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Star Trek - Titan 01 - Eine neue Ära

Star Trek - Titan 01 - Eine neue Ära

Titel: Star Trek - Titan 01 - Eine neue Ära Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Martin
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Cardassia zu so einer schwierigen Zeit, die in dem Massaker gipfelte, der das verlustreiche Ende des Krieges eingeläutet hatte, widersprüchlicherweise gleichzeitig wie Verrat und Patriotismus an. Verrat, weil sie im wahrsten Sinne des Wortes ihrer Heimatwelt in ihrer dunkelsten Stunde den Rücken zugekehrt hatten, und Patriotismus, weil der Planet ihrer Geburt durch korrupte Opportunisten und fremde Eindringlinge bis zur Unkenntlichkeit entstellt worden war. Aber Regimekritikern und Kriegsdienstverweigerern war es auf Prime noch niemals gut ergangen, selbst in den besten Zeiten, deswegen hatten sich die Flüchtlinge auf Lejonis dazu entschlossen, geduldig zu sein, die Werte und Ideale, die Cardassia groß gemacht hatten, zu bewahren und ihnen treu zu bleiben, in der Hoffnung, dass sie sie eines Tages wieder groß machen würden.
    Cardassias Milliarden von Toten am Ende des Krieges hatten die Hoffnung der Flüchtlinge erschüttert, aber nicht vernichtet. Die meisten der Familien waren schon bald nach Hause zurückgekehrt, um so gut sie konnten beim Wiederaufbau ihrer zerstörten Zivilisation zu helfen. Doch eine kleine Gruppe – darunter der junge Zurin Dakal – waren zu dem Schluss gekommen, dass es eine Menge Gutes bringen würde, der übrigen Galaxis ein cardassianisches Gesicht zu zeigen, das anders war als das, welches soviel Leid über den Alpha-Quadranten gebracht hatte. Diese einzelnen Personen – die meisten von ihnen auf die eine oder andere Weise Akademiker oder Künstler – hatten sich auf Welten in der ganzen Föderation niedergelassen, lehrten an Universitäten, traten künstlerischen Organisationen bei oder halfen bei den Wiederaufbaumaßnahmen der Nachkriegszeit. Nur Dakal war auserwählt worden, der Sternenflotte beizutreten, obwohl er gehofft hatte, dass andere seiner Art irgendwann einmal folgen würden. Diese Exilanten waren vor allem – mit Ausnahme ihres Titels – die kulturellen Botschafter Primes und hofften, dass sie in kleinem Umfang dazu beitragen würden, eine Kluft zu überbrücken, von der sie glaubten, dass sie schon viel zu lange zu groß und zu tief geworden war.
    Vielleicht hat Jaza recht , dachte Dakal, und die vergangenen vier Jahre als einzelner Cardassianer unter all diesen Fremden haben mich die Gründe vergessen lassen, wegen derer ich mich für die Sternenflotte entschieden habe. Ich sollte nicht zögern, meinen Schiffskameraden meine Kultur näher zu bringen oder sie zu ehren. Wie könnte ich meine Befürchtungen besser zerstreuen? Oder mich den Ängsten stellen, die mich vielleicht befallen?
    »Nein, Commander, Sie liegen nicht falsch«, sagte Dakal. »Eigentlich haben Sie mir sogar geholfen, mich an ein paar Dinge zu erinnern, die ich nicht hätte vergessen dürfen. Danke, nicht nur für Ihr Interesse, sondern dafür, dass Sie mich heute Abend an den Blauen Tisch eingeladen haben.«
    Jaza lächelte erneut. »Es ist eine generelle Einladung, Kadett. Kommen Sie, wann immer Sie mögen.«
    »Ich danke Ihnen, Sir«, sagte Dakal und fühlte dabei zum ersten Mal seit der Trennung von seiner Familie ein Gefühl des Zuhause-Seins. Vielleicht kann ja auch Vertrauen Welten verändern.
     
     
    Während Ranul Keru auf Deck sieben die multifunktionale Offiziersmesse mit integriertem Erholungszentrum betrat, versuchte er seine wachsende Besorgnis zurückzudrängen. Aus Gründen, die ihm selbst noch nicht klar waren, war er während der letzten Arbeitsschichten von immer wiederkehrendem Selbstzweifel heimgesucht worden. Er fragte sich des Öfteren, ob er wirklich gleichzeitig als Sicherheitschef und taktischer Offizier fungieren konnte.
    Natürlich glaubte er immer noch, wenigstens vom Kopf her, dass er die richtige Person für diese doppelte Tätigkeit war. Obwohl er während seiner ersten Dienstzeit an Bord der Enterprise die wenig aufregende Position des Sternenkartographen innegehabt hatte, war er auch in verschiedenen Techniken der unbewaffneten Verteidigung unterrichtet worden, hatte die höchste Trefferquote seiner Akademie-Klasse bei Schießübungen erreicht und sich selbst bei Krisen auf Trill, Tezwa und Pelagia bewiesen.
    Als er vor zwei Jahren nach einer längeren Beurlaubung, die er auf Trill verbracht hatte, auf die Enterprise zurückgekehrt war, hatte er sich in die Sicherheitsabteilung versetzen lassen, die inzwischen von Christine Vale geleitet wurde. Wäre Lieutenant Commander Worf immer noch für die Sicherheit des Schiffes zuständig gewesen, hätte Keru nicht

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