Star Trek - Destiny 04 - Einzelschicksale
Geschichte, die einst ebenso die Zukunft war.«
Darüber lachte Donatra. Es war ein angenehmes Lachen, und das machte Sonek ein wenig nervös. Andererseits, wenn sie entspannt genug war, um zu lachen, bedeutete das, dass sie ihn vielleicht ernst nahm. Vielleicht bedeutete es aber auch, dass sie ihm nur nach dem Mund redete.
Er nippte an dem Ale und versuchte, sich nicht ansehen zu lassen, dass er das Gefühl hatte, ein Phaser hätte sich am Grund seines Halses überladen.
Donatra stellte ihr Glas mit einem gebieterischen, dumpfen Bumms ab und sagte: »Es ist wahr, dass Tal'Aura und ich uns nicht bekriegen, aber wir sind Feinde. Aus diesem Grund werde ich ihr nicht helfen.«
»Bei allem Respekt, Imperatorin, in diesem Punkt versagt Ihre Logik meiner Meinung nach. Sie wollen Tal'Aura nicht helfen, weil Sie ihr lieber schaden wollen. Darauf läuft es doch im Endeffekt hinaus, oder?«
Donatra funkelte ihn an. »Wenn man es so plump ausdrücken möchte.«
»Ich entschuldige mich für meine plumpe Ausdrucksweise. Was ich damit sagen will, ist einfach, dass Sie denken, dass nach wie vor ein Kampf zwischen Ihnen und Tal'Aura besteht. Doch dem ist nicht so – weil Sie, Imperatorin, ihn längst gewonnen haben .«
»Habe ich das?« Das Lachen kehrte zurück, doch dieses Mal war es hart und bitter. »Soll ich all die versuchten Mordanschläge für Sie aufzählen, die seit der Gründung des Imperialen Romulanischen Staates auf mich verübt wurden?«
»Ich will den Ernst dieser Angelegenheit nicht herunterspielen, aber das ist für einen Monarchen ziemlich normal. Außerdem waren es vermutlich nicht Tal'Auras Agenten, die Sie zu töten versuchten.
Wahrscheinlich handelte es sich um die ganz gewöhnlichen Verrückten und Intriganten, in Ihrem eigenen Staat, die Ihren Thron für sich beanspruchen wollen. Das ist, um eine Redensart zu bemühen, der Preis der Macht. Aber ich rede hier von der Tatsache, dass Tal'Aura wusste, was Sie tun würden, bevor Sie es taten.«
Donatra zog die Brauen zusammen. »Wie bitte?«
Sonek lehnte sich auf seinem Stuhl vor. »Tal'Aura informierte Prä-
sidentin Bacco und Kanzler Martok auf dem Gipfeltreffen, das sie auf Grisella abhielten, über Ihre Pläne, den Imperialen Romulanischen Staat zu gründen. Das war ein paar Wochen bevor Sie ihn tatsächlich ausriefen. Tal'Aura wusste davon – und unternahm nichts dagegen, weil sie es nicht konnte . Es lag nicht in ihrer Macht, und das wusste sie. Außerdem haben Sie doch schon die Unterstützung Ihres Volkes.«
»Für jemanden, der die letzten paar Jahre an einer Universität auf dem Mars verbracht hat, scheinen Sie sich dessen sehr sicher zu sein.« Als Sonek darauf nicht reagierte, fügte Donatra hinzu: »Sie wirken nicht überrascht.«
»Ich wäre wesentlich überraschter gewesen, wenn Sie keine ausgie-bigen Nachforschungen über mich angestellt hätten. Und der Grund, warum ich weiß, dass Sie die Unterstützung Ihres Volkes haben, ist folgender: Tal'Aura hat zwar nicht genügend Streitkräfte des Militärs auf ihrer Seite, um gegen Sie in den Krieg zu ziehen, doch Sie selbst haben ebenfalls nicht genügend Militär, um Besatzungs-streitkräfte auf all den Planeten zu stationieren, von denen Sie Besitz ergriffen haben. Das bedeutet, dass die Leute auf diesen Planeten einfach akzeptieren, Bürger einer neuen Macht zu sein. So wie ich das sehe, gehen Sie davon aus, dass Tal'Aura langsam ihre Macht verlieren wird, woraufhin sich immer mehr Planeten auf Ihre Seite schlagen werden. Und dann werden Sie alle eine große, glückliche, romulanische Familie sein, richtig?«
Donatra schwieg.
»Schön, dann bestätigen Sie es eben nicht, aber es ist ziemlich offensichtlich, dass Sie diese Gedanken hegen. Das Beste daran ist, dass Sie Ihr langfristiges Ziel erreichen, ohne auch nur einen einzigen Finger krumm machen zu müssen. Genau genommen funktioniert dieser Plan sogar am besten, wenn Sie sich einfach nur im Hintergrund halten und nichts unternehmen – Sie stehen einfach da und sehen zu, wie Tal'Auras Regierung zusammenbricht.«
Sonek räusperte sich und wünschte, er hätte um ein alkoholfreies Getränk gebeten, bevor er fortfuhr. »Doch das Problem an diesem Plan ist, dass die Leute, die darunter am meisten leiden, nicht die Leute sind, denen Sie schaden wollen. Tal'Aura und der Senat werden sich weiterhin die Bäuche vollschlagen, egal was Sie tun. Ich komme gerade von Artaleirh. Die Leute dort erhalten keine Nahrung von Virinat mehr, wie
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