Star Trek - Titan 05 - Stürmische See
Kristallwelt basiert darauf.«
»Unterm Strich sieht es also so aus«, unterbrach Troi die geladene Atmosphäre, »dass die Kalwale auf jeden Fall intelligent sind.«
»Daran habe ich keinen Zweifel«, sagte Eviku. »Nicht nur intelligent, sondern gewissermaßen technologisch: Sie sind in der Lage, andere Lebensformen selektiv zu züchten, um sie als Werkzeuge zu gebrauchen.«
Pazlar seufzte und wandte sich an den Captain. »Und sie wissen von uns, Sir. Seit die Glotzfische dabei beobachtet wurden, wie sie die Kalwale gerufen haben, kann man wohl mit Sicherheit sagen, dass sie wie die Wetterballons und wahrscheinlich auch die kleinen Schalenkreaturen sind, die von den Piscoiden herumgeflogen wurden. Es handelt sich um Sonden, Sir. Sensoren. Und sie beobachten unsere Außenteams seit dem Tag unserer Ankunft. Die Kalwale mögen Distanz gewahrt haben, aber sie beobachten da unten jede unserer Bewegungen.«
Der Raum wurde still, abgesehen von einem geflüsterten »Oh mein Gott« von Christine Vale.
Schließlich fragte Eviku: »Wie wird die Oberste Direktive in einem solchen Fall angewendet? Sollen wir einfach … verschwinden und hoffen, dass wir keinen Schaden angerichtet haben?«
»Sie haben uns die letzten zehn Tage beobachtet«, sagte Pazlar. »Wir sind nicht einfach nur eine Sichtung, die sie als Sinnestäuschung abtun können.«
»Aber sie haben keine Technologie«, warf Vale ein. »Ohne schriftliche Aufzeichnungen könnte das Wissen zu einer Legende werden.«
»Darauf würde ich nicht vertrauen«, sagte Ra-Havreii. »Wenn sie auch nur ein wenig Ähnlichkeit mit meinem Volk oder den Alonis haben, müssen sie über die Mittel verfügen, mündliche Überlieferungen zu bewahren und sie exakt weiterzugeben. Tatsächlich bin ich sicher, dass sie so etwas auf jeden Fall haben müssen, um ihre komplexen Bioengineering-Fähigkeiten weiterzugeben.«
»Wir können nicht genau sagen, inwiefern wir ihre Gesellschaft unabsichtlich beeinflusst haben«, sagte Troi. »Wir haben irrtümlicherweise gegen die Oberste Direktive verstoßen, aber nun einfach zu gehen, wäre eine Verletzung unserer Verantwortung. Wir müssen versuchen, mit ihnen in Kontakt zu treten, um zu sehen, ob es eine Möglichkeit gibt, den Schaden so klein wie möglich zu halten.«
»Woher wissen wir, dass es ihnen schadet?«, fragte Lavena. »Wenn sie uns so genau beobachtet haben, sind sie vielleicht von uns fasziniert. Vielleicht möchten sie gerne etwas von uns lernen.«
»Und warum haben sie dann so viel Wert darauf gelegt, uns zu meiden?«, fragte der Captain sanft.
»Dies ist eine Welt ohne Metall oder Plastik«, sagte Troi, die damit gleichzeitig auf das Argument ihres Mannes antwortete und es unterstützte. »Sie haben niemals etwas gesehen, das nicht lebendig ist. Ich kann mir kaum vorstellen, wie fremdartig wir auf sie wirken müssen. Es lässt sich kaum vorhersehen, was für eine Angst, Krise oder neue Weltanschauung wir provozieren könnten. Wir müssen eine Kommunikation mit ihnen herstellen, damit wir die Wirkung unserer Anwesenheit beurteilen und abschwächen können.«
»Wir sollten unsere Einmischung verstärken, um ihre Wirkung abzumildern?«, sagte Ra-Havreii skeptisch. »Das scheint mir kaum logisch.«
»Es gibt Präzedenzfälle«, erwiderte Troi. »Auf Mintaka III wurde die Anwesenheit von Sternenflottenbeobachtern zufällig den Ureinwohnern bekannt. Diese reagierten mit einem gefährlichen religiösen Eifer, der zerstörerisch zu werden drohte. Da dieses Volk nur fragmentarische Informationen besaß und kein Verständnis dafür hatte, was sie bedeuteten, war es verwirrt und verängstigt. Das rief Aggression und Intoleranz hervor. Captain Picard klärte die Situation, indem er offenen Kontakt herstellte und ihnen unsere wahre Natur erklärte. Indem er ihnen mehr Informationen gab, half er ihnen dabei, besser zu entscheiden, wie sie mit diesem Wissen umgehen sollten und es in ihr Weltbild integrieren konnten. Sobald sie die Geschehnisse verarbeitet hatten, ließen wir sie natürlich wieder allein.«
»Bei der Obersten Direktive geht es darum, das Recht anderer Völker zu respektieren, ihre eigenen Entscheidungen treffen zu dürfen«, sagte Riker. »Wir versuchen, den Kontakt mit jüngeren Gesellschaften zu vermeiden, jedoch nicht, weil sie zu schwach sind, um damit umzugehen, sondern weil die Versuchung für
uns
zu groß sein könnte, die Situation auszunutzen und ihnen unseren Willen aufzuzwingen. Doch wenn sie von selbst von
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