Star Trek - Titan 04 - Schwert des Damokles
und zerschmetterte Technik
überall, und er steckt sie hier in die Eingeweide, um nach Schiffen zu sehen,
die nicht fliegen konnten und kein Ziel hätten, wenn sie es könnten. Erwartete
er, dass durchgeknallte Besatzungsmitglieder einen dieser Kübel stehlen und im
Dunkel verschwinden könnten? Das wäre schon ein ganz schöner Zaubertrick, wenn
man die gegenwärtigen Umstände bedachte.
Nichtsdestotrotz.
»Es geht nicht immer nur um Blut und Sex, Hriss«, hatte Keru ihr gesagt.
»Manchmal muss man halt herumsitzen.«
So saß sie
also im Schatten des riesigen, leeren Hangars herum und die Minuten krochen
über ihr Fell wie Blutmilben.
Die hohe,
gewölbte Decke des Hangars, die vielen Deckausbuchtungen, die groben Umrisse
der neuen Hochleistungsshuttles, all das zusammen erinnerte sie an die große
Höhle auf Cait und die Versammlungen der verschiedenen Rudel, die dort während
ihrer Jugend stattgefunden hatten.
Schon
damals hatte sie es kaum ertragen können, während der endlosen Prahlereien der
älteren Männchen mit den anderen Welpen herumzusitzen.
Weibchen
machen die ganze Arbeit , hatte sie mehr als einmal gedacht. Warum höre ich mir
diesen Unsinn überhaupt an?
Männchen.
Sie hatten sicherlich ihren Nutzen, einige von ihnen waren sogar ganz angenehm,
aber sobald sie mit dem Gequatsche anfingen, konnten Stunden vergehen, bevor
etwas Wichtiges gemacht werden konnte. Und dieses Phänomen schien speziesunabhängig
zu sein.
Außer Mr.
Tuvok, der sich ein entsprechend stoisches Auftreten angeeignet hatte, hatten
selbst die Männchen, die im Rang höher standen als sie, es verdient, am Nacken
gepackt und geschüttelt zu werden. Selbst Keru. Was bildete er sich ein, sie
hier unten hineinzustecken, wenn er diesem kalten Fisch Pava den Job hätte
geben können? Andorianer waren gut darin, herumzustehen und zu warten. Das war
praktisch ihre Religion.
Humanoide.
Felinoide. Reptiloide. Es machte keinen Unterschied. Wohin man auch sah, ein
Männchen war ein Männchen war ein Männchen.
Hriss war
Jägerin, und obwohl diese Kunst gelegentlich Ruhe und Stille verlangte, war es
nur das schnelle, blutige Zuschlagen, das ihre Augen zum Funkeln brachte.
Sie
beschäftigte sich damit, den Weg, den sie bei ihrem Rundgang um den Hangar
machte, zu variieren. Statt einfach nur wie ein Uhrwerk die Länge und Breite
der Halle abzugehen, hatte sich Hriss ein kompliziertes Patrouillenmuster
ausgedacht, das das Erklettern der fast reibungsfreien Wände bis zu ihren
schattigen Höhen und das anschließende und lautlose Springen von Shuttledach zu
Shuttledach beinhaltete.
Sie war
gerade auf dem massigen Hochleistungsshuttle Ellington gelandet und
beäugte die Marsalis als Ziel ihres nächsten Sprungs, als Mr. Jaza den
Hangar betrat. Kurz darauf folgte Chief Ra-Havreii, der offenbar gerade
beleidigt war.
»Aber ich
sage Ihnen doch«, blaffte der bajoranische Wissenschaftler und drehte sich zu
dem Ingenieur um. »Das kann nicht funktionieren.«
»Kann es
doch«, sagte Ra-Havreii. »Als ich noch in der Area 51 gearbeitet habe, haben
wir …«
»Ich
brauche keinen weiteren Vortrag über Ihre glorreiche Vergangenheit, Commander«,
unterbrach ihn Jaza. »Jeder hat eine Vergangenheit.«
»Stimmt«,
sagte der Efrosianer. »Aber meine beinhaltet Forschung und Entdeckung anstatt,
sagen wir, wahllos Cardassianer in die Luft zu sprengen, für irgendeine obskure
politische Aussage.«
Hriss hatte
vor ihrem Dienst auf der Titan nie mit Bajoranern zusammengearbeitet und
auch jetzt nicht viel. Bis jetzt war das Beste, was sie über sie sagen konnte,
dass sie nicht so stark wie andere Humanoide nach Beute rochen, was angenehm
war. Manchmal war es wirklich schwer für sie, die haarlosen Affen nicht einfach
auseinander zu reißen und zu verspeisen, besonders nach einer langen
Doppelschicht ohne Mittagspause.
Mr. Jaza
besaß eine breite Brust und lange Beine wie ein caitianisches Männchen, und der
Ton seiner Haut ähnelte manchen Fellen. Er war offensichtlich intelligent. Die
Sternenflotte schätzte dies höher als Kampfgeschick, aus Gründen, die Hriss
immer noch nicht ganz nachvollziehen konnte. Ohne einen laserscharfen Verstand
konnte man in der Wissenschaftsabteilung keinen hohen Rang erreichen.
Hsuuri
arbeitete eng mit Jaza zusammen und behauptete, den Mann wirklich zu bewundern.
Hsuuri war schon irgendwie seltsam. Sie schien außerdem Gefallen an dem dürren
Cardassianer Dakal gefunden zu haben. Sie mochte es, wie sich sein Geruch
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