Star Trek - Titan 03 - Die Hunde des Orion
dafür, dass sie die freigesetzte
Energie absorbieren. Vielleicht kommt das später.«
»Oder
vielleicht machen sie das aus Spaß«, sagte Riker kalt.
»Egal, was
sie machen, sie gewinnen«, meldete Kuu'iut. Sein Speisemund fauchte erregt,
während er mit seinem schnabelartigen, oberen Mund sprach. »Sie haben Hunderte
der Kreaturen zerrissen und lassen nicht nach. Ich glaube, dass sie keinen von
ihnen am Leben lassen wollen.«
Riker
starrte einen Moment auf den Bildschirm. »Könnte das der Grund sein, warum wir
noch keines dieser Weltraum-Ökosysteme in anderen Sternbildungszonen gefunden
haben? Weil jemand das vorhandene Leben gejagt und ausgelöscht hat?«
In diesem
Moment öffneten sich die Turbolifttüren und Counselor Troi betrat die Brücke,
gefolgt von Tuvok und Ree. Vale bemerkte, wie Troi einen Moment auf den
Bildschirm blickte und dann in Rikers Augen sah. Vale glaubte, dass die beiden
mehr austauschten als einen bezeichnenden Blick. »Wie weit sind sie weg?«,
fragte Troi endlich und schien ihren Eindruck zu bestätigen. Vale runzelte die
Stirn.
»Ungefähr
ein halbes Lichtjahr«, antwortete Riker.
Der
Counselor schüttelte den Kopf. »Wir müssen hier weg«, sagte sie und stieg auf
Rikers Brückenebene herab. »Die Sternquallen kommen, um uns zu treffen.«
»Ihr habt
Kontakt geknüpft?«
»Ja. Sie
sind skeptisch, aber sie haben gehört, was wir für sie auf Deneb getan haben
und haben deshalb eingewilligt, mit uns zu reden.«
Riker hob
die Brauen. »Immer schön, wenn man gute Referenzen hat.«
»Aber wir können
uns nicht so dicht bei der Pa'haquel-Flotte mit ihnen treffen. Wir müssen hier
weg und sie auf dem Weg treffen.«
Der Captain
verstand ihre Eile und nickte. »Haben Sie einen Kurs?«
»Sie kommen
vom Protostern-Cluster bei 54 zu 223. Sie sollten innerhalb einer halben Stunde
hier sein.«
»Steuermann,
Sie haben es gehört. Setzen Sie einen Abfangkurs und gehen Sie auf Warp sechs.«
»Aye, Sir«,
sagte Lavena und machte sich ans Werk.
»In der
Zwischenzeit möchte ich wissen, was Sie erfahren haben. Brückenoffiziere in die
Beobachtungslounge«, befahl er.
Der
Großteil der Brückenoffiziere befand sich bereits auf der Brücke, außer Keru
und Ra-Havreii, also dauerte es nicht lange, bis sich alle versammelt hatten.
Vale holte sich vor der Besprechung noch schnell eine Tasse Kaffee. Sie nippte
abwesend, als Troi mit ihrem Bericht begann. »Die Gestalt-Technik war ein
voller Erfolg, sie sollte aber nicht mehr nötig sein. Jetzt, wo ich ihre
Aufmerksamkeit habe, können sie meine Gedanken lesen und ich kann ihnen meine
senden. Ich sollte in der Lage sein, für sie zu übersetzen.«
»In diesem
Fall«, sagte Tuvok, »schlage ich vor, dass der Doktor seine telepathischen
Blocker wieder ausgibt, damit wir nicht von ihren Gefühlen überwältigt werden.«
»Machen Sie
sich keine Sorgen, Tuvok«, sagte Troi. »Ihre normalen Gefühle sind viel …
angenehmer als die, die wir während der Schlacht erfahren mussten.«
»Emotionen
aller Art sind für mich geschmacklos, Counselor – das schließt Sorgen mit ein«,
fügte er spitz hinzu.
»Gibt es
eine Möglichkeit, den Universalübersetzer so zu programmieren, dass er ihre
Gedanken direkt übersetzt?«, fragte Vale. »Das ist schon einmal geglückt.«
»Die Hood hat das vor sechzehn Jahren mal probiert, als sie versucht haben, die Quallen
zu studieren«, erzählte Troi. »Das war nicht erfolgreich. Ich vermute, dass es
daran liegt, dass ihre Kommunikation mehr emotional als verbal ist.«
»Eher wie
bei Tieren?«
Troi dachte
nach. »Sie sind sehr intelligent. Klare Denker mit lange zurückreichenden,
detaillierten Erinnerungen und Wissen, das eine halbe Galaxie umspannt. Aber es
stimmt. In mancher Hinsicht sind sie sehr tierähnlich. Intelligent, aber wild,
wie Delphine oder betazoidische Pachyderme. Sie leben für den Moment und
handeln instinktiv. Ich glaube, dass Mr. Chamish aus diesem Grund auf sie
reagiert, obwohl kazaritische Telepathie generell nur bei Tieren wirkt.
Es sind
sehr offene, unkomplizierte Wesen – irgendwie kindlich, aber mit der
Lebenserfahrung von Jahrhunderten und einer Wahrnehmungsfähigkeit, die unsere
weit in den Schatten stellt. Sie sind sehr ehrlich und geradeaus. Sie teilen
alle Gedanken telepathisch, also gibt es in ihrer Gesellschaft keine
Geheimnisse – ähnlich wie Betazoiden, nur stärker. Sie haben in der Tat einen
sehr starken Gemeinschaftssinn.«
»Ein Gruppenbewusstsein?«,
fragte
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