Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Trek - Titan 04 - Schwert des Damokles

Star Trek - Titan 04 - Schwert des Damokles

Titel: Star Trek - Titan 04 - Schwert des Damokles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geoffrey Thorne
Vom Netzwerk:
Aufschrei schnitt den Rest von Tuvoks Bericht ab, und als sich
das Bild auf dem Schirm wieder beruhigte, sah der Rest des Brückenteams auch,
warum.
    Die Brücke
der Charon glich einem Schlachtfeld, einem zerstörten Spiegelbild der
Brücke der Titan . Die einzige Beleuchtung kam von den drei Monitoren, an
der Wissenschafts- und der taktischen Station hinter dem Sitz des Captains. Die
Bildschirme selbst zeigten lediglich statisches Rauschen. Die dunklen Umrisse
der toten oder bewusstlosen Mitglieder der Brückenbesatzung hingen über
Konsolen, lagen unnatürlich verrenkt im Turbolifteingang oder waren unter
Teilen explodierter Geräte eingeklemmt.
    Einen
Moment lang bewegte sich nichts und Riker begann zu vermuten, dass die
Notfallübertragung nur von einem kaum mehr aktiven Bereich der sterbenden
Computersysteme des Schiffes ausgelöst worden war.
    Dann
taumelte mit einem hässlichen, gurgelnden Stöhnen der Captain der Charon ins Bild, ließ sich in ihren Sessel fallen und fixierte den Schirm mit ihrem
eisigen, blauen Blick.
    »Hier
spricht Captain Bellatora Fortis, vom …« Sie hielt inne. Offenbar wurde der Atem von
einer Verletzung in ihrer Brust gehemmt. »Vom Föderationsraumschiff Charon . Wir sind in eine – wir wissen nicht genau, was – eine Region mit
extremem, temporalem Fluss und zufälligen …« Sie hustete in ihre Faust und
als sie sie wieder herunternahm, befand sich Blut auf ihrer Hand. »Ein
Großteil meiner Mannschaft ist tot. Evakuierungsprotokolle erwiesen sich als
unwirksam. Die Charon wird von den Gegebenheiten dieser Region
aufgezehrt und auseinandergerissen. Mein Wissenschaftsoffizier …«
    Fortis
schaute zu ihrer Linken auf etwas aus diesem Winkel nicht Sichtbares: Einen
Augenblick lang zerbrach ihre Maske vollkommener Ruhe und ihr entsetzlicher
Schmerz schien hindurch. »Me paenitet« , flüsterte sie. »Formidolose
me paenitet.«
    Zusätzlich
zu allem anderen hatten jetzt auch noch die Übersetzungsmatrizen eine
Fehlfunktion. Es musste nicht ausgesprochen werden: Die Charon war
erledigt. Fortis wusste das und sie ebenfalls.
    Als die Charon von einem weiteren, heftigen Stoß getroffen wurde, verzerrte sich das Bild
wieder. Fortis zuckte zusammen und verzog ihr Gesicht, als sie dazu gezwungen
wurde, die Lehnen ihres Sessels zu umklammern, um in ihrer aufrechten Position
zu bleiben.
    Als die
Erschütterung schwächer wurde und sie sich zurück an den Schirm wandte, war
ihre Maske zurückgekehrt. Wenn man das Blut auf ihrem Gesicht und die
Zerstörung überall um sie herum ignorierte, war es leicht, sich die schlanke,
anmutige Frau beim Umherschlendern in einem Hörsaal oder in der Symphonie
vorzustellen, anstatt auf dem Friedhof zu hocken, zu dem ihr Schiff geworden
war.
    »Ich
werde die Zeit, die wir noch haben, dazu nutzen, um die erforderlichen
Warnungen zu übermitteln, um zu verhindern, dass so etwas einem anderen Schiff
zustößt« ,
sagte sie. »Unser nächstes Schwesterschiff ist die Titan , unter dem
Kommando von William Riker. Ich bitte darum, dass jedes empfindungsfähige
Wesen, das diese Nachricht empfängt und versteht, ihm das Schicksal der Charon übermittelt. Wir glauben, dass dieses gefährliche Phänomen sich
ausbreitet. Wenn dem so ist, lauten die Konsequenzen für jede Lebensform …« Sie stockte erneut und erholte sich. »Das hier war nicht das Ergebnis eines
Angriffs oder einer Kriegshandlung durch irgendeine Spezies, bekannt oder
unbekannt. Es war einfach unser Schicksal. Bellatora Fortis, Tochter von Atheus
und Cerisan. Parata mori sum. Fortunam meam complexo.«
    Es gab
einen weiteren regenbogenfarbenen Blitz, begleitet von einem kurzen Ausbruch
von Rauschen, dann wurde der Schirm schwarz. Eine Ewigkeit des Schweigens
schien zu folgen, während der die Zeit auf der Titan stillstand.
    »Katastrophales
Schildversagen in einer Stunde, fünfzig Minuten« , meldete der Computer
der Titan .
    »Die Charon ist verloren, Sir«, sagte Tuvok. »Ich kann keine Sensorerfassung einrichten.«
    »Was haben
wir da gerade gesehen?«, fragte Bohn, der sich sichtlich bemühte, wieder zurück
zur vorhandenen Situation zu kommen, anstatt bei den Toten zu verweilen.
»Irgendeine Art von Zeitverzögerung in der Übertragung?«
    »Das glaube
ich nicht«, sagte Lavena bedächtig. »Ich denke, es war unverzögert.«
    »Das war
es, Ensign«, sagte Tuvok.
    »Aber wie
kann das sein, Sir?«, sagte Bohn. »Wir sind auf der Suche nach der Charon hierher gekommen, oder nicht? Sie war doch erst

Weitere Kostenlose Bücher