Star Trek - Titan 02 - Der rote König
hatte, sprach überzeugend dafür, dass sie alles
andere als tot war. Die Dunkelheit, die sie umgab, verwandelte sich langsam in
ein tiefes Rot. Sie wurde sich darüber bewusst, dass sie immer noch Augen
besaß, obwohl es sie außergewöhnlich viel Kraft kostete, sie zu öffnen.
»Commander!«,
schrie Seketh, der junge weibliche Decurion, der über ihr hockte. Sekeths
Stimme klang schriller als jemals zuvor.
Langsam kam
sie wieder zu sich. Donatra fühlte die harten Deckplatten unter ihrem Rücken.
Die Hitze einer schwelenden Dienststation in der Nähe wärmte ihren Nacken. Der
Geruch von Ozon brannte ihr in der Nase und half dabei, die Kräfte zu sammeln.
Die Notbeleuchtung warf seltsame Schatten auf die Brücke des Warbirds Valdore .
Der breite zentrale Sichtschirm, der den vorderen Bereich des großen,
halbrunden Raums dominierte, zeigte die wildesten Störungen.
»Bericht«,
sagte Donatra. Ihre Kehle fühlte sich so rau an wie uralter Granit. Sie brachte
sich in eine sitzende Position. Seketh beeilte sich, ihren Arm zu nehmen und
ihr auf die Beine zu helfen.
»Die
meisten Schiffssysteme funktionieren nur beschränkt, wenn überhaupt. Alle Antriebe
werden für mindestens einen ganzen Eisae ausfallen und wir haben
Hüllenbrüche auf den Decks B und C. Schadenskontrollteams wurden bereits
losgeschickt. Berichte von Verletzungen kommen von überall auf dem Schiff,
sechs davon schwer. Es gab drei Tote, einschließlich Subcommander T'Kraith.«
Akhh! , dachte Donatra,
während sie die Einzelheiten der Systemberichte überflog, die über den
Bildschirm einer der Einsatzkonsolen liefen. Mein erster Offizier verloren.
Noch mehr Tod während meiner Wache. Sie konnte sich erinnern, gesehen zu
haben, wie etwas aus Shinzons Wahnwitz – der mysteriösen Energiewolke, die im
ganzen Imperium schon als die Große Blüte bekannt war – auf das Schiff zugerast
war. Was hatte die Blüte – die Überreste von Shinzons gefürchteter und
glücklicherweise explodierter Thalaron-Waffe – mit der Valdore gemacht?
Es schien, dass der rachsüchtige Geist des toten Praetors ihrer Besatzung immer
noch das Leben nahm, wenn auch nur indirekt. Und das berücksichtigte noch nicht
einmal, was mit dem Rest der Flotte geschehen war.
Sie hielt
das für vollkommen unannehmbar. »Was genau ist mit uns passiert?«, fragte sie
Seketh.
»Etwas hat
uns getroffen, Commander.«
Jetzt
erinnerte sich Donatra wieder lebhaft an den Augenblick des Einschlags. Sie sah
den Decurion schräg an. »Offensichtlich. Wurde auf uns gefeuert?«
»Wir können
es nicht ausschließen, Commander«, sagte Seketh. »Aber wenn es Waffenfeuer war,
dann habe ich so etwas vorher noch nicht gesehen.«
Zittrig
bewegte sich Donatra zu ihrem Kommandosessel, der sich auf einer Erhöhung in
der Mitte der Brücke befand. Sie nahm schweigend Platz und grübelte, ob sich
eines von Gouverneur Kheghs Kriegsschiffen getarnt hatte und der Valdore und der Titan zur Blüte gefolgt war. Hatten die Klingonen dann einen
Überraschungsangriff gestartet, während sie ihre Aufmerksamkeit auf die Große
Blüte und die verschwundene Flotte gerichtet hatten, die sie aus ihrem Schlund
hatte zurückholen wollen? Sie zweifelte ernsthaft daran, dass der Commander der Titan , dem sie im Kampf gegen Praetor Shinzon beigestanden hatte, an
solch einem Verrat teilgenommen haben sollte.
Die
Klingonen waren jedoch eine ganz andere Sache.
Aber war
das, was die Valdore getroffen hatte, nicht aus dem Inneren der
Großen Blüte gekommen? Soweit sie sich erinnern konnte, war dem so gewesen.
Dennoch
sagte ihr Bauchgefühl, dass sie immer noch auf der Hut vor getarnten Klingonen
sein musste. Kheghs gekonnter Aufstieg in das Gouverneursamt des
klingonisch-remanischen Protektorats im romulanischen Raum hatte ihr klargemacht,
dass das aufbrausende und ungehobelte Benehmen des klingonischen Offiziers
nicht mehr gewesen war als eine taktische Maßnahme, um es anderen leicht zu
machen, ihn zu unterschätzen. Tal'Aura war vielleicht auf die List
hereingefallen, aber Donatra war entschlossen, nicht so töricht zu sein.
Liravek,
ein männlicher Centurion mit etwas mehr Erfahrung als Seketh, kam von einer der
wenigen unbeschädigten Konsolen auf Donatra zu. »Ich kann nirgendwo an der
Hülle der Valdore Reste von Energiepartikeln finden, die für Waffenfeuer
charakteristisch wären.«
Donatra
runzelte die Stirn. »Was ist dann mit uns passiert?«
Liravek
zuckte beinahe unmerklich mit den Schultern. Seine Haltung
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