Star Trek - Titan 01 - Eine neue Ära
versagt, und dieser Fehlschlag hatte sie in eine unheilvolle Allianz mit Shinzon während seiner kurzen Amtszeit als Praetor gezwungen. Während sie diese Allianz davor bewahrt hatte, mit den übrigen Senatsmitgliedern in thalaronische Asche verwandelt zu werden, hatte es ihr das Gewicht eines zerbröckelnden Imperiums auf die Schultern geladen.
Wenn nur diese gestaltlosen Hhwai'il im Gamma-Quadranten den Tal Shiar während dieser schlecht durchdachten Zusammenarbeit mit dem Obsidianischen Orden vor acht Jahren ein wenig gründlicher zerschlagen hätten. Wenn dem so gewesen wäre, hätte es vielleicht nie eine Thalaron-Waffe gegeben, die Shinzon und seine Barbarenhorde hätten stehlen können.
»Praetor?«, sagte Torath schroff und zerschlug damit Tal'Auras reumütige Gedanken.
Tal'Aura, die sich nicht genötigt sah, von ihrem Sessel aufzustehen, ignorierte Torath und stellte stattdessen Blickkontakt mit Rehaekher. »Da Sie so besorgt um meinen Terminplan sind, Direktor Rehaek, erlauben Sie mir, Ihre Angelegenheit hier zu beschleunigen. Schließlich weiß ich doch auch, wie höchst wertvoll Ihre Zeit ist.«
Rehaek machte eine nachlässige Verbeugung in Richtung Tal'Auras und kam damit gefährlich nah an eine Verspottung der Rituale und Protokolle, die das Amt des Praetors seit Jahrhunderten umgaben. Diese Rituale waren in den fünf Jahren, die seit der feigen Ermordung von Kaiser Shiarkiek vergangen waren, traurigerweise immer mehr in Vergessenheit geraten.
»Dann werde ich mich kurz fassen, Praetor«, sagte Rehaek. »Ich bin gekommen, weil ich weiß, dass Sie vorhaben, ein … geheimes Vortreffen abzuhalten, an dem Personal der Sternenflotte, romulanische Militärführer und der ehemalige Senator Pardek teilnehmen werden.«
Tal'Aura war nicht im geringsten überrascht über das Ausmaß des Wissens des Tal Shiar-Leiters über ihre Pläne. Sie wäre eher verblüfft gewesen, wenn er davon noch nicht Wind bekommen hätte. »Ich nehme an, dass es nun doch kein so privates Treffen werden wird.«
Sein Lächeln wurde noch breiter, obwohl in seinen Augen die Geduld einer Berg- Sseikea lauerte, die Beute gewittert hatte und hungrig eine Gelegenheit zum Zuschlagen abwartete. Es war kein Wunder, dass es ihm gelungen war, Koval, seinen kränklichen Vorgänger, auszumanövrieren und zu beseitigen.
»Das liegt ganz bei Ihnen, mein Praetor«, sagte Rehaek. »Ich will lediglich alle beteiligten Parteien darin unterstützen, ein allseits annehmbares … politisches Übereinkommen zu erreichen. Eines, auf dem wir in Zukunft aufbauen können – und das sicherstellen wird, dass das Imperium überhaupt eine solche Zukunft haben wird.«
Tal'Aura nickte. So etwas hatte sie von dem Moment an erwartet, da er den Raum betreten hatte. »Das ist wirklich ein großzügiges Angebot, Direktor. Aber ich nehme an, dass es mit einem horrenden Preis einhergeht.«
»Ihre langen Jahrzehnte im Geheimdienst-Komitee des Senats machen sich bezahlt, mein Praetor. Allerdings würde ich meinen Preis kaum als ›horrend‹ bezeichnen.«
Sie begann, seine Weitschweifigkeit ermüdend zu finden. »Reden Sie Klartext. Was genau wollen Sie?«
Sie sah, dass ihr der unverblümte Tonfall einen wütenden Blick des unerträglichen Torath eingebracht hatte. Sie ignorierte ihn und richtete ihre Aufmerksamkeit weiter auf den stechenden Blick des Tal Shiar-Führers.
»Ich wünsche lediglich eine auf beiden Seiten kooperative Beziehung zu Ihnen, mein Praetor – und zu Ihrem Regime. Ganz öffentlich. Ich bin sicher, dass ich Ihnen dabei helfen kann, die aggressiven Vorlieben von Pardeks Fraktion zu zügeln, genau wie die widerspenstigen Gruppierungen innerhalb des Militärs. Sie wissen, dass Pardek die Erde und die Föderation angreifen würde, wenn er die Gelegenheit dazu bekäme. Commander Suran wäre vielleicht sogar dazu gewillt, ihn mit der militärischen Unterstützung zu versorgen, die er dazu benötigt.«
Pardek , dachte Tal'Aura reumütig. So ein trauriger, verbitterter Mann. Sie war immer davon überzeugt gewesen, dass die Machenschaften von Koval, Rehaeks unmittelbaren Vorgänger, mindestens genauso viel Schuld an Pardeks Wut trugen wie die Spione der Föderation.
Tal'Aura nickte in trostloser Anerkennung von Rehaeks Einschätzung. Sie überlegte, was für eine Katastrophe ein weiterer Angriff auf die Erde sein würde, so kurz nachdem Shinzon versuchte hatte, diesen Planeten zu zerstören. Solch ein Vorfall könnte durchaus den Untergang eines
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