Star Trek - Destiny 04 - Einzelschicksale
Wand befand sich eine Couch, zu der senkrecht angeordnet ein Stuhl stand. Dazwi-schen war ein Tisch und über der Couch hing ein Gemälde der Sky-line von Johnson City auf Cestus III.
Zwischen Tür und Schreibtisch stand ein Wandschrank, in den ein Replikator integriert war. Esperanzas Schreibtischstuhl befand sich an der vierten Wand, wodurch sie direkt auf das Gemälde über der Couch sehen konnte und den Ausblick auf Paris zu ihrer Rechten hatte. Auf der anderen Seite ihres metallenen Schreibtischs standen zwei hölzerne Gästestühle.
Esperanza ging als Erstes zum Replikator. »Möchten Sie etwas trinken?«
» Allira -Punsch wäre wundervoll, wenn es keine Umstände macht.«
»Ganz und gar nicht.« Sie legte ihre Hände auf die Kontrollen.
»Einen Allira -Punsch und einen Jack Daniel's, pur.«
Sonek runzelte die Stirn. »Ich dachte, die Replikatoren im Palais könnten während der Arbeitszeiten keinen Alkohol ausgeben.«
Die beiden Getränke materialisierten mit einem sanften Summen.
Esperanza nahm die Gläser. »Wir deaktivierten diese Funktion, als die Borg Deneva zerstörten. Seitdem hatten wir noch keine Gelegenheit, sie wieder einzuspeichern.«
»Ich kann mir nicht vorstellen, warum«, bemerkte Sonek trocken, als er das große, matte Glas von der Stabschefin entgegennahm.
Esperanza nahm ihr eckiges Glas mit dem dicken Boden und der bernsteinfarbenen Flüssigkeit darin mit zum Sessel, und sagte: »Setzen Sie sich, Sonek. Wofür hat sich Zachary bei Ihnen bedankt?«
Sonek nahm auf der Couch Platz, die unglaublich bequem war.
Das, so fand er, versprach Gutes für die Besprechung. Wenn sie wollte, dass er sich wohl fühlte, dann würde das eine angenehme Unterhaltung werden. Er wusste, dass die Stabschefin in diesem Raum jede Menge unangenehme Unterhaltungen führte, und er vermutete, dass diese am Schreibtisch stattfanden.
Auf ihre Frage antwortete er: »Ich gab ihm einen Rat bezüglich seines Problems mit dem Ratsmitglied von Bolarus.«
Esperanza zuckte zusammen. »Diese Transporter-Sache?«
Sonek nickte.
Sie schien etwas sagen zu wollen, winkte dann aber ab. »Darüber kann ich mir jetzt nicht den Kopf zerbrechen.«
»Ich muss schon sagen, Esperanza, ich war überrascht, vom Palais zu hören. Präsident Zife und ich, nun … wir waren nicht unbedingt einer Meinung, weshalb ich die letzten Jahre auf dem Mars verbracht habe, aber …«
»Ihr Name kam, ehrlich gesagt, einige Male zur Sprache, Sonek, aber wir waren uns nicht sicher, ob Sie zustimmen würden, hierher zu kommen, wenn man bedenkt, wie die Sache zwischen Ihnen und Zife ausgegangen ist.«
»Esperanza, vor etwa dreißig Jahren las Präsidentin T'Pragh eine Monografie, die ich über die Cardassianer verfasst hatte und rief mich in dieses Gebäude, um mit mir darüber zu reden. Dann bat sie mich, der Regierung zu dienen, und seitdem habe ich nie eine Bitte um Hilfe aus dem Palais abgelehnt.«
Esperanza lächelte, und Sonek hatte das Gefühl, dass es ihr erstes Lächeln an diesem Tag war. »Ich bin sehr froh, das zu hören, Sonek, denn genau darum bittet Sie Präsidentin Bacco jetzt.«
Sonek stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, und seine Schultern sackten zusammen, als ob mit einem Mal zwei Tonnen schwere Gewichte von ihnen genommen worden wären. Er sank sogar noch tiefer in die Couch hinein, was er nicht für möglich gehalten hätte.
Bis zu diesem Moment hatte er eigentlich nicht daran geglaubt, dass man ihn fragen würde.
»Was kann ich für die Föderation tun, Esperanza?«
Sie stellte ihr Getränk auf dem Tisch ab und fragte: »Wie viel wissen Sie über die derzeitige Situation der Romulaner?«
»Vor etwa anderthalb Jahren – ziemlich genau zu der Zeit, als Prä-
sidentin Bacco ihr Amt antrat – wurden Praetor Hiren und der Großteil des Senats von einem Remaner namens Shinzon getötet, der daraufhin die Macht an sich riss. Shinzon wiederum wurde selbst getötet, als er versuchte, in die Föderation einzufallen. Die einzige Überlebende, Senatorin Tal'Aura, übernahm das Amt des Praetors. Allerdings war sie diejenige, die in Shinzons Namen den Senat auslöschte, also erfuhr sie nicht gerade überwältigende Unterstützung. Gegen Ende des letzten Jahres erklärte ein Commander namens Donatra sich selbst zur Imperatorin des Imperialen Romulanischen Staates. Sie hat etwa die Hälfte des Militärs auf ihrer Seite und kontrolliert die gesamten Nahrungsvorräte der Romulaner. Sowohl die Föderation als auch die
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