Star Trek - Titan 01 - Eine neue Ära
die Anwesenheit der Klingonen als Verbündete der unterdrückten Remaner die konkurrierenden romulanischen Fraktionen dazu zwingen wird, sie in den anstehenden Machtverhandlungen fair zu behandeln.«
Akaar kam näher und senkte seine Stimme. »Trotzdem, Captain, sollte hier draußen ein Flächenbrand beginnen, ist es besser, wenn er von den Romulanern oder den Klingonen entfacht wird als von einem Schiff der Sternenflotte.«
Riker starrte konzentriert in die Augen des Capellaners. »Wenn ich hier irgendetwas zu sagen habe, wird weder mein Schiff noch das der Klingonen in irgendeinen Kampf verwickelt werden. Wie Khegh eben gesagt hat: ›Kriege machen niemanden bedeutend.‹ Und da Sie ja selbst einem Kriegervolk entstammen, bin ich sicher, dass Sie darüber genauso denken, Sir.«
Akaar wirkte beeindruckt. »Lassen Sie uns hoffen, dass Sie Recht haben, Captain«, sagte er und verließ dann die Brücke, vielleicht um sich mit seinem Stab zu beraten.
Vale lehnte sich wieder in ihrem Sessel zurück, direkt rechts neben dem Platz in der Mitte. Sie war sich immer noch nicht sicher, was sie von der Feindseligkeit halten sollte, die Riker gegen den Admiral hegte, doch sie empfand eine Welle neugefundenen Vertrauens in ihren Kommandanten, nachdem sie Zeuge geworden war, wie bestimmt und doch klug er sich gegenüber seinem Vorgesetzten behauptet hatte. Ich habe die richtige Entscheidung getroffen , dachte sie. Die Titan ist nun wirklich mein neues Zuhause .
Es sollte weitere anderthalb Tage dauern, bis die Klingonen sich entschieden hatten, ob sie mit der Besatzung der Titan speisen wollten, und eine gute halbe Stunde, um ein angemessenes Menü zusammenzustellen. Dann, zehn Minuten vor der verabredeten Essenszeit, hatte Khegh das Raumschiff der Sternenflotte kontaktiert und verlangt, dass die Veranstaltung auf seinem eigenen Flaggschiff stattfinden sollte.
Riker, der an dem Schreibtisch in seinem Bereitschaftsraum saß, war über diese Forderung einigermaßen erstaunt. »Darf ich fragen, warum, General?«
» Der Captain der Dugh möchte keine replizierten klingonischen Speisen essen «, sagte Khegh ungerührt. »Um die Wahrheit zu sagen, er bekommt davon Magenverstimmung und Blähungen.«
»Ach so, das ist ja dann vollkommen verständlich«, sagte Riker nickend. Er war überzeugt, dass es andere Gründe gab, aber wusste nicht, ob es klug war, sie jetzt herauskitzeln zu wollen. »Ich nehme Ihren Vorschlag an, General. Ich werde meine Offiziere darauf vorbereiten, auf Ihr Schiff gebeamt zu werden.«
»Einen Moment!« , sagte Khegh mit Nachdruck. »Wie man hört, ist einer Ihrer Offiziere ein Betazoid?«
»Mein diplomatischer Offizier ist eine Halb-Betazoidin, ja«, sagte Riker. »Und sie gehört zu meinen geschätztesten …«
»Lassen Sie sie auf Ihrem Schiff« , unterbrach Khegh. »Ich misstraue Betazoiden, Vulkaniern und diesen ganzen anderen Gedankenlesern.«
In Rikers Kopf schrillten die Alarmglocken. Was versucht er zu verbergen? Aber es brachte nichts, darauf herumzureiten. »Einverstanden«, sagte er nickend. »Ich werde nur meinen Ersten Offizier und meinen Sicherheitschef mitbringen. Einen Menschen und einen Trill.«
»Akzeptabel, Captain. Ich hoffe, Sie drei vertragen Gagh und Blutwein in rauen Mengen« , sagte Khegh und grinste dabei anzüglich. Kurz darauf wurde der Schirm in der Tischplatte schwarz.
Riker sah hoch zu Deanna, Keru, Vale und Akaar, die alle mit ihm im Bereitschaftsraum waren und das gesamte Gespräch mitangehört hatten.
»Das ist nicht gut, Sir«, sagte Vale.
»Das sehe ich genauso«, sagte Keru nickend. »Wir könnten in eine Falle laufen.«
»Ich glaube nicht, dass sie einen Grund haben, uns eine Falle zu stellen«, sagte Riker, der inzwischen aufgestanden war. Soweit man wusste, hatten die Klingonen nie etwas von der Verletzung des Khitomer-Abkommens erfahren, die der ehemalige Föderationspräsident Min Zife auf dem Planeten Tezwa begangen hatte; deswegen hätte kein angesehener klingonischer General einen Grund, die Allianz zwischen der Föderation und den Klingonen zu brechen, die beiden Völkern vor, während und nach dem Dominion-Krieg so gute Dienste geleistet hatte.
Riker sah zu seiner Frau. »Konntest du Khegh diesmal besser ›lesen‹?«
»Nichts, was auf Gefahr hinweist«, sagte Deanna. »Aber ich bin mir immer noch ziemlich sicher, dass er etwas verheimlicht – wahrscheinlich etwas, das gar nichts mit uns zu tun hat. Entweder ist er aus Rücksichtnahme auf
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