Star Trek - New Frontier 04 - Die Waffe
fragte Morgan.
»Diese Entwicklung haben Sie allein Ihren Taten und Ihrem unkooperativen Verhalten zu verdanken. Ich ziehe lediglich die Konsequenzen.«
Sie schien etwas erwidern zu wollen, überlegte es sich jedoch anders und verließ wortlos den Raum. Si Cwan und Lefler begleiteten sie nach draußen, und Lefler hielt nur einen kurzen Moment inne, um sich zu Calhoun umzuschauen. Der Captain wusste nicht, ob in ihrem Blick Dankbarkeit, Zorn, Verwirrung oder vielleicht sogar eine Mischung aus allen drei Emotionen lag.
Shelby wollte etwas sagen, doch Calhoun hob schnell eine Hand, und tippte auf seinen Kommunikator. »Mr. Kebron. Könnte ich wohl für einen Moment Ihre Zeit in Anspruch nehmen?«
»Das kann doch nicht dein Ernst sein, Mac!«
»Derartige Äußerungen höre ich des Öfteren von Ihnen, Commander. Und jedes Mal müssen Sie feststellen, dass ich es in der Tat ernst meine. Ich denke, Sie können sich diesen Kommentar in Zukunft sparen. Es wird irgendwann langweilig, wenn Sie immer dasselbe sagen.«
»Um Himmels willen, Mac …«
Kebron trat in den Bereitschaftsraum und stand mit lässig hinter dem Rücken verschränkten Armen da. »Ja, Captain?«
»Ich möchte, dass Morgan auf Sicherheitsstufe zwei überwacht wird«, sagte Calhoun.
»Es werden keine speziellen Personen zu ihrer Bewachung abgestellt, aber das gesamte Sicherheitspersonal wird stets ein Auge auf sie haben«, sagte Kebron ruhig. »Meine Leute werden sich alle fünfzehn Minuten melden, damit ich über ihren Aufenthaltsort informiert bin.«
»Genau. Weisen Sie alle Sicherheitskräfte an. Am besten umgehend.«
»Aye, Sir.« Er aktivierte seinen Kommunikator. »An alle Sicherheitskräfte, hier spricht Kebron. Sicherheitswache Stufe zwei, Zielperson Morgan Primus, Ausführung sofort. Bestätigung aller Einheiten an Sicherheitszentrale.« Dann verließ er mit erstaunlicher Geschwindigkeit den Bereitschaftsraum.
Anschließend wartete Calhoun auf Shelbys empörte Reaktion. Er hatte ihr den Rücken zugekehrt, aber er war überzeugt, dass es jeden Augenblick losgehen würde. Als nichts kam, drehte er sich zu ihr um, da er vermutete, dass sie ihm dabei in die Augen sehen wollte. Sie stand mit verschränkten Armen und ausdrucksloser Miene da, unter der sich zweifellos heftigste Verärgerung verbarg.
»Na los«, sagte er seufzend. »Raus damit.«
»Nun«, begann sie, »ich finde, das hast du wirklich gut gemacht.«
Er starrte sie an, als wäre ihr plötzlich ein zweiter Kopf gewachsen. »Wie bitte?«
»Ich sagte, das hast du wirklich gut gemacht.«
Langsam und zögernd ging er ein paar Schritte auf sie zu. »Weißt du, Eppy … als ich mir überlegt habe, was du sagen würdest, habe ich mit allem Möglichen gerechnet, aber nicht damit.«
»Mac, ich weiß, dass du das Herz am rechten Fleck hast. Du hast gesehen, wie Lefler leidet, und empfindest einen gewissen Zorn auf die Frau, die daran schuld ist, und du fühlst dich verpflichtet, etwas dagegen zu unternehmen.«
»Das trifft im Großen und Ganzen zu«, sagte er. »Okay, zum Teil liegt es auch daran, dass sie mich zur Weißglut gereizt hat. Aber damit kann ich umgehen. Du hast gesehen, was sie mit Lefler gemacht hat. Lieutenant Lefler gehört zu meiner Besatzung, und ich lasse nicht zu, dass man einem Mitglied meiner Besatzung übel mitspielt, wenn ich es verhindern kann.«
»Vor dem Hintergrund des Schiffes und unserer Mission gehört Robin Lefler zweifellos zu den Leuten, für die du verantwortlich bist, Mac.« Sie kam ihm ein Stück näher und sah ihn mitfühlend an. »Aber wenn es um ein Unrecht geht, das ihr vor zehn Jahren angetan wurde, dann muss sich Robin jetzt ganz allein damit auseinandersetzen. Du hilfst ihr doch nicht, indem du ihre Mutter daran hinderst, erneut davonzulaufen.«
»Die Leistungsfähigkeit der Mitglieder meiner Besatzung geht mich auf jeden Fall etwas an«, gab Calhoun zu bedenken. »Wenn Robin Lefler durch ihre Mutter davon abgehalten wird, ihre Arbeit zu erledigen, dann ist es mein Problem. Ich werde mich stets nach Kräften bemühen, günstige Arbeitsbedingungen für meine Offiziere zu schaffen.«
»Dieses Ziel ist viel zu hoch gesteckt, Mac, und du weißt es. Was wäre, wenn sich an Bord deines Schiffes ein ehemaliges Liebespaar befände, das sich gegenseitig nicht mehr ausstehen kann, und einer von beiden möchte versetzt werden. Würdest du dich dann weigern, dieser Bitte stattzugeben, nur weil du lieber …«
Er starrte seine ehemalige Verlobte
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