Star Trek - Into Darkness
zielte, reichte er aus, um ihr einen schrillen Schmerzensschrei zu entlocken. Er ging weiter geradewegs auf Admiral Marcus zu.
Khan presste seine Lippen ein wenig zusammen, als er je eine seiner Handflächen an einer Seite von Admiral Marcus’ Kopf platzierte und zu drücken begann. »Sie … Sie … hätten mich schlafen lassen sollen!«
Das knackende Geräusch wurde von Carol Marcus’ entsetztem Schrei übertönt. Kirk lag wie betäubt auf dem Deck und konnte nur zusehen – und zuhören.
XV
Spock war so kurz davor, echte Angst zu zeigen, wie es einem Vulkanier möglich war.
»Wo ist der Captain, Mr. Sulu?«
Er hatte den Steuermann nun bereits seit einiger Zeit mit dieser Frage traktiert, doch Sulu konnte immer nur dieselbe, unerträglich uninformative Antwort geben wie zuvor.
»Unsere Sensoren sind immer noch funktionsunfähig, Sir. Wir können das Innere des anderen Schiffs nicht untersuchen. Ich habe es mit einigen Überbrückungen versucht, aber auch die sind plötzlich wieder zusammengebrochen. Ich kann ihn nicht finden.«
Der Wissenschaftsoffizier runzelte die Stirn. »Plötzlich? Wann genau , Mr. Sulu?«
Der Steuermann drehte sich zum Kommandosessel um. »Eigentlich genau in diesem Moment, Sir. Ich habe gerade Fortschritte gemacht, und dann brach alles …«
Spock wartete nicht, bis er es zu Ende gesprochen hatte. »Leiten Sie alle nicht benötigte Energie in die Schilde.«
»Die Schilde, Sir?« Sulu wirkte unsicher. »Nach dem, was ich erkennen kann, arbeiten sie drüben immer noch an der Wiederherstellung ihrer Systeme. Die einzigen, die auf einhundert Prozent laufen, sind die Lebenserhaltung und die künstliche Schwerkraft.«
»Schilde hoch«, wiederholte Spock streng. » Sofort .«
Von einer anderen Station aus meldete sich ein Ensign, der die genannten Systeme überwachte, zu Wort. »Sir, unsere maximale Kapazität liegt bei einundzwanzig Prozent, und das auch nur dann, wenn wir alle …«
»Tun Sie es, Mr. Bradley. Wenn ich Mr. Sulus Aussage richtig deute, habe ich das Gefühl das … Captain?«
Ohne Vorwarnung war das Bild des Schlachtschiffs verschwunden, und stattdessen zeigte der vordere Schirm nun James Kirks Abbild. Er hielt sich aufrecht, war zur Seite gedreht und sah ziemlich mitgenommen aus. Neben ihm stand Khan und hielt ihm einen Phaser in den Nacken. Spock brauchte keine höhere Auflösung, um zu wissen, dass die Waffe wahrscheinlich nicht auf Betäubung eingestellt war.
»Ich werde es Ihnen sehr leicht machen, Mr. Spock« , sagte Khan leise.
»Captain.« In Spocks Stimme lag fast eine Spur Emotionalität.
»Ihre Mannschaft gegen meine Mannschaft« , fuhr Khan fort.
Ein Stück hinter Khan konnte Spock Chefingenieur Scott und Dr. Carol Marcus erkennen. Beide schienen unbewaffnet zu sein. Der Vulkanier glaubte allerdings, dass es keinen Unterschied gemacht hätte, wenn sie bewaffnet gewesen wären , da sie es schließlich mit Khan zu tun hatten.
»Sie haben uns betrogen«, sagte Spock ruhig. »Der Captain hat Ihnen vertraut. Er hat Ihnen genug Vertrauen geschenkt, um Sie zu einem Verbündeten gegen den Verräter Admiral Marcus zu machen.« Spock versuchte, in den Ecken des Bildschirms noch mehr zu erkennen. »Ich sehe nur Ingenieur Scott und Dr. Marcus hinter Ihnen. Wo ist der Admiral?«
»Er ruht in Frieden« , antwortete Khan, ohne zu zögern. »Und wenn wir hier schon mit dem Begriff ›Betrug‹ jonglieren: Ich bin derjenige, der außer sich sein sollte. Ich bin derjenige, der betrogen wurde.« Er nickte in Scotts Richtung. »Als der Admiral und seine Leute erledigt waren, hat Ihr Mann auf mich geschossen . Auf einen direkten Befehl des Mannes hin, der mich zu seinem Verbündeten gemacht hat.«
Spock reagierte mit ähnlicher Kaltschnäuzigkeit. »Und wären wir jetzt in einer anderen Position, wenn er das nicht getan hätte? Würde dieses Gespräch dann unter anderen Umständen stattfinden? Oder war die Entscheidung, Sie unschädlich zu machen – offenbar nicht lange genug –, nur eine kurze Unterbrechung Ihres bereits gefassten Plans? Sie wollten doch Ihre Mannschaft wiederbekommen, sobald der Admiral aus dem Weg geräumt sein würde, nicht wahr?«
Einen Moment lang herrschte Stille. Dann lächelte Khan. Es lag Vergnügen darin, aber keine Belustigung. »Oh, Sie sind wirklich klug, Mr. Spock. Es erfordert wahre Intelligenz, um über das Naheliegende hinauszusehen. Die meisten verschwenden ihre Gedanken nur an den Augenblick. Es wäre
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