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Star Trek - Titan 04 - Schwert des Damokles

Star Trek - Titan 04 - Schwert des Damokles

Titel: Star Trek - Titan 04 - Schwert des Damokles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geoffrey Thorne
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gedacht, dass heute der Tag sein
würde, an dem sie sie erwischen würden. Heute würde Erykon ihr Herz erkennen
und sie würde bestraft, vielleicht sogar getötet werden. Jeden Tag setzte sie
sich durch, schlug die anderen Testpersonen, löste alle logischen Rätsel,
bestand alle körperlichen Untersuchungen. Nichts geschah.
    Der
Tagstern ging auf und unter. Die Kinder lebten und aßen und pflanzten sich fort
und starben. Sie ging unbehelligt weiter ihren blasphemischen Gedanken nach.
    Eines Tages
gab es keine anderen Testpersonen mehr und keine weiteren Prüfungen.
A'churak'zen hatte sie alle überdauert und überlebt und stand nun allein in der
Prüfungskammer und wartete darauf, dass die Mater sprach.
    »Du bist
auserwählt«, wurde ihr gesagt. »Jetzt komm und sieh dir unsere Schöpfung an.«
     
     
    Sie hatten dafür keinen
Namen, wie sie für keine mechanische Einrichtung einen hatten außer der
Beschreibung seiner Funktion. Das hier wurde nur »das Schiff« genannt. Für
A'churak'zen sah es aus wie der dreizackige Kopf eines Speers.
    Es war
gewaltig; seine obersten Teile reichten mit Leichtigkeit an das Dach der Höhle,
die die Wächter für seinen Bau freigemacht hatten. Es war ein bisschen lebendig
und ein wenig mechanisch, und selbst in Ruhestellung strahlte und absorbierte
es Wellen von Energie aus seiner Umgebung.
    Es war
geschaffen worden, um die Wellen zu benutzen, gemacht, um sie zu verschlingen
und sie in Wellen umzuwandeln, die gelenkt, verändert und für viele Zwecke
benutzt werden konnten. Es würde seitlich aus der Höhle herausgleiten, die Erde
und die Kristalle darüber durchdringen, höher und höher aufsteigen, bis es frei
im Raum über Orisha schweben würde.
    Bevor sie
sich zurückhalten konnte, fragte sie, immer noch über das Ding vor ihr
staunend, die Mater, warum das Schiff gebaut worden war.
    »Um sich
dem Auge zu nähern«, lautete die Antwort. »Wir müssen Erykons Wesen kennen. Wir
müssen Erykons Willen kennen. Das Auge hat so lange geschlafen und wir haben zu
viel erschaffen, als dass es sich wieder öffnen und uns zerstören könnte.«
     
     
    Die Verbindung ihres
Körpers mit dem Schiff hatte ihr Schmerzen bereitet. Schmerzen, die sie sich in
tausend Kreisläufen nicht hätte vorstellen können.
    Als der
Schmerz vorüber war, als jedes Stück von ihr irgendwie mit irgendeinem Teil des
Schiffes verbunden oder verkabelt war, als es auf ihre Wünsche so schnell reagierte
wie ihre nun nutzlosen Glieder, als sie mit seinen Augen sehen, mit seinen
Empfindungsvorrichtungen fühlen konnte, als alles getan war, sagten sie ihr,
dass sie gehen solle.
    »Geh zum
Auge und warte«, sagte die Mater. »Warte auf ein Zeichen.«
    »Wie werde
ich es erkennen?«, fragte sie.
    »Du wirst
es erkennen.«
     
     
    Wie dumm sie alle waren , dachte sie.
    Während
sich das Schiff wie ein Geist durch Orishas Erde bewegte und dann wie ein
Lichtstrahl durch die Wolken davonschoss, frohlockte A'churak'zen.
    Natürlich
würde sie sich dem Auge nähern. Natürlich würde sie auf das Zeichen der Mater
warten. Natürlich würde sie Kontakt mit Erykon aufnehmen. Aber sie würde nicht
die Fragen der Mater stellen. Sie würde sich nicht bemühen, die orishanische
Zivilisation oder ihr Volk zu schützen. Sie hatte ihre eigenen Fragen an Erykon
und ihre eigene Reaktion, sollten sich die Antworten auf diese Fragen als
unzureichend herausstellen.
    Das Schiff
hatte Waffen, schreckliche, zerstörerische, wellenfaltende Waffen, die ihr
gegeben worden waren, um alles zu zerschmettern, was das Schiff oder das Auge
bedrohen würde.
    Sie würde
Erykon die gleichen Fragen stellen, die sie gefragt hatte, seit sie ihre
Familie verloren hatte. Wenn sie die Antwort nicht mochte, würde Erykon den
Zorn der A'churak'zen zu spüren bekommen.
    Aber es kam
kein Zeichen. Es gab niemals einen Hinweis darauf, dass das Auge auch nur ihre
Anwesenheit bemerkt hatte. Sie hing in ihrem Schiff, das eigentlich ihr neuer
Körper war, umkreiste das Auge wie eine Fleischmilbe und wartete und wartete.
    Ein
Kreislauf wurde vier, vier wurden zehn, zehn wurden hundert und eines Tages
begriff sie, dass fast fünfhundert Kreisläufe vergangen waren.
    Sie hatte
seit mehr als vierzig Kreisläufen nichts mehr von Orisha gehört. Während sie in
der Leere mit dem Auge getanzt hatte, war sie vergessen worden. Sie brauchte
keine Nahrung mehr; das Schiff ernährte sie. Sie brauchte keinen Schlaf mehr;
das Schiff schaltete die Teile von ihr, die

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