Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen
Ersten Offizier gleichzeitig zu verlieren. Wie kann das jemand ertragen?
Bowers brach das unangenehme Schweigen. »Ich möchte nicht gefühllos erscheinen, aber wir haben viel zu besprechen und wenig Zeit. Vielleicht sollten wir in eine angemessenere Umgebung umziehen.«
»Einen Moment«, sagte Riker zu Bowers und sah dann Picard an. »Die Besatzung der Voyager hat mehr Erfahrung mit den Borg als irgendjemand sonst. Sollten sie nicht auch dabei sein?«
»Ich wünschte, sie könnten es«, erwiderte Picard. »Unglücklicherweise ist Captain Chakotays Zustand kritisch und viele seiner Offiziere und Besatzungsmitglieder wurden getötet. Die Voyager wird mehrere Tage nicht einsatzbereit sein, und Commander Bowers hat recht, wir können nicht warten.« Er wandte sich an Worf. »Wurde alles vorbereitet, Nummer Eins?«
»Ja, Sir«, bestätigte Worf. Er ging zur Tür, die sich mit einem leisen Zischen öffnete. Dann drehte er sich zu der Gruppe um und verkündete: »Bitte folgen Sie mir.«
Dax und Bowers waren die Ersten, die Worfs Einladung nachkamen, und Picard signalisierte Riker und seinen Offizieren, dass sie vor ihm gehen sollten. Nachdem das Trio den Transporterraum verlassen hatte, folgten ihnen Picard und Beverly mit ein wenig Abstand.
Beverly sagte kein Wort, als sie Picards Hand ergriff. Sie musste sich nicht erklären, er verstand es. In einer Krisensituation hatte Riker eine Entscheidung treffen müssen, die ihn verfolgen würde, ganz egal, wie es letztendlich ausging. Es war ein Dilemma, das nur von einem anderen Captain verstanden werden konnte, dessen Frau an Bord des gleichen Raumschiffes diente. Sie drückte seine Hand und ließ sie dann aus ihrem Griff gleiten.
Picard fragte sich, ob er den Mut aufbringen könnte, die gleiche Entscheidung zu treffen, die Riker getroffen hatte – seine schwangere Frau im Namen der Pflicht zu verlassen, im Dienste einer Abstraktion namens Höheres Gut. Dann dachte er daran, wie viel ihm die gnadenlosen Feuer der Zeit bereits genommen hatten und er wusste, dass er es nicht konnte.
In düsterem Schweigen ging er neben Beverly her ... und wünschte sich, dass ihm der Anstand erlaubt hätte, ihre Hand noch ein wenig länger zu halten.
Abgeschottet im Gesellschaftsraum der Enterprise – dem Happy Bottom Riding Club – bedienten sich die drei Captains und ihre Offiziere an heißen und kalten Getränken, die ihnen Jordan, der Barkeeper, bereitgestellt hatte. Vor der Ankunft der Offiziere waren die anderen Gäste hinausgescheucht worden. Nun, nach Ankunft der VIP-Gäste, sah Dax, wie Jordan aus dem Haupteingang verschwand, um den Offizieren ihre Privatsphäre zu gewähren.
Dax füllte eine Tasse mit frischgekochtem Raktajino . Sie nahm einen Schluck des dampfenden Getränks und bewunderte die Dekoration des Raums. Unter anderem sah man Dutzende Fotos von Enterprise -Mitarbeitern, die bei der Erfüllung ihrer Pflicht gestorben waren. Auf ihnen befanden sich kleine Zettel, auf denen ihre Namen, ihr Rang und ihr Sterbedatum standen. Dann war da eine Landkarte von Kalifornien, mit einem Stern an der Stelle, wo sich der irdische Namensvetter des Riding Clubs aus dem zwanzigsten Jahrhundert befunden hatte. Es gab sogar eine Nachbildung der Ausschanklizenz dieser Bar. Komplettiert wurde die Dekoration schließlich von Erinnerungsstücken alter Raumschiffe, die den Namen Enterprise getragen hatten.
Worf trat links neben Dax an die Bar und füllte sein Glas mit Pflaumensaft. Captain Riker goss sich zu ihrer Rechten eine Tasse mit heißem Kaffee ein. Als er ihren umherschweifenden Blick bemerkte, erklärte er ihr: »Jordan hat den Laden herausgeputzt, aber ich habe ihm seinen Namen gegeben.«
Sobald er es gesagt hatte, war sich Dax sicher, dass sie einen bösen, an Riker gerichteten Blick von Worf wahrnahm.
Wegen dieser Geschichte werde ich später bestimmt noch mal bei Worf nachhaken, dachte sie, während sie Riker höflich zunickte.
Captain Picard erhob seine Stimme. »Könnten wir bitte alle zusammenkommen? Wir haben nicht viel Zeit.« Die Offiziere versammelten sich und setzten sich an eine Reihe von kleinen Tischen, die Jordan und seine Mitarbeiter in einer Ecke der Lounge zusammengeschoben hatten. Direkt daneben befand sich eine Fensterwand, die eine spektakuläre Sicht auf den Nebel bot.
Dax hörte nur halb zu, als Picard für Riker zusammenfasste, wie die Bemühungen der Enterprise , den Zugang der Borg in den Föderationsraum zu schließen, ihn und seine Mannschaft
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