu hören. Sind alle Kommunikationssysteme wieder aktiv?«
»Nein, Sir«, erwiderte Ra-Havreii. »Ich spreche vom Shuttle Gillespie aus mit Ihnen. Momentan leiten wir die gesamte Schiffskommunikation durch die Sendeempfänger der Shuttles.«
»Gute Idee«, sagte Riker. »Können wir sie benutzen, um ein Signal zum Sternenflottenkommando zu senden?«
»Noch nicht, aber bald« , meinte Ra-Havreii. »Ich rekalibriere gerade die Kommunikationssysteme, um ihre Reichweite zu erhöhen. Ich schätze, dass ich in ein paar Minuten so weit bin. Aber deswegen habe ich Sie nicht gerufen, Sir.«
Riker trat in einen kurzen Nebengang, um etwas mehr Privatsphäre zu haben. Dann fragte er: »Was ist los?«
»Wir haben ein paar ziemlich gravierende Systemschäden in einer Reihe von wichtigen Bereichen, Captain«, sagte Ra-Havreii. »Ohne den Hauptantrieb können wir keine neuen Teile replizieren – aber ohne Ersatzteile können wir den Hauptantrieb nicht reparieren. Daher benötige ich Ihre Genehmigung, die notwendigen Komponenten zu beschaffen.«
Riker brauchte einen Moment, um Ra-Havreiis ungewöhnlich dezente Ausdrucksweise zu verstehen. »Sie wollen die Wracks der Schiffe im Nebel ausschlachten«, sagte er und nickte grimmig.
»Aye, Sir. Ich weiß, dass es ein wenig morbide wirkt, aber wir brauchen diese Teile.
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