Star Trek - Titan 04 - Schwert des Damokles
Sie hatte das Gefühl, verrückt zu werden, dass Erykon
endlich ihre Bestrafung dafür austeilte, dass sie die seelenlosen Wesen nicht
schnell genug getötet hatte.
Sie meinte
die Stimmen ihrer Mater und ihrer Geschwister zu hören, die irgendwo in der
Nähe Fangen spielten, aber das war nur eine Fantasie. Das Brennen in ihr wurde
zu einer Reihe von Seelen zerreißenden Schmerzen, jeder von ihnen qualvoller
als der davor.
Plötzlich
sprach das Schiff wieder mit ihr, sagte ihr, dass sie von dem Schrei der
fremdartigen Kugel irgendwie aus dem Geistzustand gezwungen wurden.
Noch
während sie diese Nachricht verarbeitete, wurden sie und das Schiff wieder
massiv. Als das Schiff dieses Mal schrie, schrie sie mit.
Der Sturm
zerstörerischer Wellen, der durch das Erwachen des Auges entfesselt worden war,
das Chaos, vor dem der Geistzustand sie beschützt hatte, all das fegte nun
durch A'churak'zen hindurch wie durch alles andere in dieser Schöpfung.
Es war
schlimmer, viel schlimmer als das Kreischen der fremdartigen Kugel. Schlimmer
noch als der Schmerz, mit dem Schiff verbunden zu werden. Es waren Höllenqualen
jenseits des Verstands, jenseits der Gedanken, jenseits der Fragen.
Das hier , dachte sie, während
die Qual ihre Vernunft in Stücke riss. Ist das der Tod?
Aber es war
nicht der Tod. Es war nur Schmerz und daher etwas, was sie verstand. Sie hatten
sie zurück in Erykons Schöpfung gezwungen, was sie, natürlich, zur Zielscheibe
von Erykons Zorn machte.
Es wurde
genau so auf sie eingeschlagen wie auf die Seelenlosen, sie wurde genauso hin
und her geschleudert, die Konturen ihres Schiffes genauso in Mitleidenschaft
gezogen wie ihres. Sie hatte zugesehen, wie sie gelitten hatten, und dabei
Vergnügen empfunden. Sie hatte sie selbst ein wenig leiden lassen und es für
gerecht gehalten. Aber wenn das Gerechtigkeit gewesen war, was war dann das
hier? War Erykons Bestrafung so unterschiedslos, so zufällig und unpersönlich?
Bevor der
Schmerz ihre Sinne überwältigte, fragte sie sich, wie sie ihr das antun
konnten, wie sie Erykons Willen und Zorn entgehen konnten. Sie konnte es nicht.
Sie konnte nicht fliehen oder dagegen ankämpfen oder irgendetwas anderes tun
als zu leiden und die nächste unergründliche Laune ihres Gottes zu fürchten.
»Das orishanische Schiff
ist gleichphasig mit dem normalen Raum« , meldete Tuvoks Stimme in Rikers Ohr. Da sie
nicht wussten, welche Art von Bedingungen sie auf dem anderen Raumschiff zu
erwarten hatten, waren er und sein Team mit Schutzanzügen ausgestattet worden. »Sie
erfahren katastrophale Ausfälle vieler Hauptsysteme. Einen Moment bitte.«
Das Team
stand neben ihm auf der Transporterplattform – Rriarr, Denken, Pava und Hriss –
während ein düster dreinblickender Lieutenant Radowski an seiner Konsole stand
und auf das Signal wartete.
Plötzlich
schwankte die Titan und bevor ihn jemand fragen konnte, meldete Tuvok: »Der
orishanische Greifstrahl hat sich gelöst. Die Schilde kehren zu früherer Stärke
zurück. Alle internen Systeme ebenfalls.«
»Bringen
Sie uns so nah wie möglich an ihre Brücke heran, Lieutenant. Ich will niemanden
bei einem Kampf um den Zugang verlieren.«
Radowski
nickte und begann, Befehle einzugeben. Schon einen Moment später nahm sein
Gesicht einen verwirrten Ausdruck an. »Sir, ich kann dort nichts entdecken, was
einer Brücke ähnelt. Vielleicht handelt es sich nur um eine Verzerrung durch
den Quantenfluss, aber das gesamte Ding scheint nur aus Tunneln und
Kriechkellern zu bestehen. Keine Decks oder spezialisierten Bereiche.«
»Was
bedeutet das?«, fragte Pava mit offensichtlicher Besorgnis. »Ist es wie ein
Borgschiff?«
»Ich bin
mir unschlüssig.« Radowski bemühte sich immer noch, aus dem, was er sah, schlau
zu werden. »Ehrlich gesagt, Captain, hätten wir mit all diesen Störungen Glück,
überhaupt eine anständige Verbindung nach da drinnen zu bekommen.«
»Lieutenant
Radowski hat recht« ,
sagte Tuvoks Stimme. »Die Sensoren deuten auf ein Netzwerk aus schmalen,
verschachtelten Tunneln hin, die alle von einer einzigen, achtern gelegenen
Kammer ausgehen.«
»Wie viele
befinden sich an Bord?«
»Einer,
Sir. Die Sensoren messen ein lebendes Wesen an Bord des orishanischen
Schiffes.«
Das orishanische Schiff
glich einem Borgschiff in keiner Weise. Es war hell erleuchtet, seine Tunnel
waren breit genug, um zwei Mitglieder des Teams nebeneinander laufen zu lassen.
Abgesehen von ihnen war es
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