Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus

Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus

Titel: Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
Vom Netzwerk:
stand auf. Er kehrte Calhoun den Rücken zu und stützte sich mit den Händen an der Wand ab. »Ein Frieden, der von meinen Vorfahren begründet und von meiner Generation bewahrt wurde. Unsere Geburt verpflichtete uns dazu … doch wir versagten. Und jetzt erlebe ich mit, wie die Arbeit meiner Vorfahren und meiner Familie zerstört wird. In einhundert Jahren … vielleicht schon in zehn Jahren … wird alles, was wir erreicht haben, im Guten wie im Schlechten, fortgespült sein. Verschwunden. So beständig wie eine Sandburg am Strand, die von der Flut eingeebnet wird. Was wir geleistet haben, wird keine Rolle mehr spielen. Alles wird umsonst gewesen sein. Jede schwierige Entscheidung, jedes erlassene Gesetz wird letztlich auf nichts reduziert. Wir werden künftigen Generationen kein Erbe hinterlassen können. Wahrscheinlich wird es nicht einmal künftige Generationen geben. Ich habe keine königliche Gemahlin, mit der ich unsere Linie fortsetzen könnte. Niemand wird mit meinem königlichen Blut in den Adern weiterleben können.«
    »Trotzdem hoffen Sie, mit Hilfe dieses Schiffes Ihre Machtbasis erneuern zu können. So ist es doch.«
    Si Cwan drehte sich um und starrte ihn an. »Ist es das, was Sie glauben?«
    »Zumindest kam es mir in den Sinn.«
    »Ich gebe zu, diesen Gedanken ebenfalls verfolgt zu haben. Aber ich gebe Ihnen mein Wort, Captain. Ich werde nichts unternehmen, was die Mission dieses Schiffes oder das Leben seiner Besatzung gefährden würde. Mein höchstes Ziel ist genau dasselbe wie Ihres: Ich will dem Wohl des Ganzen dienen, wo immer ich einen Beitrag dazu leisten kann.«
    Calhoun nickte langsam; offenbar war er mit dieser Antwort zufrieden. »Gut. Das kann ich akzeptieren … zumindest vorläufig.«
    »Captain …?«
    »Ja?«
    Si Cwan lächelte dünn. »Sie wussten es schon die ganze Zeit, nicht wahr? Dass ich mich als blinder Passagier auf Ihr Schiff geschlichen habe.«
    Einen Moment überlegte Calhoun, ob er ihn anlügen sollte, wozu er ohne zu zögern bereit gewesen wäre, wenn er das Gefühl gehabt hätte, dadurch einen Nutzen zu erlangen. Doch sein Instinkt sagte ihm, dass in diesem Fall Offenheit angebrachter wäre. »Ja.«
    »Gut.«
    »Gut?«
    »Ja. Es ist eine gewisse Erleichterung für mich, wirklich. Die Vorstellung, ich würde mich an Bord eines Schiffes befinden, dessen Kommandant keine Ahnung hätte, was um ihn herum geschieht … wäre für mich recht beunruhigend gewesen.«
    »Es freut mich, Ihre Besorgnis zerstreut haben zu können. Und …«
    »Ja?«
    »Ob Sie es glauben oder nicht … aber ich kann es Ihnen nachfühlen. Auch für mich gab es Situationen, in denen ich das Gefühl hatte, mein Leben sei vergeudet.«
    »Und darf ich fragen, wie Sie mit solchen Momenten der Verzweiflung umgegangen sind?«
    Mackenzie Calhoun lachte leise und sagte: »Ich übernahm das Kommando über ein Raumschiff.« Doch dann hob er warnend einen Finger. »Ich hoffe nur, dass Sie sich nicht davon inspirieren lassen.«
    »Ich werde mir Mühe geben, es nicht zu tun, Captain. Ich werde mir alle Mühe geben.«

X

    Hufmin starrte auf die Sterne hinaus. Er konzentrierte sich auf einen Stern nach dem anderen, während er jeden einzelnen mit einem wüsten Schimpfwort bedachte.
    In der Enge des Cockpits der
Cambon
konnte er immer noch nicht glauben, dass er sich in eine derartige Zwangslage hineinmanövriert hatte. Er kratzte sich die Bartstoppeln am Kinn und musste zum tausendsten Mal an das alte Sprichwort denken, demzufolge keine gute Tat ungesühnt blieb.
    Er warf erneut einen Blick auf seine Instrumente, während seine Lungen sich immer schwerer anfühlten. Er wusste, dass man es nach einer Kopfverletzung tunlichst vermeiden sollte einzuschlafen. Also hatte er sich wach gehalten, indem er in der engen Räumlichkeit auf und ab gegangen war, Aufputschmittel zu sich genommen, vor Jahren auswendig gelernte Poesie aufgesagt und sich durch Bisse Schmerzen zugefügt hatte – kurzum alles, was ihm eingefallen war. Doch letztlich hatten all diese Bemühungen nicht viel genützt, denn nun würde ihm zu allem Überfluss in Kürze die Atemluft ausgehen. Die Lebenserhaltungssysteme litten unter dem generellen Ausfall der Maschinen. Wenn diese versagten, schaltete die Lebenserhaltung auf die Notversorgung um, doch nun ging auch diese zur Neige. Hufmin spürte deutlich, dass ihm das Atmen schwerer fiel, aber er war sich nicht ganz sicher, ob die Sauerstoffkonzentration wirklich nachließ oder ob seine Fantasie

Weitere Kostenlose Bücher