Star Trek - Titan 04 - Schwert des Damokles
Tiefe stürzten.
Beim achten
und wahrscheinlich letzten Versuch stießen sie auf Schwierigkeiten.
»Ich kann
nicht näher heran«, sagte Keru, der es dennoch versuchte. »Diese verdammten
Gasströme sind zu heftig.«
Das letzte
der erhaltenen Gebäude, ein Art Korkenzieherturm, bog sich wegen des sich
verschiebenden Bodens nun im rechten Winkel zu seiner normalen Position und war
nur Sekunden davon entfernt, herunterzufallen.
Eine große
Gruppe von Orishanern, vielleicht sechs- oder siebenhundert von ihnen, standen
und knieten am äußersten Rand und rührten sich nicht vom Fleck. Entweder hatten
sie die bisherigen Rettungen nicht gesehen, oder sie waren einfach alle zu
verängstigt, um dabei mitzuhelfen, ihr eigenes Leben zu retten.
Die
modifizierten Schilde des Shuttles konnten sich nur begrenzt ausweiten und
diese Grenze verlief kurz vor dem Bereich, in dem sie standen. Wenn sie
gerettet werden wollten, mussten sie sich vorwärts bewegen, auf die Gefahr zu.
Bis jetzt hatte das noch keiner von ihnen getan und Keru juckte es in den
Fingern, das Shuttle von hier wegzubringen, da ihr Glück beim Ausweichen der umherfliegenden
Trümmerteile nicht ewig anhalten konnte.
»Ra-Havreii
an Vale« ,
erklang die Stimme des Ingenieurs.
»Kann das
nicht warten, Doktor?«, fragte sie. »Wir sind momentan ein wenig beschäftigt.«
»Vielleicht.« Der Efrosianer kämpfte
hörbar mit eigenen Schwierigkeiten. »Ein paar Minuten, Commander.
Höchstens.«
»Wir müssen
sie zurücklassen«, sagte Keru und meinte damit die Orishaner. »Wir haben keine
Zeit mehr.«
»Wir lassen
sie nicht zurück«, widersprach sie, löste ihre Gurte und kletterte zur
Zugangsleiter. »Öffnen Sie die hintere Zugangsluke.«
»Sind Sie
verrückt?«, fragte er. »Commander, wir müssen hier weg!«
»Sofort,
Lieutenant.« Sie verschwand nach unten.
Dort war
Deanna sicher in einem der Notsitze festgegurtet. Vale warf sich in den
anderen. Noch während sie den letzten Gurt schloss, öffnete sich die hintere
Luke und setzte den ganzen Frachtraum der Außenwelt aus. Eine heiße Bö stürmte
herein, zusammen mit den ohrenbetäubenden Geräuschen der Zerstörung, die zuvor
von der dicken Hülle des Shuttles gedämpft worden waren.
Hinter der
Öffnung, etwa zehn Meter entfernt, konnten sie die orishanische Gruppe sehen,
die am anderen Ende des dem Untergang geweihten Gebäudes kauerte.
»A'yujae'Tak!«,
schrie Vale, um über dem Getöse gehört zu werden.
»Hören Sie
mir zu. Wir versuchen, Ihre Leute zu retten. Verstehen Sie? Wir versuchen, so
viele zu retten wie wir können!«
Das große
Insektoid bewegte sich in seiner improvisierten Zelle vorwärts, vielleicht um
einen besseren Blick auf die Szene dort draußen zu bekommen, aber es sprach
nicht. Vale drängte es. »Wenn sie nicht jetzt sofort hier herüber kommen,
werden sie alle sterben! Verstehen Sie? Sie müssen sich auf dieses Schiff
zubewegen, jetzt!«
Es gab eine
kleine Pause und dann sagte A'yujae'Tak: »Ich verstehe.«
Vale wies
den Computer an, das Kraftfeld, das A'yujae'Tak gefangenhielt, abzuschalten,
und sah zu, wie sich die Orishanerin langsam, aber stetig auf die offene Luke
zubewegte.
Sie hielt
am Rand an und stieß einen lauten, schrillen Ton aus, den der Übersetzer nicht
entschlüsseln konnte. Die bedrohten Orishaner bewegten sich als Masse vorwärts.
Als auch der Letzte von ihnen in Position war, sprang A'yujae'Tak ohne ein
weiteres Wort zu ihnen hinab.
Vale
drückte auf die manuelle Lukensteuerung und schloss hinter ihr die Tür.
A'yujae'Tak würde mit ihrem Volk leben oder mit ihnen sterben.
»Keru«,
rief sie zu ihm hoch, als der Lärm genügend nachgelassen hatte. »LOS!«
»Wir haben
sie, Commander«, rief er herunter, während das Schiff und seine Fracht von der
Zerstörung fortflogen. »Wir sind unterwegs.«
»Vale an
Ra-Havreii«, sagte sie sobald sie wusste, dass sie in Sicherheit waren. »Sagen
Sie mir, dass Sie gute Neuigkeiten haben.«
Hatte er
nicht. Tatsächlich waren seine Neuigkeiten so schlecht, wie sie nur sein
konnten. Er und Modan hatten es zwar geschafft, das Netzwerk wieder zu
stabilisieren und waren im Begriff gewesen, die zeitlich abgestimmte
Abschaltung der Türme einzuleiten, als das gesamte Netzwerk von einem
gewaltigen energetischen Impuls getroffen worden war.
»Was meinen
Sie mit ›getroffen‹?«, fragte Vale.
»Ein
zweites Feld, eines außerhalb des Netzwerks, beeinflusst den orishanischen
Schleier« ,
antwortete Ra-Havreii. »Ich
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