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Star Trek - Titan 05 - Stürmische See

Star Trek - Titan 05 - Stürmische See

Titel: Star Trek - Titan 05 - Stürmische See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher L. Bennett
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Turbulenzen und Gischt. Bei ihrem nächsten Sprung bemerkte sie, dass sich das Wasser beruhigte, aber immer noch vor Luftblasen schäumte. Sie erkannte die Zeichen: Ein großer Raubfisch hatte sich wahrscheinlich unter einer Schule von Piscoiden oder ähnlichen Wesen erhoben und sein großes Maul schluckte nun Dutzende von ihnen, zusammen mit einer großen Menge Wasser und Luft. Letztere schoss nun in einem Gestöber aus Luftbläschen aus den Rändern des Schlunds. Die Kreatur würde wahrscheinlich eine Runde drehen und sich dann erneut erheben, um weiterzufressen, bis sie gesättigt war. Aili änderte ihren Kurs ein wenig. Wissenschaftliche Neugier war ja gut und schön, aber sie schwamm alleine, nackt und ungeschützt in einem fremden Ozean und war daher im Moment vollkommen damit zufrieden, nichts Näheres über die örtlichen Raubtiere herauszufinden.
    Schon bald konnte Aili die vertraute Musik durch das Wasser hallen hören. Die fortlaufenden Wiederholungen in verschiedener Intensität deuteten darauf hin, dass die Klangwellen um den SOFAR-Kanal oszillierten. Einige Wellen folgten längeren Pfaden um die Kanalachse herum als andere und brauchten folglich länger, um ihre Ohren zu erreichen. Sie schwamm darauf zu und ließ die Oberfläche hinter sich. Sie begann mit ihrem eigenen zögerlichen Lied. Ihre Kehlkopfmuskeln konnten mehr als die menschliche Sprache imitieren und so versuchte sie es mit ihrer besten Nachahmung des wiederkehrenden Musters, das die Übersetzer als Ruf der Kalwale an ihre verschiedenen Sondenwesen identifiziert hatten. Der Computer hatte angenommen, dass es sich um einen Ruf nach Aufmerksamkeit handelte, ein Signal der Bereitschaft, zu kommunizieren. Aber während sie die Töne replizierte, projizierte sie diese absichtlich in ihrer eigenen Stimme, in der Hoffnung, dass sie verstehen würden, dass Aili sie nicht täuschen, sondern Kontakt herstellen wollte.
    Als sie einen Ruf hörte, den der Computer vorläufig als Antwort gekennzeichnet hatte, hielt sie inne. Sie war immer noch über hundert Meter von der Kanalachse entfernt, wiederholte ihren eigenen Ruf und wartete darauf, dass die Kalwale zu ihr kamen. Aber als Erstes erschien ein Glotzaugenpiscoid. Sie verharrte ruhig in ihrer Position, während er um sie herumschwamm, um sie zu betrachten. Gleichzeitig hörte sie eine Reihe hoher, lauter Klickgeräusche, die das Wasser durchschnitten. Es handelte sich um Sonarimpluse, die akustische Bilder annahmen. Verursachten die Kalwale sie selbst oder handelte es sich um eine weitere Spezies von Sensortieren? So oder so war sie froh, dass sie nicht auf Rikers Vorschlag, einen Kommunikator an ihrem Körper zu verstecken, eingegangen war. Für einen Menschen war er recht aufgeschlossen, aber er hatte immer noch gewisse menschliche Neigungen, wie zum Beispiel die Tendenz, hauptsächlich in visuellen Dimensionen zu denken. Doch wenn es die Kalwale waren, die diese Sonarimpulse produzierten, würden sie sie sozusagen durchleuchten und sie noch nackter erscheinen lassen, als sie es in den Augen ihrer Kollegen bereits war. Sie bemühte sich, ruhiger zu werden und ihren Stoffwechsel so niedrig wie möglich zu halten, um nicht bedrohlich zu erscheinen. Das Sonar würde einen rasenden Herzschlag aufspüren.
    Das Glotzauge zog sich zurück, zweifellos um seinen Bericht abzugeben. Sie spürte ein Raunen von Kalwal-Rufen, nun nicht mehr entfernt, sondern nah, wie eine Unterhaltung. Dann folgte eine Zeit lang nur noch Dunkelheit und erwartungsvolles Schweigen. Das Rauschen des Ozeans, subtile Hinweise auf Bewegung am Rande ihres Bewusstseins, möglicherweise nur die Geister ihrer Hoffnungen und Ängste.
    Ein schwaches blaues Licht leuchtete vor ihr auf. Zuerst dachte sie, dass ihr Verstand ihr einen Streich spielte, aber dann wurde es zunehmend heller und klarer. Es handelte sich um eine Art biolumineszierendes Wesen. Es war rund und besaß eine glatte Hülle. Blaues und grünes Licht jagte durch die Rundungen seiner inneren Struktur. Vielleicht war es eine Art Suchscheinwerfer der Kalwale, um ihnen eine bessere Sicht auf sie zu ermöglichen? Oder vielleicht so etwas wie eine Bake? Flackerten seine Leuchtorgane in einem Muster, auf das sie reagieren sollte? War es ein Intelligenztest? Vorsichtig bewegte sie ihre Füße, versuchte, sich zu nähern, ohne das Wesen zu verschrecken. Es kam weiter näher und Tausende winziger Flimmerhärchen auf seiner Haut schimmerten im Licht und brachen es in ein Spektrum aus

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