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Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus

Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus

Titel: Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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allmählich mit ihm durchging. Doch selbst wenn es jetzt noch nicht geschah, so würde es schon bald geschehen, wenn die Systeme nicht mehr in der Lage waren, die Atmosphäre innerhalb des Schiffes zu reinigen. Dann würde jeder an Bord ersticken.
    Jeder …
    Jeder an Bord war dem Tod geweiht …
    Wenn er an die Anzahl der Betroffenen dachte, wurde ihm nicht zum ersten Mal bewusst, dass dies einer der Fälle war, in denen mehr nicht unbedingt besser war. Jeder einzelne Passagier auf diesem Schiff war eine Person mehr, die Platz einnahm, die Luft atmete und Sauerstoff verbrauchte, der dann nicht mehr zur Verfügung stand, um ihn, Hufmin, am Leben zu erhalten.
    Was war nur in ihn gefahren? Welcher Teufel hatte ihn geritten, sich auf dieses sinnlose und völlig unprofitable Geschäft einzulassen? Wenn er ein Ferengi gewesen wäre, hätte man ihn in aller Öffentlichkeit zur Schnecke gemacht … oder was immer Ferengi mit Artgenossen anstellten, die eine unglaubliche Dummheit in geschäftlichen Belangen an den Tag legten. Das Problem war nur, dass es nun nicht mehr nur darum ging, Geld zu verlieren. Jetzt würde die Sache ihn außerdem das Leben kosten.
    Viele waren dem Tod geweiht …
    »Wirf sie aus der Schleuse!«, sagte er und sprach damit zum ersten Mal den Gedanken aus, der ihm schon seit Stunden durch den Kopf ging. Es war ein völlig vernünftiger Plan. Er musste nur seine Passagiere loswerden, und dann konnte er vielleicht einige weitere Tage oder gar Wochen überleben. Dann war es nicht mehr nur eine Sache von Stunden, wie alle seine Instrumente anzudeuten schienen.
    Doch es wäre keineswegs einfach. Immerhin handelte es sich um siebenundvierzig Flüchtlinge, und er selbst war nur eine Person. Er bezweifelte, dass sie sich freiwillig und jubelnd der Leere überantworten würden, nur damit er, Hufmin, eine bessere Überlebenschance hatte. Nein, die einzige Möglichkeit, sie loszuwerden, bestand im Einsatz von Gewalt. Doch auch in diesem Punkt sah das Zahlenverhältnis etwas ungünstig für ihn aus … ziemlich genau eins zu siebenundvierzig.
    In einem Fach zu seinen Füßen hatte er eine Handvoll Disruptoren versteckt. Er könnte sie an sich nehmen, in die Hecksektion gehen, wo sich sämtliche Passagiere aufhielten, und einfach das Feuer eröffnen. Er könnte die Todgeweihten einen nach dem anderen erschießen und dann die Leichen in den Weltraum stoßen. Doch dann sah er bildlich vor sich, wie er dort stand und einer nach dem anderen starb, wie er die Todesangst in ihren Augen sah, wie er ihre Todesschreie nicht nur einmal oder zweimal, sondern siebenundvierzig Mal hörte. Denn er würde sie alle töten müssen. Alle oder keinen, dessen war er sich ohne jeden Zweifel bewusst. Er konnte keine Auswahl treffen. Alle oder keinen. Aber er war kein Mörder. In seinem ganzen Leben hatte er noch nie jemanden getötet. Die Disruptoren dienten lediglich seinem Schutz, sie stellten einen letzten Ausweg dar, und er hatte sie bis heute nicht ein einziges Mal abgefeuert. Es war niemals notwendig gewesen. Wäre er wirklich in der Lage, sie alle zu töten und aus dem Schiff zu stoßen …?
    Dann kam ihm eine geniale Idee. Er musste sie gar nicht eigenhändig töten. Es genügte, wenn er sie einfach in den Weltraum, in die Leere stieß. Sicher, sie würden einen schrecklichen Tod erleiden, wenn sie im Vakuum erstickten, aber durch einen Disruptorschuss zu sterben, stellte nicht unbedingt eine bessere Todesart dar.
    Die
Cambon
war in drei Sektionen unterteilt: das Cockpit, in dem er sich gegenwärtig aufhielt, die Mittelsektion, die hauptsächlich die Ausrüstung sowie sein Privatquartier beherbergte, und die Hecksektion … die größte Sektion, in der die Fracht untergebracht wurde …
    … und wo sich nun all seine Passagiere befanden. Sie drängten sich auf engstem Raum, was es sehr unbequem für sie machte, aber sie waren am Leben.
    Hufmin studierte die Kontrollen für die Hecksektion. Und dort befanden sich die Schaltungen, mit denen sich die hinteren Ladeschotten bedienen ließen. In der Hecksektion gab es ebenfalls solche Kontrollen, aber sie waren redundant und ließen sich – falls nötig – vom Cockpit aus übergehen. Und das Cockpit war völlig autark und ließ sich durch eine schwere Tür vom Rest des Schiffes isolieren.
    Es genügte vollkommen, wenn er einfach die Ladeschotten am Heck öffnete. Die Passagiere würden vermutlich gar nicht mehr bemerken, dass ihr Leben endete, bevor sie in den luftleeren Weltraum

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