Star Trek - Titan 03 - Die Hunde des Orion
Erfahrung ihn dazu bringen, es zu mögen. Der späte Anruf
von Hachesa, der gerade auf der Brücke Dienst hatte, bedeutete, dass er darauf
verzichten musste, Deanna schlummernd in seinen Armen liegen zu haben. Es
bedeutete, dass er aufstehen und einen ekelhaft starken Replikatorkaffee
hinunterwürgen musste, um sich in einen funktionierenden Zustand zu bringen. Es
bedeutete, dass er später für den Schlafentzug würde büßen müssen.
Und vor
allem bedeutete es Ärger. »Riker hier« sagte er widerwillig. Er spürte, wie
Deanna sich leicht bewegte. »Was gibt's?«
»Wir
haben Eindringlinge auf der Brücke, Sir. Captain Qui'hibra und zwei andere
haben sich geradelich ohne Vorwarn auf die Brücke gebeamt. Er verlangt,
sofortig mit Ihnen zu sprechen, Sir.«
Riker
stöhnte leise, sowohl über den verstümmelten Satzbau des Commanders der
Gamma-Schicht wie auch über seine unwillkommenen Neuigkeiten. (»Es wäre nur
halb so schlimm«, hatte ihm Deanna eines Abends gesagt, »wenn es nur
irgendeinem einheitlichen Muster folgen würde.« Falls Hachesas grammatische
Eigenarten irgendeiner Regel kobliadischer Syntax entsprechen sollten, hatte
die Mannschaft leider noch nicht herausgefunden, welche das war.) Er setzte
sich auf und brachte etwas Härte in seine Stimme. Das hier war sein Schiff und
es war an der Zeit, Qui'hibra daran zu erinnern. »Aktivieren Sie die Schilde.
Lassen Sie unsere Gäste vom Sicherheitspersonal in die
Beobachtungslounge bringen. Ich werde sie in …«
Qui'hibra
fiel ihm ins Wort. »Ich werde keine Spielchen spielen, Riker. Dafür haben
wir keine Zeit. Was ich Euch mitgebracht habe, um es sich anzusehen, beginnt
jetzt. Ich bin auf Euer Schiff gekommen, da Ihr behauptet, dass Eure
Langstreckensensoren unseren überlegen seien. Ich hatte gehofft, dass wir näher
dran sein würden, wenn es beginnt, aber wenn wir dazu verdammt sind, nur
zuzusehen, müssen wir es so deutlich wie möglich beobachten. Und Ihr werdet
euch beeilen müssen, Riker, da der Beginn nur wenige Momente entfernt ist.
Entweder stimmt Ihr jetzt zu oder mein Clan wird Eure Schilde zusammenschießen
und Euch auf diese Brücke teleportieren. Denkt daran, dass Ihr Euch in
unserem Territorium befindet und nur noch wegen meiner Nachgiebigkeit am
Leben seid.«
Riker warf
Deanna, die sich inzwischen ebenfalls aufgesetzt hatte, einen Blick zu. Er
meint es absolut ernst, Will , übermittelte sie ihm lautlos. Spiel besser
mit.
Obwohl er
dazu geneigt war, sich aus Protest viel Zeit zu lassen, wollte Riker doch so
schnell wie möglich ein paar Antworten, deswegen zog er sich hastig an und
eilte zur Brücke. Deanna begleitete ihn. Die übrige Brückenmannschaft
versammelte sich auch gerade, wahrscheinlich hatte Hachesa sie
zusammengetrommelt.
Ȁltester
Qui'hibra«, begrüßte er den Eindringling knapp. Dann sah er zu den anderen
hinter ihm, einem weiteren Mann und einer kammlosen Frau. »Und wer sind Sie?«
»Meine
Clanmatriarchin und Tochter, Qui'chiri. Und Jäger Se'hraqua, der hier ist, um
Zeuge der Folgen seiner Nachlässigkeit zu werden. Wir haben keine Zeit für
Höflichkeiten, Riker – die Große Treibjagd hat begonnen.«
Qui'hibra
zeigte mit einer kleinen Neigung seines Kopfes auf den Schirm. Er hatte
eindeutig keinen Sinn für große Gesten. Riker begab sich für eine bessere Sicht
zur Mitte der Brücke – und riss seine Augen auf.
Auf dem
Schirm konnte man Hunderte von Pa'haquel-Schiffen erkennen, die sich um etwas … Gewaltiges drängten. Es war zylindrisch, abgerundet, zerklüftet wie ein
Asteroid, und dennoch wurde es angetrieben. Es feuerte einzelne blauglühende
Plasmastöße aus einer Art Raketendüse am hinteren Ende ab und um zu
manövrieren, stieß es aus Seitenöffnungen Strahlen. Einige der Strahlen
schienen auf die Angreifer gerichtet zu sein. Sieben gewaltige Fortsätze
erstreckten sich aus seinem Körper; jeder von ihnen war der Mast für ein
riesiges Segel. Die Segel überlappten sich wie Blütenblätter und bildeten einen
breiten, durchscheinenden Rock um den Körper der Kreatur. Es handelte sich ganz
eindeutig um ein lebendes Wesen, und die Pa'haquel versuchten ganz eindeutig,
dem ein Ende zu machen, indem sie es in einem Sperrfeuer hielten. Nein, nicht
nur die Pa'haquel – Riker bemerkte, dass einige der angreifenden Schiffe anders
aussahen. Es handelte sich nicht um gepanzerte Quallen, sondern um etwas
herkömmlichere Raumschiffe. Aber sie wirkten wie Wespen, die um einen Elefanten
schwärmten. Er
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