Star Trek - Titan 05 - Stürmische See
relativ dichte Knochenstruktur – was auf einem Planeten mit hoher Schwerkraft notwendig ist. Aber aus dem gleichen Grund sollte man dort keine dichte Körpermasse haben – ansonsten könnte man sich kaum bewegen. Außerdem bietet ein Körper mit geringer Körperdichte mehr Polsterung bei einem Sturz.«
Sie ließ sich von dem Vortrag nicht ablenken. »Aber Sie erzählen den Leuten, dass Sie schwerer als ein ausgewachsener Humanoide sind!«
»Nun ja …« Er ließ resignierend die Schultern sinken. »Sehen Sie mich an, Ensign. Ich bin klein, niedlich und flauschig. Andere Spezies haben die aufdringliche Angewohnheit, S’ti’ach hochzuheben und … sie zu
knuddeln
. Es ist furchtbar beschämend.«
Aili lachte, bis sie Huilans bösen Blick bemerkte – wodurch sie noch heftiger lachen musste. »Sie wissen, dass ich einer räuberischen Spezies angehöre, oder?«, rief Huilan ihr ins Gedächtnis, wobei er ihr seine beeindruckende Zahnreihe zeigte. Ein Lächeln war es jedoch nicht.
»Es tut mir leid«, sagte sie, schmunzelte aber immer noch.
»Ach schon gut. Es ist auch nicht wirklich ein so großes Geheimnis; einfache Beobachtung und logisches Denken sollten ausreichen, um es zu enthüllen. Aber die Menschen neigen dazu, alles für bare Münze zu nehmen, was man ihnen erzählt. Es ist ein interessantes psychologisches Experiment, zu sehen, wie verschiedene Leute auf die Fiktion reagieren.« Er kniff seine Augen zusammen. »Oder auf die Entdeckung der Wahrheit.«
»Nun, es liegt mir fern, an einem laufenden Experiment herumzupfuschen«, versicherte Aili. »Und ich verspreche, dass ich niemandem etwas davon verraten werde.«
»Gut.«
»Im Austausch dafür, dass ich Sie einmal schnell knuddeln darf.« Huilan knurrte, willigte aber ein.
Die Ausrüstung des Basislagers beinhaltete eine Reihe kleiner Beiboote, die von den Industriereplikatoren der
Titan
hergestellt worden waren. Aili schlug vor, eines von diesen zu benutzen, um für eine Kontaktaufnahme zu den Kalwalen zu gelangen, da sie sich von dem größeren Aquashuttle bedroht fühlen könnten. Sie wollte mit einer kleinen Gruppe beginnen, und da Ra-Havreii mit einem Anflug von Seekrankheit kämpfte (wahrscheinlich psychosomatischer Natur, aber dennoch mit sehr realen Auswirkungen), begleitete Captain Riker sie als ihr musikalischer Berater auf ihrem ersten Ausflug. Huilan, der klein genug war, um ebenfalls nicht einschüchternd zu wirken, schloss sich ihnen an.
»Da ist noch etwas«, sagte sie den anderen, während das Beiboot sie zur nächstgelegenen Konzentration von Kalwal-Lebenszeichen transportierte. »Counselor Troi hat gesagt, dass sie niemals zuvor unbelebte Technologie gesehen haben. Darum haben sie sich wahrscheinlich so vor meinem Trikorder erschreckt und trauten sich nicht, näher zu kommen. Wenn ich ihnen diese Furcht nehmen will, sollte ich überhaupt keine Technik bei mir tragen, Sir.«
Riker dachte darüber nach. »Ihren Trikorder zurückzulassen, geht in Ordnung. Aber sie sollten wenigstens Ihren Kommunikator behalten. Sie können ihn unter ihrer Kleidung verstecken, wenn Sie denken, dass er sie verstört.«
Aili sah ihn sachlich an. »Captain … Kleidung ist auch Technologie.«
Er starrte sie kurz entsetzt an, bevor er sich zusammenreißen konnte. Aili kicherte; menschliche Sittsamkeit war so niedlich. »Nun … wenn Sie denken, dass es einen Unterschied machen wird … aber ich finde es nicht gut, dass Sie ohne Kommunikationsmöglichkeit sein werden.«
»Die Ausrüstung des Beibootes beinhaltet sensible Unterwassermikrofone, Sir. Ich sollte zumindest in der Lage sein, Ihnen eine Botschaft zukommen zu lassen, solange ich in Reichweite bleibe. Und wechselseitige Kommunikation sollte durch den SOFAR-Kanal möglich sein, wenn Sie dort ein akustisches Relais positionieren. Es wird eine Verzögerung geben, aber sie wird nur ein paar Sekunden betragen.«
»Ich halte es für keine gute Idee, Aili. Sie wurden bereits zweimal von einheimischen Lebensformen angegriffen. Wenn Sie sich außerhalb unserer Reichweite befinden …«
»Werden die Kalwale mich retten. Sie haben es bereits bewiesen. Und ich werde schnell schwimmen, bis ich sie erreiche – ich werde nicht leicht zu fangen sein, das verspreche ich.« Sie lehnte sich vor. »Bitte, Sir. Ich bin bereit, das Risiko einzugehen, um ihr Vertrauen zu gewinnen.«
Nach einem Moment nickte er. »Also gut, Aili. Aber seien Sie vorsichtig.«
Sie unterdrückte ihre Verärgerung, während sie ihren
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