Star Trek - Titan 02 - Der rote König
ominöse Widmungstafel.«
Sie lachte
leise. »Such weiter, Will. Aber da steckt schon ein Funken Wahrheit drin. Du
magst glauben, dass Donatra mit dir gespielt hat, aber du hast deinen Triumph
gehabt, als du etwas ähnliches mit den Romulanern gemacht hast. Falls du es
vergessen hast, du hast gerade erst letzte Woche Praetor Tal'Aura dazu
gebracht, ein klingonisch-remanisches Protektorat in ihrem sprichwörtlichen
Hinterhof zu akzeptieren. Und du hattest sogar einen noch größeren
Erfolg: Ohne dich wären die Neyel und wer weiß wie viele andere Spezies
ausgelöscht worden.«
»Weil ich
Donatra überzeugt habe, ihre Flotte zu nutzen, um den Spalt zu versiegeln.«
»Exakt.«
Sie begann sich zu fragen, ob er sich absichtlich dumm anstellte, bis seine
düstere Stimmung sie vom Gegenteil überzeugte. Es gab offensichtlich Aspekte
dieser Mission, die sie immer noch nicht voll überblicken konnte.
»Ich habe
darüber gerade mit Dr. Cethente gesprochen«, sagte er. Seine Worte wurden von
einer Welle des Kummers unterstrichen, die fast fähig gewesen wäre, sie
umzuwerfen. »Wir wissen wirklich nicht mit Sicherheit, ob das Schließen des
Spalts den Roten König davon abhält, die Materie und die Energie in den
betroffenen Sektionen des Neyel-Raums ›neu zu starten‹.«
Sie sah
betroffen aus. »Das tut mir leid. Das wusste ich nicht.«
Er schenkte
ihr ein zartes, trauriges Lächeln. »Es war nicht nötig, die Führungsoffiziere
darüber zu informieren. Es ist ja nicht so, als könnten wir den Ausgang
irgendwie beeinflussen – zweihundertzehntausend Lichtjahre vom Nullpunkt
entfernt.«
»Wie bald
werden wir wissen, was passiert ist?«, fragte Troi.
»Cethente
sagt, dass es selbst mit unseren besten Subraum-Teleskopen Jahrzehnte dauern
könnte, herauszufinden, was das Protouniversum getan hat, nachdem wir den Spalt
geschlossen haben. Wir können also nicht in Erfahrung bringen, ob der Rote
König wirklich aufgewacht ist und die gesamte Neyel-Hegemonie vernichtet hat,
oder ob er sich wieder zu einem harmlosen Milliarden Jahre langen Nickerchen
hingelegt hat.«
Sie nickte.
»Also bringt es nichts, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Nicht wahr?«
»Versuch
mal eine Weile im Chefsessel zu sitzen, Deanna. Aus dieser Perspektive ist es
eigentlich sehr schwer, sich nicht den Kopf zu zerbrechen. Ich konnte
vor neunzig Minuten endlich herausfinden, dass alle in Sicherheit sind. Also
was macht ein Captain in der Zwischenzeit? Sich den Kopf zerbrechen. «
Sie nickte
wieder und empfing eine weitere Welle seiner Traurigkeit und Selbstvorwürfen.
Sie glaubte fast, dass sie ihre Stimme erheben musste, um sie zu übertönen.
»Dann schlage
ich vor, dass du dich auf deine unzweifelhaften Erfolge besinnst, Will. Zum
Beispiel: Genau in diesem Moment sind mehr als zwei Millionen Lebewesen an Bord
von Vanguard. Du hast dafür gesorgt, dass sie überleben, egal was mit dem Rest
des Neyel-Raums passiert ist oder nicht.«
Er stand
auf und nahm sie in die Arme. Seine stahlblauen Augen glänzten vor
zurückgehaltenen Tränen. »Danke, Deanna«, sagte er. Dann schwieg er einen
Moment, um seine Fassung wiederzugewinnen. Als Empathin fand sie seine Geste äußerst
liebenswert.
»Und wo wir
gerade dabei sind, Counselor«, fügte er hinzu, »Ich habe Sie noch gar nicht
formell zurück an Bord der Titan begrüßt.«
Sie rückten
auseinander, aber nicht weit genug, um die Umarmung zu beenden. Sie sahen sich
still an und Troi begegnete seinem müden Lächeln mit einem schiefen Grinsen.
»Ich bin
froh, dass es dir endlich aufgefallen ist«, antwortete sie. »Aber ich weiß, wie
beschäftigt du gewesen bist.« Alle waren beschäftigt gewesen.
»Es tut mir
leid, Imzadi . Ich erwarte, dass sich die Dinge bis heute Abend geregelt
haben, zumindest etwas. Ra-Havreii beendet die Schadensinspektionen auf
Vanguard und dann machen wir uns auf den Weg in die Neutrale Zone. Dann will
ich einen neuen Plan ausführen.«
Ihr Grinsen
wurde breiter »Oh, bitte erzähl mir davon!«
»Er heißt Operation:
Willkommen Daheim , aber was den Rest der Mannschaft angeht, heißt es Operation:
Bitte Nicht Stören. Sie sind zur Teilnahme gebeten, benötigt und
eingeladen. Befehl des Captains.«
»Ich bin
fasziniert! Weih' mich ein.«
Aus seinem
müden Lächeln wurde ein echtes. »In Phase Eins übergebe ich das Kommando in
Christines fähige Hände. Während Phase Zwei gehe ich in unser Quartier und
öffne eine Flasche Jakarine-Merlot, den ich für eine
Weitere Kostenlose Bücher