Star Trek - Titan 02 - Der rote König
Wut, damit ihre eigene nicht aufflammte. »Wir
waren Alliierte, Captain. Aber ich bin Romulanerin, in erster Linie dem
Sternenimperium verpflichtet. Die Klingonen sind unsere eingeschworenen Feinde,
ungeachtet der Allianz im Dominion-Krieg. Sie wissen das genauso gut wie ich.
Also frage ich Sie: Würden Sie mir irgendetwas glauben, dass ich Ihnen
über die Dugh erzähle?«
»Ich
würde die Wahrheit glauben, Donatra. Gouverneur Khegh wird nichts Geringeres
von mir erwarten.«
Donatra
winkte ab. »Gouverneur Khegh wird wohl kaum zugeben wollen, dass er überhaupt
ein getarntes Schiff hinter unseren Schiffen her durch die Große Blüte
geschickt hat. Jede Wahrheit ist weitaus mehr, als der fette, unfähige
klingonische Ryak'na verdient.«
»Also
geben Sie es zu.« Riker sah enttäuscht aus und Donatra störte das weitaus mehr als sein Wutausbruch.
Sie zog
sich hinter ihren Zorn zurück. »Ich gebe gar nichts zu, Captain. Und so lange
wir hier die Wahrheit diskutieren, muss ich Sie an das Versprechen erinnern,
dass Sie mir gegeben haben.«
»Versprechen?«
»Ihr
Schwur, nicht zu verraten, dass ich gezwungen war, die Mehrheit meiner Schiffe
flugunfähig zu machen, damit wir gemeinsam die Blüte neutralisieren konnten.«
Die Brauen
des menschlichen Captain zogen sich perplex zusammen. »Was hat das mit der Dugh zu tun?«
»Alles,
Captain. Besonders, wenn ich wirklich der Verbrechen schuldig bin, die Sie mir
vorwerfen. Wenn Khegh von meinem Verrat genauso überzeugt ist wie Sie, könnte
er sich sehr schnell zusammenreimen, warum ich es womöglich getan habe.«
Riker hielt
inne und dachte nach. »Weil Tchev berichtet hätte, dass ungefähr die Hälfte
Ihrer Schiffe den Kern innerhalb der Spalte abgeworfen haben. Und Khegh und der
Hohe Rat das vielleicht als ausbeutbare Schwäche gesehen hätten.«
»Exakt. Und
Khegh würde dann schließen, dass ich es der Dugh aus gutem Grund nicht
erlauben konnte, die Blüte intakt zu passieren.«
»Also
geben Sie zu, dass Sie ein Motiv hatten. Sie argumentieren gegen sich selbst.«
»Unsinn.
Ein Motiv allein beweist gar nichts.«
»Sie
hatten ebenfalls die Mittel und die Gelegenheit, Commander.«
Unwillkürlich
fing die Wut heißer an zu brennen als ihre Wunden. »Ich stehe nicht vor
Gericht, Riker, und Sie sind nicht mein Richter. Passen Sie auf , dass
Sie unsere Allianz nicht zu heftig mit Füßen treten. Vergessen Sie nicht, dass
mir die romulanische Flotte untersteht. Das macht mich zu jemandem, mit dem
nicht zu spaßen ist.«
Zornig
verstummte Riker für eine Weile. Er kochte vor Wut, weil er sich so einfach
hatte ausmanövrieren lassen. Föderationsmenschen , dachte sie und ihre
Wut ebbte ab. Ihre Besten und ebenso aufrichtig und ehrenhaft wie naiv und
manipulierbar.
»Ich
werde nicht für Sie lügen, Donatra« , sagte er.
»Und ich
würde nicht einmal davon träumen, Sie darum zu bitten, William. Alles, worum
ich Sie bitte, ist … Ihre Diskretion angesichts des ungeschützten Zustands
meiner Flotte. Zumindest, bis wir ein paar Wochen lang Zeit für Reparaturen
hatten. Wir haben tödliche Feinde, die an unserer Türschwelle lauern und die
innere politische Stabilität des Imperiums steht trotz aller, nicht zuletzt auch
Ihrer ehrenhaften Bemühungen noch auf dem Spiel. Sicherlich können Sie die
Notwendigkeit verstehen, wenigstens … wählerisch darin zu sein, was Sie Khegh
erzählen.«
»Kheghs
Flaggschiff ist bereits auf dem Weg hierher, Donatra. Seine Leute werden Ihre
Schiffe scannen. Sie werden herausfinden, dass Ihre halbe Flotte lahmgelegt
ist.«
Donatra
erlaubte einem kleinen Lächeln, ihren Lippen zu entschlüpfen. »Nein, Captain.
Alles, was sie sehen werden, sind falsche Warpkern-Signaturen, die über unser
flottenweites Subraum-Komm-Netz von den noch warpfähigen Schiffen projiziert
werden. Khegh wird nur wissen, was ich ihn wissen lasse.«
»Sie
meinen, außer ich treffe eine andere Entscheidung.«
»Betrachten
Sie es als in Ihrem eigenen Interesse liegend, Captain. Ihre diplomatische
Mission nach Romulus würde ungeschehen gemacht, wenn jemand noch zusätzlich zur
Feindschaft beitragen würde, die die Klingonen und ihrer remanischen Freunde
bereits gegen mein Volk hegen.«
»Richtig.«
»Und Sie
müssen immer noch die Neyel-Asteroidenkolonie in die Neutrale Zone überführen,
so dass die Sternenflotte sie in Föderationsraum schleppen kann. Die Titan schafft diese Aufgabe nicht allein. Sie benötigen meine Kooperation und mein
Wohlwollen.
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