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Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen

Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen

Titel: Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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purer Wut. Aber ihr Körper lag stumm und bewegungslos da, überwältigt vom gnadenlosen Griff des Kollektivs. In sich selbst gefangen, wurde Hernandez vom endlosen Refrain ihres stummen Protestes gefoltert: Nein!
    Sie erwachte schreiend. Dann bedeckte sie schnell ihren Mund mit einer Hand.
    Das Türsignal war in der Stille ihres Quartiers sehr laut. Über das Kommunikationssystem fragte Lieutenant sh’Aqabaa: »Captain Hernandez? Geht es Ihnen gut?«
    »Ja«, antwortete Hernandez. »Ich hab nur einen bösen Traum gehabt.« Ein Traum , wiederholte sie für sich, auch wenn sie es noch nicht ganz glauben konnte. Das Padd an ihrer Seite zeigte immer noch die Akte, die sie gelesen hatte – ein freigegebener Bericht über die Borg, der ihr von Riker zur Verfügung gestellt worden war. Ich muss beim Lesen eingenickt sein.
    Es war fast achthundert Jahre her, seit sie das letzte Mal geschlafen hatte. Nachdem sie mit der Caeliar-Gestalt verbunden worden war, hatte ihr Körper keinen Schlaf mehr gebraucht, weder zur physischen noch zur mentalen Erholung. Die Catome, die ihre Zellen durchströmten, regulierten ihre Neurochemie und biologischen Prozesse. Axions Quantenfeld war die einzige Versorgung gewesen, die sie seit ihrer Verwandlung gebraucht hatte.
    Bis jetzt, offensichtlich.
    Sie erinnerte sich an eine Drohung, die die Caeliar einst Inyx gegenüber ausgesprochen hatten. Er war vor die Wahl gestellt worden: entweder unterdrückte er ihre Versuche, die Erde zu kontaktieren, oder das Quorum würde Hernandez in eine weit entfernte Galaxie versetzen, wo sie normal altern und sterben würde.
    Ich schätze, aus Axion zu fliehen, hat andere Konsequenzen, dachte sie und rieb sich den Schlaf aus den Augen. Ich frage mich, was für weitere Überraschungen noch auf mich warten.
    Wie aufs Stichwort fing ihr Magen an, zu knurren.
    Natürlich , dachte sie und lächelte.
    Hernandez stand auf und ging zu einem Gerät, bei dem es sich ihrer andorianischen Wache zufolge um einen Replikator handelte. »Hier können Sie Ihre Mahlzeiten bekommen und er macht sogar den Abwasch«, hatte sh’Aqabaa gesagt. Es war an der Zeit, entschied Hernandez, diese Behauptung einer Überprüfung zu unterziehen.
    Als sie vor der Maschine stand, die eigentlich nicht mehr als eine glattpolierte Polymernische in der Wand war, sagte sie leise: »Wie benutzt man dieses Ding?«
    Eine weibliche Stimme erwiderte: »Äußern Sie Ihren Nahrungs- oder Getränkewunsch so genau, wie Sie wünschen oder können.«
    »Eine Quesadilla mit Monterey-Jack-Käse und schwarzen Bohnen. Als Beilage scharfe Salsa, Guacamole und saure Sahne. Und einen Mojito.«
    Die Maschine reagierte mit einem Wirbel aus leuchtenden Partikeln und einem Summen. Als beides vorbei war, stand ein Tablett in der Nische. Darauf befand sich ein Teller mit einer dampfend heißen Quesadilla und ein paar kleinen Schälchen mit ihren Beilagen. Neben ihm stand ein Glas, das mit ihrem minzig-süßen Rumcocktail gefüllt war. Sie holte das Tablett aus dem Replikator und trug es zu einem kleinen Tisch.
    Der Geruch des Essens rief lange vergessen geglaubte Erinnerungen in ihr hervor – an das Zuhause ihrer Kindheit und an Abendessen mit der Familie; die zarte Textur einer Weizentortilla, die frisch aus der Pfanne kam, der grandiose Geschmack einer im Steinmörser zubereiteten Guacamole aus reifen Avocados, frischem Koriander, Salsa, Salz, Knoblauch und ein wenig Zitronensaft; die kühle, erfrischende Köstlichkeit eines perfekten Mojitos.
    Die Quesadilla war gummiartig, die Salsa fade, die Guacamole fettig, die saure Sahne schmeckte wie Kleister und irgendetwas, das sie nicht genau benennen konnte, stimmte auch mit ihrem Mojito nicht.
    Sie schob das Tablett fort. Essen, das kein Essen ist, Alkohol, der kein Alkohol ist, ärgerte sie sich. Darum hatte ich einen Koch.
    Riker konnte einfach nicht einschlafen.
    Er hatte nur ein kurzes Nickerchen machen wollen. Er drehte sich von rechts nach links, schüttelte und drehte sein Kissen, um eine kühle Stelle zu finden, und verlangsamte seine Atmung, um Körper und Geist dazu zu zwingen, das Bewusstsein loszulassen. Während er seine Augen geschlossen hielt, konzentrierte er sich auf das Rauschen, dass er sich in einer Endlosschleife vom Computer gewünscht hatte, ein sanfter Wind, der durch die Blätter eines Baumes raschelte.
    Doch es war alles umsonst. Riker drehte sich herum und legte seinen Arm auf die leere Seite seines Betts. Deannas Hälfte.
    Ihre Abwesenheit

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