Star Trek - Titan 02 - Der rote König
sogar über
intergalaktische Entfernungen. Die Blüte, die wir jetzt sehen, ist lediglich
die andere Seite des Raumspalts, der sich bis nach hier erstreckt.«
»Und wo genau ist hier ?«, fragte Suran noch eine Spur frustrierter.
»Weit
innerhalb der kleinen Satellitengalaxie, die auf unseren Karten als Enhaire
bekannt ist.«
Suran
schüttelte seinen Kopf, doch das ließ ihn vor Schmerz zusammenzucken. »Das ist
unmöglich, Centurion. Kein Schiff ist jemals so weit außerhalb der Galaxis
gewesen.«
»Vielleicht
bislang nicht«, sagte Donatra. »Es ist möglich, dass wir die ersten sind.« Und
es gibt für alles ein erstes Mal.
Dann
überlegte sie, ob auch die anderen Schiffe der Flotte hier waren. Aber wenn dem
so war, wo befanden sie sich?
Plötzlich
schrillte ein Sensoralarm auf Decurion Sekeths Konsole, deren
berührungssensible Oberfläche hektisch vor sich hinblinkte.
Die Valdore gehört
vielleicht zu den ersten, die so weit gekommen sind , dachte Donatra,
während sie zu Sekeths Konsole hinüberging, aber vielleicht ist es nicht die
einzige, die heute diese Reise gemacht hat.
»Was haben
Sie gefunden, Decurion?«, fragte Donatra.
Seketh riss
seine Augen auf. »Mindestens ein großes Schiff und mehrere kleine Objekte aus
Metall.«
»Trümmerteile?«
»Negativ,
Commander. Sie scheinen unter Druck zu stehen und es scheinen in unregelmäßigen
Abständen nachweisbare Lebenssignale aus ihrem Inneren zu kommen.«
»Also
Rettungskapseln.«
»Davon gehe
ich aus, Commander.«
Donatra
nickte. »Gibt es in dem großen Schiff auch irgendwelche Lebenszeichen?«
»Es scheint
so, Commander, obwohl es wegen der Sensorstörung durch die Große Blüte schwer
ist, sicher zu sein.«
»Können das
Schiff und die Kapseln geborgen werden?«, fragte Donatra.
»Möglicherweise«,
sagte Seketh. »Obwohl der Energieaufwand und die Belastung der Schiffssysteme
sehr hoch sein wird. Die Rettungskapseln und das andere Schiff treiben in
verschiedene Richtungen, fast eintausend K'vahru tiefer in der Großen
Blüte als unsere derzeitige Position. Und sie scheinen sich alle gefährlich
nahe auf den Ereignishorizont des Spalts zuzubewegen. Wenn die
Energieentladungen der Blüte nicht unsere Sensoren täuscht.«
»Um was für
ein Schiff handelt es sich?«, fragte Donatra, die erst jetzt auf die
Möglichkeit zu hoffen wagte, sich schon bald mit Captain Riker über ihr gemeinsames
Problem auszutauschen.
Der
Decurion überprüfte noch einmal die Messungen, sah dann auf und starrte sie mit
weit aufgerissen Augen an. »Es ist ein klingonisches!«
»Taktischer
Alarm!«, rief Donatra.
Was für Schäden die Valdore während ihrer Reise durch die Große Blüte auch immer davongetragen hatte, das
klingonische Kriegsschiff, dem sie sich nun näherten, musste weitaus
Schlimmeres durchgemacht haben. Es hatte keinerlei Gegenwehr gezeigt, als die Valdore es zusammen mit den sich in der Nähe befindlichen Rettungskapseln mit ihrem
Traktorstrahl weg von der unmittelbaren Gefahr des Ereignishorizonts der Blüte
gezogen hatte. Das klingonische Schiff, das zur großen, schwer bewaffneten und
gepanzerten Vor'cha -Klasse gehörte, konnte offenbar nicht einmal mehr
einen Selbstzerstörungsmechanismus aktivieren, der einen Warpkernbruch
ausgelöst und so eine Gefangennahme durch Romulaner verhindert hätte. Weil das
große Schiff so viel stärker beschädigt war als die Rettungskapseln, gab
Donatra einem Rettungseinsatz des Schiffes eine höhere Priorität.
Donatra
betrachtete das angeschlagene, beschädigte klingonische Schiff, über dem vier
winzige, verbeulte und angesengte Rettungskapseln schwebten. Sie wunderte sich,
dass irgendjemand an Bord des klingonischen Schiffes die zahlreichen
Hüllenbrüche überlebt hatte, selbst als sich vor ihr, Suran, Dr. Venora und
einem schwer bewaffneten romulanischen Sicherheitsteam zwei seiner Offiziere
auf der Haupttransporterplattform des Warbirds materialisierten.
»Ich bin
Commander Donatra«, sagte sie und trat auf ihre beiden Gäste zu, nachdem sie
sich vollständig materialisiert hatten. »Sie befinden sich an Bord des
imperialen Warbirds Valdore .«
Der größere
der beiden klingonischen Gestalten war ein wild aussehender männlicher Krieger,
auf dessen hervorstehender gefurchter Stirn sich eine böse Wunde befand, aus
der eine zähe lavendelfarbende Flüssigkeit sickerte. Auf seiner schwer
gepanzerten, in Mitleidenschaft gezogenen Lederuniform prangte das
Rangabzeichen eines Captains der
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