Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus

Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus

Titel: Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
Vom Netzwerk:
fragte: »Botschafter, wollen Sie damit sagen, dass genau dies Ihrer Ansicht nach hier geschehen ist?«
    »Ich habe lediglich spekuliert, Admiral«, erwiderte Spock gelassen. »Man könnte natürlich ebenso spekulieren, dass das Thallonianische Imperium durch interne Vorkommnisse zusammengebrochen ist, durch eine Kombination aus Misswirtschaft und Unterdrückung. Ersteres hätte die Auflösung des Reiches zur Folge gehabt, während Letzteres im Fall der erfolgenden Auflösung die Gewaltbereitschaft des unterdrückten Volkes begünstigt hätte. Ich trete hier nur als Advocatus Diaboli auf.«
    In Anbetracht der leicht satanisch anmutenden Gesichtszüge des Vulkaniers wurde Picard unwillkürlich auf die feine Ironie aufmerksam, die in dieser Bemerkung lag. Der Captain nutzte das vorübergehende Schweigen und sagte: »Ich denke, wir sollten uns jetzt setzen und die Angelegenheit auf zivilisierte Weise diskutieren.«
    »Ich bin ganz Ihrer Meinung, Captain«, stimmte Nechayev zu. Alle Anwesenden nahmen eilig ihre Plätze am großen, auf Hochglanz polierten Konferenztisch ein. Der Einzige, der sich nur zögernd in Bewegung setzte, war Si Cwan, der sich auf den Stuhl setzte, der am weitesten von Ryjaan entfernt war. Nechayev wandte sich an Jellico. »Admiral«, sagte sie. »Sie haben den Vorsitz über dieses Treffen inne. Legen Sie los.«
    »Vielen Dank, Admiral.« Jellico sah sich am Tisch um. »Halten wir fest, was wir ohne jeden Zweifel wissen: Das Thallonianische Imperium ist zusammengebrochen. Die königliche Familie wurde größtenteils exekutiert …« Er wartete einen kurzen Moment ab, um zu sehen, ob Si Cwan irgendwie auf diesen grausamen Ausdruck reagierte, doch der Miene des Thallonianers war nicht das Geringste zu entnehmen. »… ebenso wie regionale Regierungsvertreter«, sprach er schließlich weiter. »Was die Bildung einer neuen Regierung betrifft, die möglicherweise den Platz der Königsfamilie eingenommen hat, ist die Nachrichtenlage jedoch recht verworren.«
    »Es gibt keine«, teilte Si Cwan in selbstsicherem Tonfall mit. »Das steht ohne Zweifel fest.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«, fragte Nechayev.
    »Es gab verschiedene Parteien«, erklärte Si Cwan. »Die verschiedensten Gruppierungen, die nur durch ihren Hass auf den Status quo vereint waren. Ein Hass, der Ursprünge hat …« Er drehte den Kopf und starrte Ryjaan an, doch dann sagte er lediglich: »… die sich wohl nur den Göttern erschließen. Auf jeden Fall … kenne ich diese Leute. Das Bündnis wird nur so lange Bestand haben, bis sie ihr blutiges Ziel erreicht haben. Doch wenn es an der Zeit ist, gemeinsam etwas Neues aufzubauen, müssen sie versagen. Sie werden sich gegenseitig in Stücke reißen. Das Chaos und die Verwirrung, die gegenwärtig im Thallonianischen Imperium herrschen, sind nichts im Vergleich zu dem, was die Zukunft bringen wird.«
    »Lord Cwans Einschätzung der Lage scheint von den Flüchtlingen geteilt zu werden«, sagte Picard. »Wie Sie wissen, kommen die Flüchtlinge nun schon seit mehreren Wochen in Scharen aus dem Thallonianischen Imperium. Mindestens die Hälfte von ihnen ist krank, verletzt oder kaum noch am Leben. Außerdem gibt es viele Tote und viele, die im Sterben liegen. Die
Enterprise
war nur eines von mehreren Schiffen, das ihnen Geleit geben und humanitäre Hilfe zur Verfügung stellen sollte, wo es möglich war. Mein Counselor, Deanna Troi, hat mit einigen jener Individuen gesprochen, die … stärker in Mitleidenschaft gezogen wurden. Sie haben einhellig von chaotischen Zuständen und internen Zwistigkeiten berichtet. Bedauerlicherweise beschränken sie sich nicht auf die Heimatwelt der Thallonianer. Andere Völker und andere Welten, deren Antipathien von den Thallonianern unter Kontrolle gehalten wurden, fallen in alte und verbitterte Feindseligkeiten zurück. Leider ist unser Verständnis der Ereignisse, die auf den Zusammenbruch des Imperiums folgten, nur sehr begrenzt, weil wir generell nur wenig über diese Zivilisation wissen. Selbst die Flüchtlinge wissen oder verstehen kaum etwas von dem, was über ihren unmittelbaren und alltäglichen Erfahrungsbereich hinausgeht.«
    »Für sie bestand auch nie die Notwendigkeit dazu«, sagte Si Cwan, und Riker glaubte, eine Spur aufrichtigen Bedauerns in seiner Stimme ausmachen zu können. »Wir haben uns um sie gekümmert. Wir haben ihnen alles gesagt, was sie wissen mussten, und nicht mehr. Damit waren sie bisher zufrieden.«
    »Sie lebten in

Weitere Kostenlose Bücher