Star Trek - Destiny 04 - Einzelschicksale

eines von zwei Dingen bedeuten. Entweder werde ich langsam alt oder ich bin wirklich sehr intensiv mit dem Versuch beschäftigt, diese Probleme zu lösen.«
    »›Diese‹?«
    Sonek erzählte Dax von dem Nachrichtenbericht über Capella.
    Dax nickte. »Ich erinnere mich an die Toora Maab . Vermutlich wollte jemand auf Capella nur einen bekannten Namen benutzen. Ich bin sicher, dass es jede Menge Leute gibt, die über die erneute Anwesenheit der Föderation auf dem Planeten nicht gerade erfreut sind.«
    »Mag sein. Aber das Muster passt nicht.«
    »Ereignisse passen nicht immer in ein Muster, Professor.«
    Er lächelte. »Vielleicht nicht. Dennoch gehe ich besser noch einmal die Informationen durch, die ich über Donatra habe. Wann werden wir dort ankommen?«
    »Unsere geschätzte Ankunftszeit ist morgen um 1930.«
    »Großartig.«
    Dax entschuldigte sich und ging. Sonek setzte sich wieder an seinen Schreibtisch. Als er einen Schluck von seinem Punsch nehmen wollte, merkte er, dass er das Glas schon geleert hatte, aber er machte sich nicht die Mühe, aufzustehen und sich ein neues zu holen.
    Wenn er Donatra überreden wollte, ihrer größten Feindin zu helfen, würde er die richtige Munition benötigen.
    Das Erste, was Sonek an Donatras Räumlichkeiten auf Achernar Prime auffiel, war, dass sie absolut gar nichts mit dem Senatsgebäude auf Romulus gemeinsam hatten. Letzteres war rund, besaß hohe Decken, und das Licht der Eisn, Romulus' Sonne, fiel hinein, um sowohl den Senat als auch den zentralen Bereich zu beleuchten. Donatra schien hingegen einen langen Raum mit niedriger Decke vorzu-ziehen, der sich in einem massiven Bauwerk befand, das in eine Felswand am Rand von Achernar Primes westlichem Kontinent hin-eingemeißelt worden war. Donatra saß auf einem riesigen Stuhl mit hoher Lehne, der zwei Stufen über dem Boden an der Nordwand stand. Der Karte zufolge, die die Sensoren der Aventine angefertigt hatten, befand sich auf der anderen Seite der südlichen Wand ein hundert Kilometer tiefer Abgrund, der im Ozean endete. Die sehr langen Wände an der östlichen und westlichen Seite waren mit anti-ken (oder zumindest antik wirkenden) Schwertern und Schilden sowohl romulanischer als auch vulkanischer Art geschmückt.
    Sonek beamte zusammen mit Altoss hinunter. Das war das Thema einer langwierigen Diskussion in der Beobachtungslounge der Aventine gewesen, als sie sich Achernar genähert hatten.
    »Wir können den Romulanern nicht einfach so zwei Leute ausliefern«, hatte Bowers gesagt.
    »Zuerst einmal«, war Soneks Antwort gewesen, »reden wir hier nicht mehr allgemein über ›die Romulaner‹. Wir haben es mit zwei einzelnen politischen Instanzen zu tun und diejenige, in der wir uns gerade befinden, ist die, mit der wir verbündet sind. Die Frau, in deren Gemächer ich beame, riskierte ihr Leben, um sowohl der Enterprise als auch der Titan zu helfen, und Mitglieder ihres Militärs op-ferten sich, um Ardana zu retten. Außerdem sind wir diejenigen, die sie um einen Gefallen bitten wollen. Unter diesen Umständen glaube ich nicht, dass das Hinunterbeamen eines Sicherheitstrupps unsere Chancen erhöhen wird, diesen Gefallen gewährt zu bekommen.
    Ganz zu schweigen davon, die Allianz aufrechtzuerhalten.«
    »Es gibt keine Allianz«, hatte Dax betont, bevor Bowers widersprechen konnte, »aber Ihr Argument ist stichhaltig. Ensign Altoss wird mit Ihnen hinunterbeamen – ich gehe davon aus, dass selbst Donatra verstehen wird, dass Sie einen Leibwächter bei sich haben, oder?«
    »Das dürfte in Ordnung gehen, aber weitere Begleitpersonen sollten nicht dabei sein.« Sonek hatte bemerkt, wie Bowers sich regelrecht auf seinem Stuhl gewunden hatte. »Hören Sie, Commander, ich verstehe Ihr Argument, glauben Sie mir. Wenn ich an Ihrer Stelle wäre, würde ich genau dasselbe sagen. Aber wir dürfen es nicht so aussehen lassen, als würden wir mit gezogenem Phaser um diesen Gefallen bitten. Wir haben ein schwer bewaffnetes Schiff im Orbit –
    das sollte mehr als genug sein, um Donatra wissen zu lassen, dass wir es ernst meinen.«
    »Also gut«, hatte Bowers nachgegeben, »es ist Ihre Beerdigung.«
    Darüber hatte Sonek gelacht. »Ich will doch schwer hoffen, dass es dazu nicht kommen wird, Commander.«
    Falls es Soneks Beerdigung sein sollte, dann würde sie wahrscheinlich von einer der beiden Wachen veranlasst werden, die rechts und links neben Donatras Thron standen und mit gezogenen Disruptoren in seine Richtung zielten. Nein ,