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Star Trek - New Frontier 04 - Die Waffe

Star Trek - New Frontier 04 - Die Waffe

Titel: Star Trek - New Frontier 04 - Die Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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wieder von Momidium wegzukommen, nicht wahr?«
    »Nein. Da hast du leider recht.«
    »Ich habe auf dich gewartet. Hast du eine Ahnung, wie lange ich auf dich gewartet habe?« Ihre Stimme wurde immer lauter, ihre Hände zitterten, und Morgan machte sich immer größere Sorgen, dass sie doch noch das Feuer eröffnen würde. »Hast du eine Ahnung, wie viel Zeit vergangen ist? Es waren dreihundert Jahre!«
    Morgan starrte sie an und schüttelte den Kopf. »Tarella, es waren nur fünf Jahre. Nicht dreihundert, sondern fünf Jahre. Fünf.«
    Diese Offenbarung schien Tarella maßlos zu überraschen. Sie strich mit den Fingern durch ihr verfilztes Haar und sagte erstaunt: »Nur fünf? Bist du dir sicher?«
    »Ja.«
    »Mein Gott … es … es kam mir viel länger vor.«
    Ihre Gedanken schweiften ab, und Morgan erkannte, wie wichtig es war, die Richtung, in die sie sich bewegten, zu beeinflussen. »Dein Geliebter, Tarella. Du hast mir noch nicht gesagt, wie …«
    »Die Prometheaner gaben ihn mir«, sagte sie und lachte, als sie sich erinnerte. »Sie glaubten, es wäre nur eine Waffe. Diese dummen Prometheaner! Eine Waffe, die unverzüglich auf die Gedanken ihrer Geliebten reagiert. Alles, was ich will, will mein Geliebter auch. Und alles, was er will, will ich. Wir sind eins. Wir sind zusammen. Wir sind …« Einen Moment lang schien ihr Bewusstsein in der Schwebe zu hängen, als würde sie nach Erinnerungsbruchstücken suchen, dann sagte sie: »Die Prometheaner wollten sie den Ahmistanern zur Verfügung stellen. Damit sie sich besser gegen mögliche Feinde verteidigen konnten. Sie gaben sie mir … damit ich sie an die Ahmistaner weitergebe. Aber ich erkannte, dass es ein Fehler war. Die Ahmistaner wären niemals in der Lage gewesen, richtig damit umzugehen. Sie waren einfach noch nicht auf eine solche Technik vorbereitet. Sie war nicht richtig für sie. Und sie liebten sie nicht. Das war der allerwichtigste Grund.« Tränen liefen über ihr Gesicht, und ihre Stimme klang erstickt. »Ich wusste, dass nur ich damit umgehen konnte. Ich
musste
mich darum kümmern. Dann kamen die Ahmistaner. Sie wollten meinen Geliebten. Sie wollten ihn mir wegnehmen. Das konnte ich nicht zulassen. Ich musste sie aufhalten. Das verstehst du doch, nicht wahr, Morgan?«
    »Natürlich«, sagte Morgan bestimmt, obwohl sie innerlich zusammenzuckte. »Wenn ich an deiner Stelle gewesen wäre, hätte ich genau dasselbe getan. Du hast dich völlig richtig entschieden.«
    Sie war Tarella jetzt so nahe, dass sie nur den Arm ausstrecken musste, um sie zu berühren.
    »Und mein Geliebter wollte ebenfalls bei mir bleiben. Ich habe ihn beschützt. Ich wollte nicht, dass irgendwer in seine Nähe kommt. Mein Geliebter wollte es auch nicht. Aber du, Morgan … du kannst bleiben. Meinem Geliebten gefällt es nicht, aber du kannst bei mir bleiben. Weil du meine Freundin bist.«
    »Ja, so ist es. Wir sind zusammen um die Häuser gezogen, wir haben zusammen Pläne ausgeheckt. Wir haben alles zusammen gemacht. Du bist Tarella Lee, aber das weißt du natürlich. Deine Lieblingsfarbe ist blau, und deine Lieblingsjahreszeit ist der Winter auf der Erde.« Sie sprach immer schneller und versuchte, zu dem menschlichen Wesen vorzudringen, das sich in dieser Hülle verbarg. »Du magst Weißwein, aber keinen Rotwein. Du kleidest dich am liebsten in Schwarz. Dein Lachen ist kein zartes Kichern, sondern ein herzhaftes, schallendes Gelächter. Aber an all das kannst du dich natürlich erinnern, nicht wahr?«
    »Ich erinnere mich an Tarella Lee«, sagte sie im Tonfall leichten Erstaunens. »Interessant. Ich habe schon lange nicht mehr an sie gedacht …«
    »Du siehst sehr müde aus, Tarella.«
    »Ja, das bin ich.« Ihr Körper sackte ein wenig an der Waffe zusammen. Es schien, als könnte sie sich nur mit Mühe bei Bewusstsein halten. Als würde die gesamte Anspannung einer sehr langen Zeit plötzlich ihren Tribut fordern. »Ich bin so müde.«
    »Es scheint sehr anstrengend zu sein, sich festzuhalten. Ich werde es eine Zeit lang für dich tun, während du dich ausruhst …«
    Im nächsten Moment wünschte sich Morgan, sie hätte ihre Worte zurücknehmen können. Denn ihre Bemerkung riss Tarella unvermittelt heftig aus ihrem lethargischen Zustand. Sie klammerte sich umso fester an die Waffe und schrie wutentbrannt: »Du willst ihn mir wegnehmen! Du bist genau wie alle anderen!«
    Morgan erkannte, dass sie sich unmöglich rechtzeitig in Sicherheit bringen konnte, falls Tarella das

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