Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus

Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus

Titel: Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
Vom Netzwerk:
hinausgerissen wurden. Bedauerlicherweise würde er dadurch etwas Luft verlieren. Mit der wenigen Energie, die noch zur Verfügung stand, konnten die Schiffssysteme es niemals schaffen, den Sauerstoff zu ersetzen, der ins Vakuum entweichen würde. Andererseits blieb ihm dann noch die Luft in der Pilotenkanzel und der Mittelsektion. Das war nicht viel, aber zumindest wäre alles für ihn. Nur für ihn.
    Nicht für die Todgeweihten …
    Der Schalter für das Heckschott hatte eine magische Anziehungskraft auf seine Hände, und er streckte den Arm aus, um ihn mit den Fingern zu berühren. Er war entschlossen, das zu tun, was er tun musste, wenn er überleben wollte, bevor er es sich anders überlegen konnte. Als er ihn betätigte, leuchtete sofort ein gelbes Warnlicht auf, und der Computer meldete sich mit seiner monotonen männlichen Stimme zu Wort:
»Warnung. Dieses Schiff befindet sich nicht innerhalb einer planetaren Atmosphäre. Eine Öffnung der äußeren Frachtraumschotten würde zu einem Verlust der Atemluft in der Hecksektion und aller unzureichend gesicherten Objekte führen. Möchten Sie diesen Befehl wirklich ausführen? Wenn ja, bestätigen Sie durch die mündliche Anweisung ‚Befehl ausführen‘.«
    »Bef…« Das Wort blieb ihm in der Kehle stecken.
    … viele Todgeweihte …
    »Bef… Befehl …«
    Hinter ihm klopfte es an die Tür. Das Geräusch hallte durch das Cockpit, wie ein Zeichen aus der Hölle. »
Was gibt es?
«, rief er dem unsichtbaren Störenfried zu.
    »Mr. Hufmin?«, sagte eine schwache, helle Stimme. Die Stimme eines Kindes, eines kleinen Mädchens. Das demnächst als Leiche durch den Weltraum treiben würde …
    »Ja. Was ist?«
    »Ich … ich wollte mich erkundigen, ob jemand unseren Hilferuf gehört hat.«
    »Ich weiß es nicht. Ich habe keine Ahnung. Geh jetzt wieder zu deinen Eltern, ja?«
    »Sie sind tot.«
    Diese Antwort versetzte ihm einen Schlag, doch dann erinnerte er sich, dass eins der Kinder seine Eltern durch besonders aggressive Plünderer verloren hatte. Das Mädchen war mit einem Onkel unterwegs, der weit über neunzig Jahre alt zu sein schien. »Ach ja, nun … dann geh wieder zu deinem Onkel.«
    Danach blieb es eine Weile still, und er glaubte bereits, das Mädchen hätte seinen Vorschlag befolgt. Er wollte sich wieder an den Computer wenden, als er erneut die Stimme hörte. »Mr. Hufmin?«
    »
Was gibt es denn, verdammt nochmal?
«
    »Ich … ich wollte mich nur bei Ihnen bedanken.« Als er nichts erwiderte, sprach das Mädchen weiter. »Ich weiß, dass Sie Ihr Bestes gegeben haben, und ich weiß, dass Sie auch weiterhin alles versuchen werden. Und ich wollte sagen … nun, ich … ich glaube an Sie. Danke für alles.«
    Er starrte ausdruckslos auf das blinkende gelbe Lämpchen. »Warum sagst du das? Wer hat dir den Auftrag dazu gegeben?«, fragte er tonlos.
    »Die Götter. Ich habe gebetet, dass sie uns helfen, und dann bin ich während des Betens eingeschlafen … bis ich in meinem Kopf hörte, wie sie mir sagten, ich solle mich bei Ihnen bedanken. Und … das habe ich getan.«
    Hufmins Mund bewegte sich, aber kein Wort kam heraus. »Das ist … gut«, brachte er schließlich hervor. »Ich … habe es gerne getan. Okay? Keine Ursache.«
    Er horchte aufmerksam und nahm das Geräusch ihrer Schritte wahr, mit denen sie sich entfernte. Jetzt war er wieder ganz allein. Und konnte sich dem widmen, was er zu tun hatte.
    »Computer.«
    »Warte auf Anweisungen«
, erwiderte der Computer. Dem Computer war all dies natürlich gleichgültig. Er wartete nur darauf, zu tun, was ihm befohlen wurde. Er war eine Maschine, die keinerlei Werturteile fällen konnte. Und er war auch nicht in der Lage, Maßnahmen zu ergreifen, die seine eigene Weiterexistenz sicherten. Hufmin jedoch war dazu sehr wohl imstande.
    »Computer …«
    Er dachte an das Kind. Er dachte an die Leichen und wie sie im Weltraum treiben würden. So viele Leichen. Doch er würde überleben oder zumindest seine Überlebenschancen verbessern, und das war das Einzige, was zählte. »Computer, Befehl aus…«
    Was zählte ein Kind mehr oder weniger? Ein Leben oder siebenundvierzig Leben? Was spielte überhaupt eine Rolle? Das einzig Wichtige war, dass er überlebte. So war es doch! Nicht wahr?
    Er sah die Todgeweihten an seinem Sichtfenster vorbeitreiben, die Körper vom Vakuum zerrissen, die Gesichter im Schrecken der letzten Erkenntnis verzerrt und erstarrt. Und er würde noch am Leben sein …
    … und er konnte dann

Weitere Kostenlose Bücher