Star Trek - Titan 01 - Eine neue Ära
grenzender Wahrscheinlichkeit sagen, dass die Remaner von Ihrem bevorstehenden geheimen Treffen erfahren werden – früh genug, um Chaos und Verwüstung in beiden Welten anzurichten, und vielleicht sogar noch darüber hinaus. Und solch ein Ergebnis wäre höchst … unvorteilhaft für Ihre Herrschaft, um es mal so auszudrücken.«
Sie ließ sich besiegt zurück in ihren Sessel fallen.
»Hören Sie nicht auf ihn, Praetor«, sagte Tomalak. »Lassen Sie ihn ruhig die Remaner aufstacheln. Das könnte Donatra und Suran zum Handeln zwingen. Ein erneuter remanischer Aufstand könnte das wahre Ausmaß von Donatras und Surans Kontrolle über die Militärkräfte von Romulus offenbaren. Es könnte einen Keil zwischen die beiden Kommandanten treiben. Es könnte sogar einen nicht geringen Anteil ihrer Männer und Ausrüstung auf unsere Seite bringen.«
Tal'Aura schüttelte ihren Kopf und begann zu sprechen, kaum lauter als ein Flüstern: »Aber zu welchem Preis?«
Tomalak begann eine wütende Erwiderung, aber sie brachte den Prokonsul mit einer entschiedenen Handbewegung zum Schweigen. Das ermutigte sie; sie wusste, er hätte nicht so schnell nachgegeben, wenn er nicht gewusst hätte, dass sie Recht hatte.
Rehaek war im Vorteil, wenigstens für den Moment.
»Also gut«, sagte Tal'Aura zu dem Geheimdienstler und seinem viel zu erfreut aussehenden Lakaien.
Aber der unendliche Streit zwischen dem Praetor und dem Tal Shiar ist damit keinesfalls beigelegt , dachte sie. Er wird vielmehr nur aufgeschoben, bis etwas günstigere Umstände herrschen.
Pardek blickte an seiner dicklichen Hand hinunter, um auf seinem Chrono-Ring die Uhrzeit abzulesen. Das Treffen würde nicht vor vier vollen Veraku beginnen. Er bummelte in die riesige Bibliothek des Senatsgebäudes, wo sich außer ihm nur ein halbes Dutzend äußerst wachsamer und schwer bewaffneter Uhlans und eine Handvoll nervös wirkender Gelehrter befanden, die sich offensichtlich sehr bemühten, vollkommen konzentriert auf ihre jeweiligen akademischen Forschungsprojekte zu starren. Sonnenlicht strömte durch die hoch im Kuppeldach eingelassenen Fenster herein und warfen lange Schatten auf die gewaltigen, uralten Bücherregale und die niedrig gelegenen modernen Computerterminals in dem ansonsten unbeleuchteten Saal. Alles wirkte sehr friedlich, obwohl Pardek die Einsatzfahrzeuge hören konnte. Ihre widerhallenden Sirenen erinnerten ihn an die Schreie entfernter Seevögel. Ein schwacher Geruch von Ozon hing in der Luft, ein Indiz für die Brände, die wochenlang in großen Teilen des südlichen Teils von Ki Baratan getobt hatten, und die immer noch in der als Ira'sihaer bekannten nahe gelegenen Altstadt schwelten.
Während seiner ersten Amtszeit im Senat vor mehr als einem Jahrhundert hatte Pardek die Angewohnheit entwickelt, zu entscheidenden Treffen wie dem für heute angesetzten früher zu erscheinen, um so seine Gegner erstmal von einem unauffälligen Wartebereich aus abzuschätzen, bevor er ihnen dann ordnungsgemäß in den Sitzungssaal folgte. Er erhob sich von dem Sessel neben einem der Computerbildschirme und deaktivierte seine Verbindung zum Nachrichtennetz. Er hatte immer noch reichlich Zeit, um einen weiteren Spaziergang durch den weitläufigen Hofgarten zu machen, der das Senatsgebäude umgab. Innerhalb weniger Minuten hatte er den Hofgarten umrundet und war in eine der abgelegenen Nischen getreten, die zurück in den großen Kuppelbau führten, in dem sich das Audienzzimmer des Praetors befand.
»Senator«, sagte eine schneidende Stimme aus kurzer Entfernung vor ihm.
Pardek sah zwei Männer in ziviler Kleidung, die von Tal'Auras Audienzzimmer aus auf ihn zukamen. Er erkannte den kleineren der beiden sofort wieder. Rehaek, der derzeitige Leiter des Tal Shiar. Das war der Mann, der Koval getötet hatte, den von der Föderation umgedrehten Verbrecher, der Pardeks Ehefrau und seine einzige Tochter, Tai'lun und Talkath umgebracht hatte. So gesehen konnte Rehaek fast als Verbündeter betrachtet werden. Fast.
» Jolan'tru , Direktor Rehaek. Ich wusste nicht, dass Sie auch an dem bevorstehenden Treffen teilnehmen werden.« Pardek war davon überzeugt, dass Rehaek von dem Treffen wusste und dass er dem gerissenen jungen Tal Shiar-Chef nichts verraten würde, was er nicht schon selbst herausgefunden hatte.
Nachdem er seinem teilnahmslosen Begleiter zugenickt hatte, wand sich Rehaek wieder Pardek zu. Er lächelte mit überraschender Milde. »Ich werde nicht anwesend
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