Star Trek - the next Generation: Kristallwelt 1
Counselor Troi sprechen oder ich muss Sie in Ihrem Quartier unter Arrest stellen«, sagte Picard mit gedämpfter und gleichzeitig fester Stimme. »Ist das klar?«
Melora schauderte und ihre Hand schloss sich fester um den Griff des Gehstocks. »Ja, Sir. Aber was das Shuttle betrifft…«
»Ausgeschlossen, solange Sie nicht mit der Counselor gesprochen haben.« Picard lächelte freundlich. »Und versuchen Sie besser nicht, eins zu entführen – seit dem Krieg haben wir die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt.«
Die Elaysianerin senkte den Kopf und wirkte überaus niedergeschlagen. Sie machte aus ihren Empfindungen keinen Hehl und Picard fragte sich, warum ihre bisherigen vorgesetzten Offiziere sie so sehr gelobt hatten. Nun, derzeit war sie nicht gerade in Hochform, was sicher auch an der für sie zu starken Gravitation lag.
Der Captain räusperte sich. »Später führe ich Sie durchs Schiff, so wie es meine Absicht war.«
Melora schenkte ihm den Hauch eines Lächelns, aber es bestand kein Zweifel daran, dass ihre Gedanken anderen Dingen galten. »Das würde mich freuen, Sir. Dürfen wir jetzt gehen?«
»Ja.« Picard nickte Barclay zu, der sich sofort der Elaysianerin zuwandte und sie fortführte.
Der Captain sah ihnen nach und klopfte dann auf seinen Insignienkommunikator. »Picard an Counselor Troi.«
»Ich verstehe nicht, wieso es so schwer sein kann, Kom-Kontakt mit einem Planeten der Föderation aufzunehmen«, sagte Commander William Riker, der hinter Reg Barclay stand. Data blickte dem Techniker über die andere Schulter und Melora Pazlar saß fast auf seinem Schoß – das war der einzige Situationsaspekt, gegen den Barclay nichts einzuwenden hatte. Sie befanden sich auf der Brücke der Enterprise, des besten Schiffes von Starfleet, und die halbe Brückencrew hatte sich an einer sekundären Konsole im rückwärtigen Teil des Kontrollraums versammelt.
»Es kann sehr schwer sein, wenn dort niemand an einem Kontakt interessiert ist«, erwiderte Pazlar ernst. »Es gibt einen speziellen Subraumkanal zwischen den Elaysianern und der Föderation, aber er wird nicht für tägliche Mitteilungen benutzt, nur bei einem Notfall. Der Zugang erfolgt nicht automatisch.«
Barclay wandte den Blick lange genug von den Anzeigen der Konsole ab, um erst Melora und dann den recht gereizt wirkenden Riker anzusehen. Am liebsten hätte er der Elaysianerin verbale Unterstützung gewährt, aber bei solchen Konfrontationen mit ranghöheren Offizieren kam sie besser zurecht als er.
Data hatte sich bisher weitgehend zurückgehalten, woraus Reg schloss, dass ihm bei seinen Versuchen, eine Kom-Verbindung mit der Kristallwelt herzustellen, noch keine Fehler unterlaufen waren. Riker hatte sich ihnen erst später hinzugesellt und offenbar ärgerte es ihn, dass der Kommunikationsversuch keine Fortschritte erzielte. Barclay hielt eine Erklärung für nötig.
»W-wir warten darauf, dass das Subraum-Relais in Sektor sechs-neunzig-eins die Protokolle bestätigt.« Reg räusperte sich, froh darüber, diese Worte hervorgebracht zu haben. Erleichterung durchströmte ihn, als Data sein Schweigen beendete.
»Es gibt kaum Bedarf an einem regulären Subraum-Kontakt«, sagte der Androide. »Aufgrund der besonderen gravitationellen Verhältnisse verlassen nur wenige Bewohner die Kristallwelt und die Anzahl der Außenweltler, die sie besuchen, ist ebenfalls sehr gering. Es gibt sechs verschiedene intelligente Spezies auf dem Planeten, aber nur die Elaysianer haben Interesse an ständigen Kontakten gezeigt. Die anderen Spezies sind ungewöhnlich, selbst nach den Maßstäben der Föderation. Um ein Beispiel zu nennen: Unser erster Kontakt mit dem Planeten war telepathischer Natur und erfolgte mit Hilfe der Traumschiffe der Lipuls.«
Melora nickte ungeduldig. »Ich habe schon darauf hinzuweisen versucht, dass es die Traumschiffe wirklich gibt.«
»Der letzte Kontakt mit einem Traumschiff fand vor zweihundertvier Jahren statt«, sagte Data. »Menschen haben ein kurzes Gedächtnis.«
»Für die Lipuls hat die Zeit nicht die gleiche Bedeutung wie für uns«, betonte Melora. »Seit Millionen von Jahren teilen wir den Planeten mit ihnen und nicht einmal wir wissen, wie lange sie leben.«
Riker runzelte die Stirn und trat zurück. »Na schön. Es klingt nach einem Ort, an dem man Wert auf die Privatsphäre legt. Was mich betrifft… Ich halte nicht viel von Ablenkung auf der Brücke. Versuchen Sie, diese Sache so schnell wie möglich zu
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