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Star Trek - New Frontier 04 - Die Waffe

Star Trek - New Frontier 04 - Die Waffe

Titel: Star Trek - New Frontier 04 - Die Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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erwiderte Burgoyne.
    Morgan Primus saß um zwölf Uhr fünfundfünfzig im Freizeitraum und überlegte angestrengt, was sie als Nächstes tun sollte. Vor ihr auf dem Tisch stand ein großer Krug mit Synthehol, den sie vorsichtig anhob, als wollte sie sein Gewicht abschätzen.
    »Darf ich mich zu Ihnen setzen?«, fragte jemand in ihrer Nähe. Sie blickte zu Si Cwan auf, der sie mit höflichem Interesse ansah.
    »Bitte«, erwiderte sie und deutete auf den leeren Stuhl. Si Cwan nahm ihr gegenüber Platz, und ihr fiel unwillkürlich auf, wie kerzengerade er dasaß – als hätte er einen Besenstiel verschluckt. »Ich scheine eine äußerst begehrenswerte Frau zu sein.«
    »So ist es. Aber wie kommen Sie darauf?«
    »Sehen Sie den Mann da drüben?« Sie blickte flüchtig in eine Ecke der Teestube, wo ein Sicherheitswächter mit einem Drink in der Hand saß und sie nicht aus den Augen ließ. »Er ist mir in den Freizeitraum gefolgt. Und vorher ist mir ein anderer Wachmann gefolgt. Ich habe acht Ablösungen gezählt.«
    »Warum sollten diese Leute so etwas tun?«
    »Weil ich es genauso machen würde. Sicherheitswache Stufe zwei, wie es scheint. Eine recht wirksame Methode, um jemanden im Auge zu behalten, der nicht merken soll, dass man ihn im Auge behalten will.«
    Si Cwan drehte sich zum Sicherheitswächter um. Nach einer Weile blickte der Mann auf und bemerkte, dass er beobachtet wurde, woraufhin er sich Mühe gab, in eine andere Richtung zu schauen.
    »Er ist nicht besonders gut. Wahrscheinlich hat er noch nicht allzu viel Übung.« Sie schwenkte ihren Drink und fügte bedauernd hinzu: »Für Synthehol konnte ich mich noch nie begeistern. Romulanisches Ale ist mehr nach meinem Geschmack.«
    »Ist dieses Getränk nicht illegal?«
    Sie legte einen Finger an die Lippen und sagte mit Verschwörermiene: »Pssst! Nicht weitersagen!« Dann stellte sie das Glas ab und fragte mürrisch: »Sind Sie als Bittsteller meiner Tochter zu mir gekommen?«
    »Ich bin gekommen, weil Sie ein Problem haben. Ich möchte Ihnen gerne dabei helfen.«
    Sie beugte sich neugierig vor. »Können Sie dafür sorgen, dass ich von diesem Schiff runterkomme?«
    »Nein. Aber Sie können selbst dafür sorgen, von diesem Schiff runterzukommen.«
    »Ach, schon wieder diese Nummer!« Sie blickte aus dem Sichtfenster, dann runzelte sie die Stirn. »Wir werden langsamer. Ich frage mich, warum.«
    »Sind Sie sich ganz sicher?«
    »Glauben Sie mir, ich kenne mich damit aus. Wir sind unter Warp gegangen, und jetzt wird die Geschwindigkeit weiter reduziert. Ich wüsste wirklich gerne, warum wir den Warpflug abgebrochen haben. Schließlich gibt es hier weit und breit nichts, das einen Aufenthalt lohnen würde.«
    »Ich weiß es nicht. Aber ich bin überzeugt, dass es gute Gründe dafür gibt.«
    »Tatsächlich?« Sie drehte sich wieder zu ihm um. »Dann sagen Sie mir eins: Wenn Sie sich so sicher sind, dass die Leute im Maschinenraum ihre guten Gründe haben, warum können Sie dann nicht in meinem Fall zur gleichen Schlussfolgerung gelangen?«
    »Weil ich die Leute kenne und ihnen vertraue«, erklärte Si Cwan geduldig. »Sie erwarten, dass ich Ihnen das gleiche Vertrauen entgegenbringe, aber Sie haben nichts getan, um es sich zu verdienen.«
    »Wollen Sie damit sagen, ich soll zu meiner Tochter gehen und ihr mein Herz ausschütten?«
    »Ich will sagen, dass Sie ein Problem haben, das Sie niemals lösen werden, wenn Sie in der Teestube herumsitzen und sich über die Qualität der servierten Getränke beklagen. Reden Sie mit Ihrer Tochter. Reden Sie mit dem Captain. Erklären Sie sich.«
    Ihre Stirn legte sich in tiefe Falten. »Und wie oft mussten Sie sich im Laufe Ihres Lebens schon erklären, Si Cwan? Hmm? Wie oft mussten Sie die Befehle rechtfertigen, die Sie gaben? Wie oft mussten Sie die Gründe für Ihre Entscheidungen offenlegen? Ich möchte wetten, dass Sie es während der Zeit Ihrer Herrschaft nicht ein einziges Mal tun mussten. Sie haben einfach einen Wunsch geäußert, und er wurde erfüllt.«
    »Erstens entstammen Sie im Gegensatz zu mir keiner königlichen Familie.«
    Sie hob tadelnd einen Finger. »Gehen Sie nie von unbewiesenen Vermutungen aus.«
    »Und zweitens«, fuhr er fort, ohne darauf einzugehen, »musste ich mich sehr wohl und recht häufig rechtfertigen. Vor meiner Familie, vor Leuten, die sich ein Urteil über meine Beweggründe bilden wollten, und vor solchen, auf deren Unterstützung ich angewiesen war, damit meine Befehle ausgeführt

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