Star Trek - Destiny 04 - Einzelschicksale
Raum.
Nan sah zu Esperanza. »Tja, wenn das mal nicht ein Schlag ins Gesicht war.«
»Ma'am, Kalavak hat recht. Das ist eine gewaltige Erleichterung.
Die Schiffe, die wir bisher nach Romulus geschickt haben, können nun für interne Angelegenheiten eingesetzt werden. Verdammt, wir haben Pran doch zu Donatra geschickt, um genau dieses Resultat erreichen zu können.«
»Und was ist, wenn es Pran nicht gelingt, Donatra zu überreden?«
»Um ehrlich zu sein, Ma'am, ist das deren Problem. Wir können sie nicht zwingen, unsere Hilfe anzunehmen.«
»Mag sein, aber es gefällt mir verdammt nochmal nicht. Und in letzter Zeit musste ich ein wenig zu oft Dinge akzeptieren, die mir nicht gefallen.« Sie seufzte wieder – das war noch etwas, das zu oft passierte – und betätigte das Interkom. »Sivak, sind Akaar und die anderen schon da?«
»Sie erwarten Ihr Belieben, Frau Präsidentin.«
Nan fuhr sich mit einer runzligen Hand durch ihr knochenweißes Haar und murmelte: »Mein Belieben hat seit dem Tag meines Amts-antritts keine Rolle mehr gespielt.«
»Verzeihung, Ma'am? Ich fürchte, Sie murmeln schon wieder. Es gibt vulkanische Rhetorik-Techniken, die ich Ihnen gerne …«
»Schicken Sie sie einfach rein«, schnauzte Nan. Sivak zu ertragen, war es bisher immer wert gewesen, weil er seinen Job so gut machte, aber in letzter Zeit hatte er ihre Geduld arg strapaziert. So wie alles andere …
Als sich sie Türen öffneten und das Trio eintrat, musste Nan ein Kichern unterdrücken. Was nur ein weiterer Beweis dafür ist, dass ich mehr Schlaf brauche , dachte sie reumütig, aber alles, was ihr bei dem Anblick in den Sinn kam, war: klein, mittel, groß.
Klein traf auf C29-Grün, das Ratsmitglied von Nasat, zu, der im Technologieausschuss saß. Wie alle Nasat sah auch C29 wie eine große Kugelassel aus, mit acht Beinen, einem runden Gesicht, in dem sich anstelle einer Nase eine Ausstülpung befand, und einem großen Panzer. Obwohl er für einen Käfer ziemlich gewaltig war, reichte er Nan gerade einmal bis zur Brust, wenn er aufrecht auf den Hinterbeinen ging. Nasat, so wusste Nan, konnten auch auf allen acht Beinen umherkrabbeln oder sich in ihren Panzer einkugeln und einfach losrollen – allerdings konnte sie sich nicht vorstellen, dass der bedächtige C29 das tun würde.
Mittel beschrieb die kleine Androsianerin Forzrat, die das Amt der Technologieministerin bekleidete. Ihre Arbeit an dieser Sache war der Grund, warum sie ihren Stellvertreter zu dem vorherigen Treffen geschickt hatte. Obwohl sie Humanoide waren, wiesen Androsianer zyklopische Merkmale auf. In der Mitte ihrer Stirn befand sich ein riesiges Auge, und statt einer voll ausgebildeten Nase besa-
ßen sie lediglich zwei Schlitze, sowie Gehörgänge ohne Ohrmu-scheln. Forzrats langes Haar war hellgrün gefärbt, wodurch ihr Amt angezeigt wurde. Androsianer verwendeten zur Rangbezeichnung Haarfarben anstelle von Abzeichen an der Kleidung. Obwohl sie kleiner als Nan war, überragte sie dennoch das Ratsmitglied von Nasat.
Und die dritte Person überragte jeden. Fleet Admiral Leonard Akaar, der als Verbindungsmann der Sternenflotte zur Präsidentin fungierte, seit Admiral Ross letztes Jahr seinen Ruhestand angetreten hatte, stammte von Capella IV, wo alle Bewohner riesig waren.
Der Admiral – der bereits über hundert Jahre alt war – maß zweiein-halb Meter, hatte langes weißes Haar und das Gesicht eines Mannes, den so gut wie nichts mehr schockieren konnte. Heute sah er sogar noch niedergeschlagener aus als normalerweise. Das überraschte Nan nicht, da es bei dieser Sache um seine Heimatwelt ging, von der er als Jugendlicher verbannt worden war. Akaar wurde als Tiru der Zehn Stämme geboren und zusammen mit seiner Mutter Eleen verbannt, bevor er die Volljährigkeit erreichen und selbst Anspruch auf das Amt des Tiru erheben konnte. Er wurde von einem Sternenflot-tenarzt entbunden (und nach ihm benannt), also schloss er sich im Exil der Sternenflotte an und übernahm als Captain schließlich das Kommando über die Wyoming , bevor er zum Admiral aufstieg.
»Reden Sie mit mir«, forderte Nan, als sie sich alle setzten. Akaar und Esperanza nahmen auf einem der beiden parallel stehenden Sofas Platz, und Forzrat setzte sich ihnen gegenüber auf das andere.
C29-Grün bevorzugte einen speziellen Stuhl, der an die physischen Besonderheiten der Nasat angepasst war, von denen mehrere im Palais arbeiteten. Nan selbst setzte sich auf den bequemen Stuhl, der im
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