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Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus

Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus

Titel: Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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elektrisiert. Einige, die bereits auf den Diagnosebetten lagen, sprangen wieder herunter. Ein Patient stieß sogar Dr. Selar zur Seite, damit er auf die Beine kommen konnte. Alle blickten auf einen Punkt hinter Shelbys Rücken. Als sie sich umdrehte, sah sie, dass Si Cwan den Raum betreten hatte.
    Für eine Weile, die Shelby wie eine halbe Ewigkeit vorkam, herrschte Totenstille. Dann setzte sich eine junge Frau in Bewegung, die nach irdischen Maßstäben Anfang Zwanzig sein musste, und flog geradezu durch den Raum. Sie warf sich auf Si Cwan und umklammerte ihn so fest, dass es schien, als wollte sie ihn zerbrechen oder zerquetschen, obwohl sie ihm kaum bis zur Brust reichte.
    »Sie leben! Den Göttern sei Dank, Sie leben!«, flüsterte sie.
    Und nun folgten auch die anderen ihrem Beispiel. Die meisten legten jedoch nicht denselben totalen Mangel an Zurückhaltung an den Tag, sondern näherten sich vorsichtiger, ehrfürchtiger und mit unterschiedlich ausgeprägter Demut und Hochachtung. Si Cwan strich unterdessen über das volle blaue Haar der jungen Frau, so zärtlich wie ein Vater, der sein neugeborenes Kind in den Armen hält. Er blickte zu den anderen auf und streckte ihnen seine freie Hand entgegen, als wollte er sie zu sich rufen. Sie wiederum schienen neue Kraft aus seiner bloßen Gegenwart zu schöpfen. Viele von ihnen neigten den Kopf oder fielen auf die Knie.
    »Bitte … das ist nicht nötig«, sagte Si Cwan. »Bitte stehen Sie wieder auf. Verbeugen Sie sich nicht vor mir. Bitte … tun Sie das nicht.« Er signalisierte ihnen mit Gesten, dass sie sich erheben sollten. »Manchmal glaube ich, dass es gerade diese Gepflogenheiten waren, die einen Graben quer durch unser Volk zogen und letztlich für unsere gegenwärtigen Probleme verantwortlich sind. Stehen Sie auf … auch Sie im Hintergrund.«
    Aus tiefverwurzelter Gewohnheit leisteten sie seinen Anweisungen Folge. »Wird dieses Schiff Sie wieder an die Macht bringen, Lord Cwan?«, fragte einer der Männer. »Werden seine Waffen in Ihrem Namen sprechen?«
    Shelby setzte bereits zu einer kategorischen Erwiderung an, dass dem auf gar keinen Fall so sein würde, doch dann kam Si Cwan ihr zuvor, als er mit überraschend sanfter Stimme sprach: »Dieses Schiff befindet sich auf einer Mission des Friedens, meine Freunde. Ich bin nur an Bord, um mit meinen bescheidenen Mitteln dazu beizutragen.« Dann warf er Shelby einen kurzen Blick zu, als wollte er sagen:
Zufrieden mit dieser Antwort?
Sie nickte in stummer Bestätigung.
    Dann wandte sie sich wieder den Flüchtlingen zu. »Wovor sind Sie geflohen?«, wollte sie von ihnen wissen.
    Ein Dutzend unterschiedlicher Antworten stürmte gleichzeitig auf sie ein. Die Details variierten zwischen den Individuen oder einzelnen Gruppen, doch es gab eine Reihe von Gemeinsamkeiten. Gestürzte Regierungen, Plünderer aus den verschiedensten Völkern, Kriege, die aus allen möglichen Gründen von strittigen Grenzen bis hin zu versuchtem Genozid ausgebrochen waren. Eine Welt der Ordnung, die ins Chaos stürzte.
    »Wir wollten uns nur in Sicherheit bringen«, sagte die junge Frau, die Si Cwan auf so überschwängliche Weise umarmt hatte. »Ist das zu viel verlangt?«
    »Bedauerlicherweise«, entgegnete Si Cwan seufzend, »lautet die Antwort auf die Frage in manchen Fällen ja.«
    »Der Rest der königlichen Familie … sind sie alle …?«
    Als er nickte, waren unterdrückte Schluchzer zu hören … aber auch, wie Shelby bemerkte, einige Seufzer der Erleichterung.
    »Was wird jetzt mit uns geschehen?«, fragte einer.
    »Zuerst werden wir Captain Hufmins Raumschiff reparieren. Wir haben bereits ein Team hinübergeschickt«, teilte Shelby den Leuten mit. Daraufhin stöhnte Hufmin leise auf und schüttelte den Kopf, was Shelbys Neugier erregte. »Gibt es damit irgendwelche Probleme, Captain?«
    »Nun, glauben Sie bitte nicht, ich wäre undankbar für die Rettung und die Reparatur. Ihre Hilfe bedeutet mir mehr, als Sie glauben. Aber ich muss Sie fragen … wie viel mich diese Hilfeleistung kosten wird. Denn dieser Auftrag wirft für mich wesentlich geringere Gewinne ab, als Sie vermutlich erwarten …«
    »Captain Hufmin«, setzte Shelby zu einer Erwiderung an.
    »… und ich bin überzeugt, dass Ihre technischen Experten die besten sind, die man für Geld bekommen kann, aber mein Kreditrahmen ist so eng, dass Sie mir bestenfalls mit einem großzügigen Ratenzahlungsplan entgegenkommen …«
    »Captain, wir erwarten keine Bezahlung von

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