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Star Trek - New Frontier 04 - Die Waffe

Star Trek - New Frontier 04 - Die Waffe

Titel: Star Trek - New Frontier 04 - Die Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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hätte es sich noch nicht entschieden, welche Gestalt es schließlich annehmen wollte. Burgoyne glaubte, so etwas wie ein fernes Brüllen zu hören, doch das war einfach unmöglich. Aber letztlich war das ganze Phänomen unmöglich.
    »Soleta an Brücke!«, schrie Soleta in ihren Kommunikator. »Im MARK befindet sich ein unbekanntes Wesen! Ich wiederhole, ein unbekanntes Wesen, möglicherweise intelligent, zweifellos hungrig nach Energie!«
    »Bin schon unterwegs!«
, antwortete Calhouns Stimme.
    Dann ging überall auf dem Schiff der Alarm los. Systeme schalteten sich ab und fuhren wieder hoch. Burgoyne wusste nicht, wohin er/sie zuerst schauen sollte, und als er/sie aufblickte, sah er/sie etwas wirklich Entsetzliches. Etwas, das ihn frappant an die Todeszuckungen Thallons erinnerte, nur dass sich diesmal die hilflose
Excalibur
im Zentrum des Geschehens befand.
    Etwas schob sich durch den Materie-Reaktionsinjektor nach oben. Obwohl die Abschirmung noch intakt war, streckte sich
etwas
– eine Klaue, eine Kralle, ein Tentakel oder eine wabernde Mischung aus allem – empor, genau dorthin, wo Beth und Christiano vor Schreck erstarrt standen.
    Michael Houle blieb nicht einmal die Zeit, bewusst zu registrieren, was mit ihm geschah.
    Houle war ein großer, gutaussehender und erst vor Kurzem zum Lieutenant Junior Grade beförderter Flugdeckoffizier, der sich in diesem Moment darüber wunderte, warum plötzlich alle Systeme verrücktspielten. Einer Anzeige zufolge waren die Hangartore geöffnet, während eine andere behauptete, dass sie geschlossen waren, und eine dritte meldete, das Kraftfeld sei aktiviert worden, um einen Druckabfall im Hangar zu verhindern, was wiederum einer vierten Anzeige widersprach. Es war, als wären mit einem Mal sämtliche Geräte durchgedreht, als würde das Schiff mit Energie und Daten überflutet, was zum absoluten Chaos in den Systemen führte.
    Er hörte Schritte hinter seinem Rücken und drehte sich in der Hoffnung um, es wäre jemand gekommen, der ihm eine Erklärung für dieses Durcheinander gab. Er nahm nicht einmal bewusst wahr, dass es eine Faust war, die sich in seine Richtung bewegte und sein Kinn traf. Houles Kopf flog nach hinten, und er brach zusammen, ohne die Gelegenheit erhalten zu haben, auch nur ein Wort zu sagen.
    Morgan ging an ihm vorbei und schüttelte ihre schmerzende Hand. »Niemals Knochen auf Knochen!«, ermahnte sie sich. »Diese Regel sollte man stets beherzigen.«
    Von der Flugdeckzentrale aus betrachtete sie die Shuttles, die ihr nun zur Verfügung standen. Hier gab es nicht das gleiche Angebot wie im Hauptshuttlehangar, aber sie wusste, dass dieser Bereich nicht so streng bewacht wurde. Außerdem hatte sie ohnehin keine großen Ansprüche. Schließlich entdeckte sie das Gefährt, das für ihre Zwecke ideal war.
    »Typ sechs«, sagte sie zufrieden. »Damit kann ich sechsunddreißig Stunden lang Warp zwei halten – oder zwei Tage lang Warp eins Komma zwei. Ausgezeichnet.«
    Sie beabsichtigte, die Kontrollen der Hangartore an das Shuttle zu übergeben, damit sie den Startvorgang ohne fremde Hilfe einleiten konnte. Doch sie stellte bald fest, dass sich die Systemausfälle, die das übrige Schiff lahmlegten, auch hier auswirkten. Das unverhoffte Chaos war ein zweischneidiges Schwert. Durch die allgemeine Verwirrung war es ihr gelungen, den Sicherheitswächtern zu entkommen, aber jetzt gefährdete genau derselbe Umstand ihren Fluchtplan.
    »Also gut«, sagte sie, obwohl niemand anwesend war, der sie hätte hören können. »Kein Problem. Ich habe einen Ausweichplan.«
    Hastig verließ sie die Zentrale und lief zum Shuttle, das sie sich ausgesucht hatte. Sie sprang von der Treppe, lief mehrere Meter – und blieb abrupt stehen.
    Si Cwan versperrte ihr den Weg; er stand genau zwischen ihr und dem Shuttle.
    »Sie haben unser Gespräch ohne ein Wort des Abschieds beendet, Morgan«, tadelte er sie. »Ich hatte Sie für eine Frau mit besseren Manieren gehalten.«
    »Gehen Sie, Botschafter, sonst muss ich Ihnen eine noch viel schmerzhaftere Enttäuschung bereiten.« Sie ging langsam und scheinbar völlig entspannt auf ihn zu. »Das hier geht Sie nichts an.«
    »Ja, mir ist nicht entgangen, dass Sie diesen Standpunkt vertreten. Nur leider bin ich anderer Ansicht.« Er schien sich keinerlei Sorgen zu machen, dass sie ihm irgendwie gefährlich werden könnte. Er war einen Kopf größer als sie, wies breite Schultern und einen kräftigen Körperbau auf. Und er war ein Mann, der

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