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Star Trek - Titan 05 - Stürmische See

Star Trek - Titan 05 - Stürmische See

Titel: Star Trek - Titan 05 - Stürmische See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher L. Bennett
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Blau- und Grüntönen. (Rotes Licht war in diesen Tiefen kaum zu finden, da das Wasser es verschluckte.) Nun konnte Aili die komplexen, spiralförmigen Drehungen in seinem Inneren sehen und sie fragte sich, ob die Kalwale diese Schönheit hineingezüchtet hatten, oder ob sie natürlichen Ursprungs war. Sie setzten Bioengineering ein, um Werkzeuge zu kreieren, aber erschufen sie auch Kunst? Sie streckte ihren Arm danach aus, bewegte sich vorsichtig, um die zerbrechlich wirkende Kreatur nicht zu verletzen. Doch sie wollte sie sanft berühren, um sich zu vergewissern, dass sie echt war.
    Dann packte sie etwas von hinten und das recht unsanft. Mehrere muskulöse Gebilde umschlangen sie und saugten sich mit Dutzenden kleiner Saugnäpfe an ihrer Haut fest. Drei von ihnen fesselten ihre Beine zusammen und ihre Arme an ihren Körper, so fest, dass ihr die Luft aus der Lunge gepresst worden wäre, wenn sie noch eine gehabt hätte. Das vierte wickelte sich um ihren Kopf und zog ihn so zurück, dass sie nichts mehr sehen oder hören konnte. Sie bezweifelte nicht, dass es stark genug war, um ihr das Genick zu brechen. Während die Tentakel sie abwärts zogen, wurde Aili klar, dass die biolumineszierende Kreatur kein Intelligenz- sondern ein Dummheitstest gewesen war, und sie ihn bestanden hatte. Wie konnte sich eine Selkie nicht daran erinnern, dass verführerische Lichter in der Tiefe, wenn es sich nicht um Paarungssignale handelte, benutzt wurden, um Beute anzulocken?
    Aili wurde schnell hinuntergezogen, was gut war, denn der feste Griff der Tentakel bedeckte einen Großteil ihrer Kiemen und sie brauchte den Wasserstrom, um bei Bewusstsein zu bleiben. Sie spürte, wie sich ein breiter, scharfer Schnabel gegen ihren Rücken drückte und sie untersuchte. Das bestätigte ihren Verdacht, dass sie sich in der Gewalt eines Kalwals befand. Die vier Meter großen Chordatiere konnten sich besser anschleichen, als sie gedacht hatte – und waren offenbar auch aggressiver. Dieser Schnabel konnte große Stücke ihres Fleisches herausreißen. Aber sie nahm an, dass sie es bereits getan hätten, wenn das ihr Ziel gewesen wäre. Fürs Erste wollten sie sie lebendig. Aber sie bekam eine Botschaft von dem Schnabel, der neugierig an ihrem Rücken herumzwickte. Wenn sie versuchen sollte, sich zu wehren, war sie Mittagessen.
    Riker blinzelte gegen das Sonnenlicht und suchte die Wasseroberfläche mit schwindender Hoffnung ab. Das Licht Neu Kaferias war relativ mild, aber seine Augen schmerzten vom stundenlangen Starren auf den Ozean. Er lehnte sich im Beiboot zurück und massierte seinen Nasenrücken. Dann berührte er seinen Kommunikator. »Riker an
Gillespie
. Gibt es etwas Neues?«
    Es dauerte einen Augenblick, bis das Signal vom Aquashuttle zurückkam. Es rauschte aufgrund der vielen Kilometer Wasser, die es durchdringen musste, stark.
»Leider nicht, Sir«
, sagte Pazlars Stimme.
»Wir haben überall um Ailis geplanten Kurs gesucht und nichts gefunden. Aber so stark, wie die Unterströmungen sind, könnte sie abhängig von der Tauchtiefe in jede andere Richtung gezogen worden sein.«
    »Suchen Sie weiter. Erweitern Sie Ihre Suchparameter.«
    »Aye, Sir. Wir werden sie finden.«
    Das Signal wurde beendet und Riker nahm seine Suche wieder auf. Neben ihm sah Huilan von seinem laufenden Trikorderscan auf und neigte seinen Kopf fragend zur Seite. »Sie ist seit vier Stunden überfällig. Denken Sie, es ist noch wahrscheinlich, dass sie zurückkehrt?«
    »Ohne zu wissen, was passiert ist«, antwortete er ernst, »können wir die Möglichkeit nicht ausschließen. Wir müssen für den Fall hierbleiben, dass sie es doch tut.«
    »Wäre der Captain im Hauptlager nicht nützlicher? Oder auf der
Titan
? Jemand anders könnte Ihren Platz hier einnehmen.«
    »Das ist Zeitverschwendung. Wir sind doch bereits hier; also können wir auch genauso gut diesen Posten bemannen. Außerdem … werde ich nicht wieder jemanden aus meiner Mannschaft zurücklassen.«
    »Ich verstehe«, sagte Huilan, und Riker verzog das Gesicht, weil er wusste, was folgte, wenn ein Counselor
»Ich verstehe«
sagte. »So wie Sie das Außenteam auf Neu Erigol zurückgelassen haben? Einschließlich Ihrer schwangeren Frau?«
    »Sie wollen, dass ich zugebe, dass ich mich deswegen schuldig fühle?«, fragte Riker, der seinen Blick nicht vom Ozean nahm. »Natürlich tue ich das. Doch ich weiß auch, dass es in jenem Augenblick die richtige Entscheidung war. Aber in diesem Fall ist es anders,

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