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Star Trek - Titan 03 - Die Hunde des Orion

Star Trek - Titan 03 - Die Hunde des Orion

Titel: Star Trek - Titan 03 - Die Hunde des Orion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher L. Bennett
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Kulturen mit
Todesstrafe über diejenigen dachten, die sie hinrichteten. Orillys
tiefverwurzeltes und instinktives Bedürfnis nach der Gestalt schien sie zu
blenden. Die Vorstellung, dass es unerreichbar war, dass sie nicht zurückkehren
durfte, egal, wie sehr sie es sich verdient hatte, wäre zu unerträglich, um sie
in Betracht zu ziehen. Viele Spezies hatten irrationale blinde Flecken, wenn es
um das Streben nach ihren instinktiven Bedürfnissen und Leidenschaften ging.
(Was auch ein wenig die Ehemannwahl ihrer Mutter erklärte, dachte sie
ironisch.)
    Aber
vielleicht hatte Orilly recht. Wie Deanna gerade gesagt hatte, konnte sie kaum
glauben, dass die gleiche Rasse, die diese sanfte Seele hervorgebracht hatte,
zu solcher Gefühllosigkeit fähig sein sollte. Vielleicht konnten sie ja
tatsächlich davon überzeugt werden, sie letztendlich wieder aufzunehmen.
Vielleicht ließen sie sich nach dem, was Orilly jetzt durchmachte, davon überzeugen,
dass sie lange genug gelitten hatte. Deanna entschied, dass sie auf jeden Fall
tun würde, was in ihrer Macht stand, um ihnen diesen Fall vorzutragen – selbst
wenn das bedeutete, die Sternenflotte einer vielversprechenden jungen
Wissenschaftlerin zu berauben. Doch jetzt im Moment konnte sie nicht mehr tun,
als die Kadettin zu trösten. Orilly musste mit ihrer Schuld und Trauer
klarkommen und Deanna war dafür da, um sicherzustellen, dass dieser Vorgang
nicht selbstzerstörerisch wurde. Die Selbstmordrate unter Irriol-Exilanten war
Besorgnis erregend.
    Deannas
Sorgen um Tuvok waren anderer Art. Auch wenn er kaum selbstmordgefährdet war,
war es beunruhigend, dass er sich weigerte, sich mit den persönlichen
Konsequenzen seiner Handlungen zu beschäftigen. Das war nicht nur »typisch
vulkanisch« – Deanna wusste, dass die Behandlung von Vulkaniern eine bestimmte
Herangehensweise erforderte. Sie war mit ihren therapeutischen Techniken
vertraut. Und sie wusste ebenfalls, dass Vulkanier es im Allgemeinen
bevorzugten, mit ihren psychologischen Problemen selbst fertig zu werden. Das
war nicht zwangsläufig ungesund, da die Vulkanier gut in Selbstbetrachtung und
Verhaltenskontrolle ausgebildet waren. Die Ziele, die sie anstrebten,
unterschieden sich von denen, die Deanna wertschätzte, da sie nicht darauf aus
waren, sich mit ihren Emotionen zu versöhnen, sondern darauf, sie auf ein
Mindestmaß herabzudrücken, systematisierendes Verhalten über mitfühlendes zu
stellen und einen Geisteszustand zu erreichen, den die meisten anderen Spezies
als hochgradig autistisch einstufen würden. (Tatsächlich hatte sie sich bereits
gefragt, ob Surak vielleicht am vulkanischen Äquivalent des Asberger-Syndroms
erkrankt gewesen war und es zu seinem Vorteil und dem seines Volkes gewandelt
hatte.) Aber es stand ihr nicht zu, die Gültigkeit dieser Methode anzuzweifeln.
    Dennoch war
sie nicht überzeugt, dass Tuvok in der Lage war, mit seinen Taten
fertigzuwerden, nicht mal auf eine gesunde vulkanische Art. Sie spürte Unruhe
in seinem Geist, eine Scham so stark wie die von Orilly, und es erschien ihr
nicht so, als ob seine meditativen Bemühungen, es zu verarbeiten, irgendwie
vorankamen – wenigstens nicht, wenn man von dem Durcheinander von Kathera -Steinen
und Kal-toh -Stäben ausging, das sie über seine Schulter erspähen konnte,
als er sich weigerte, sie in sein Quartier zu lassen. Sie kannte Tuvok nicht
besonders gut; obwohl sie viel Zeit mit den Besatzungsmitgliedern der Voyager verbracht hatte, während sie sich auf ihr wiedergefundenes Zuhause einstellten,
war Tuvok stets distanziert geblieben. Aber es war eindeutig, dass er genauso
störrisch war wie jeder andere Vulkanier, den sie getroffen hatte. In diesem
Fall befürchtete sie jedoch, dass seine Sturheit für die Selbstvorwürfe galt,
die er empfand. Sie musste eine Möglichkeit finden, wie sie ihm helfen konnte,
diese Eigensinnigkeit zu seinen Gunsten umzuleiten, sie zu nutzen, um seinen
Genesungsprozess anzutreiben, anstatt ihn zu behindern. Aber momentan kam sie
nicht mal durch die Tür.
    Der
Versuch, sich Unterstützung bei Tuvoks Ehefrau zu holen, hatte nicht viel
gebracht. »Er hat mit mir nicht darüber gesprochen«, hatte T'Pel ihr gesagt,
als sie sich in Deannas Büro getroffen hatten. »Allerdings haben wir in den
letzten Tagen sehr wenig miteinander gesprochen. Er bevorzugt seine
Abgeschiedenheit.«
    »Sie sind
seine Frau , T'Pel. Er kann Sie nicht ausschließen, wenn Sie es nicht
zulassen. Und er braucht Sie

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