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Star Trek - Titan 01 - Eine neue Ära

Star Trek - Titan 01 - Eine neue Ära

Titel: Star Trek - Titan 01 - Eine neue Ära Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Martin
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dafür entschieden, in den Tagen nachdem jemand weggeholt worden war, nicht mehr zu essen, egal, wie verlockend die starken Essensgerüche für ihn waren.
    Mekrikuk war harte Umstände gewöhnt. Seine frühestens Erinnerungen bestanden darin, in den Dilithium-Minen verprügelt zu werden, als er knapp vier Jahre alt war. Viele seiner Geschwister waren in den Minen gestorben, entweder an Erschöpfung oder Krankheit, außer Bekrinok, der getötet worden war, weil er es gewagt hatte, einem romulanischen Zuchtmeister entgegenzutreten, der seinen Jugendfreund vergewaltigt hatte.
    Von seiner Familie war Mekrikuk der einzige, der den Dominion-Krieg überlebt hatte. Wie so viele Remaner hatte er als Kanonenfutter dienen müssen, aber irgendwie hatte er überlebt und war siegreich Gefecht auf Gefecht hervorgegangen. Mekrikuk hatte sogar das Leben von Delnek, dem Lieblingssohn und Adjutanten von Senatorin Varyet gerettet.
    Diese Tat hatte Mekrikuk eine bevorzugte Stellung im Haus der Senatorin verschafft. Varyet war eine fortschrittliche Politikerin, die für die Rechte der unterdrückten Rassen eintrat; Mekrikuk war zwar technisch gesehen ein Sklave in ihrem Haus gewesen, aber ihm war beispiellose Freiheit gewährt worden, solange er sich in der Öffentlichkeit daran erinnerte, »wo er hingehörte«.
    Doch vor kurzem war ihm diese Freiheit genommen worden. Ein Mensch namens Shinzon hatte sich mit den Remanern verbündet, und den gesamten romulanischen Senat ermordet, einschließlich Varyet und Delnek. In den darauf folgenden Tagen hatten Militärkräfte jeden Remaner, den sie in und um Ki Baratan finden konnten, sowie auch ein paar romulanische Zivilisten für »Befragungen« zusammengetrieben.
    Angesichts seiner Verbindung zu einer namhaften politischen Persönlichkeit war Mekrikuk genauer als die meisten untersucht worden. Er hatte brutale Folter überlebt, seinen Peinigern aber nichts Wichtiges erzählt, hauptsächlich, weil er nichts Wichtiges wusste, außer einigen Verstecken wertvoller Besitztümer der verstorbenen Senatorin. Nachdem sie ihr Programm mit ihm durchgezogen hatten, hätte er alles – oder jeden – geopfert, damit sie aufhörten oder ihn aus seiner Qual erlösten.
    Als sie mit ihm nach nur ein paar Tagen fertig waren, schickten sie ihn nach Vikr'l, wo er vergessen worden zu sein schien. Er fragte sich oft, warum sie ihn nicht getötet hatten und wünschte sich manchmal, dass er den Mut fände, seinem Leben selbst ein Ende zu setzen. Aber er hatte im Gefängnis viele Dinge gelernt, nicht zuletzt das brennende Verlangen, sich selbst aus dem Abgrund zu ziehen, wie er es schon so viele Male während so vieler Kämpfe gegen die Jem'Hadar getan hatte.
    Die remanischen Legenden waren voll mit Geschichten über Tenakruvek, einen großen Krieger, der fünfmal am Abgrund des Todes gestanden hatte, zurückgekehrt und dadurch immer stärker geworden war. Letztendlich war er in das remanische Jenseits eingegangen und ein Teil des Pantheons geworden, verehrt von den wenigen Remanern, die noch zu den unnachsichtigen Göttern beteten, die sie in diese grausame Welt gesetzt hatten.
    Obwohl er wusste, dass viele es als blasphemisch empfinden würden, sah er sich gern als Nachfolger von Tenakruvek. Schließlich hatte er die Minen überlebt, den Krieg gegen das Dominion, und nun Folter und Gefangenschaft. »Nur noch zwei Tode mehr«, sagte er sich oft, wenn er spürte, wie ihn der Mut verließ.
    Ob es an seiner Größe lag oder seinem stark vernarbten Körper, die anderen Gefangenen in diesem Zellenlabyrinth ließen ihn weitestgehend in Ruhe. Ein paar Neuankömmlinge hatten sich ihm im Austausch für Schutz angeboten; zweimal hatte er angenommen, weniger aus Fleischeslust, sondern weil es ein üblicher Handel war, der Lauf der Dinge eben. Die zwei unter seinem Schutz wurden von den anderen nicht misshandelt und hielten sich so fit wie Mekrikuk es tat. Außerdem hielten sie ihre Augen und Ohren nach interessanten Neuigkeiten oder Gelegenheiten offen.
    Besonders nach Gelegenheiten zu entkommen.
    Sie waren gerade nicht da, als die Wachen einen neuen Gefangenen den Gang entlang führten. Sie benutzen ihre grellen Fackeln dazu, den Weg zu erleuchten und jeden Remaner zu blenden, der zu nah kam. Einige der anderen drückten sich gegen die Gitterstäbe ihrer Zelle, aber die klügeren hielten sich zurück. Man würde die Neuankömmlinge noch früh genug zu sehen bekommen, und denjenigen, die an den Gittern standen, wurden nicht nur

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