Star Trek - Titan 01 - Eine neue Ära
den bioelektrischen Impulsen umgewandelt, die seine normale Art der Kommunikation darstellten.
Der Astrophysiker Se'al Cethente Qas, der einzige nichthumanoide Wissenschaftler am Blauen Tisch, war auch die Person, die Dakal am verstörendsten fand – nicht aus den gleichen Gründen, aus denen einige Mannschaftsmitglieder auf Dr. Ree oder andere Nichthumanoide an Bord der Titan zu reagieren schienen, von denen keiner Dakal auch nur im geringsten störte. Was ihn beunruhigte, war die Tatsache, dass Dr. Cethente verdächtig wie eine Lampe aussah, die einmal Dakals Großmutter väterlicherseits daheim auf Prime gehört hatte. Cethente war ein Syrath, dessen Exoskelett die gleiche geriffelte Eigenschaft aufwies, die auch bei der cardassianischen Gestalt verbreitet war. Der Astrophysiker war eigentlich ziemlich genau so geformt wie eine dreidimensionale Skulptur des Emblems der Union: Oben eine Rundung, die sich nach unten verjüngte und fast zusammentraf, aber dann in einem rautenförmigen Gebilde auslief, von dem Dakal wusste, dass es sich um den sekundären Sinnescluster des Syrath handelte. Wie der primäre Cluster in der Rundung war die Raute mit biolumineszenten Auswölbungen bedeckt, die mit einem grünen Leuchten verrieten, dass seine Sinne aktiviert waren und Informationen über seine gesamte Umgebung aufsaugten. Vier schmale, kompliziert zusammengefügte Spinnenbeine streckten sich vom engsten Punkt des Körpers in vier Richtungen und gaben Cethente so einen festen Stand auf dem Boden, während eine ebensolche Anzahl von Greifarmen bei Bedarf aus abstandsgleichen Öffnungen direkt unter der Rundung hervorkommen konnten.
Wenn er ruhig stand und seine Greifarme eingezogen hatte, ähnelte Cethente ganz einem unbewegten Gegenstand. Aber für Dakal sah der Doktor so sehr aus wie die Lampe in der Wohnung seiner Großmutter, die ihm schon damals immer Angst gemacht hatte, dass er nach der ersten Begegnung mit ihm die Föderation leicht in Verdacht hatte, einen Syrath-Agenten beauftragt zu haben, seine Großmutter auszuspionieren.
Norellis nahm einen Schluck seines sprudelnden Getränks – irgendeine Art Synthale, wie Dakal annahm – und drehte sich zu dem Bajoraner, der still am Kopfende des Tisches saß, direkt gegenüber Dakal. »Sie sind verdächtig schweigsam zu diesem Thema, Commander.«
Ohne von seinem Salat aufzusehen, lächelte Jaza und sagte: »Ich sammele immer noch Daten.«
»Aber Sie haben doch sicherlich eine Meinung dazu«, sagte der Ensign.
Ohne Eile legte Jaza die Gabel beiseite, trank einen Schluck Wasser aus seinem Glas und sah nachdenklich zu Norellis hinüber.
»Jemand hat mal gesagt, dass ›sich die Welten durch Politik so sicher ändern wie durch die Schwerkraft‹.«
Dakals Essstäbchen, die eine Maki -Rolle mit dunkelrotem Ahi-Thunfisch festhielten, stoppten kurz vor seinem Mund. Er spürte, wie sein Halskamm errötete. Der Bajoraner sah ihn zwar nicht an, aber Dakal konnte nicht glauben, dass dessen Wortwahl zufällig gewesen war.
Norellis runzelte die die Stirn, während er versuchte, das Zitat einzuordnen. »Wer hat das gesagt?«
Jaza hatte bereits die Gabel wieder in die Hand genommen und seine Aufmerksamkeit dem Salat zugewandt. »Kadett?«
Plötzlich waren alle Augen auf Dakal gerichtet. Er holte tief Luft und überlegte, was er sagen sollte. Außerdem war er wütend, dass Jaza ihn so in Verlegenheit gebracht hatte. Schließlich bekannte er: »Iloja von Prime hat das geschrieben, vor über zweihundert Jahren.«
Diese Enthüllung schien die Anwesenden am Tisch weder zu beeindrucken noch zu verärgern. So weit, so gut.
»Und was bedeutet es?«, fragte Pazlar Jaza. Aber als klar wurde, dass sich der Commander nicht noch einmal von seinem Salat ablenken lassen würde, richtete sich die Aufmerksamkeit der Gruppe wieder auf Dakal.
»Ähm«, begann er. »Nun, Iloja glaubte, dass die Evolution des Bewusstseins lediglich eine Methode des Universums war, um sich selbst zu erkennen und dass es deswegen kein Verständnis des Universums geben kann, ohne das Verständnis bewussten Handelns.«
Norellis schnaubte. »Das ist keine Wissenschaft, das ist Philosophie.«
Dakal wollte gerade in eine ausführliche Darstellung seiner Ansichten gehen, doch er zögerte. Sein Blick heftete sich auf Jaza und er hoffte, dass er einen Hinweis erhalten würde, was der Senior-Offizier von ihm erwartete. Doch der Commander sah nicht so aus, als würde er überhaupt zuhören.
Aber es wäre ein Fehler zu
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