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Star Trek - Titan 05 - Stürmische See

Star Trek - Titan 05 - Stürmische See

Titel: Star Trek - Titan 05 - Stürmische See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher L. Bennett
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dieses schwankende Wasser stürzen«, sagte er. »Du solltest wirklich nicht da drinnen sein, meine Liebe. Die Unterströmung könnte dich zwischen die Inseln ziehen und zerquetschen.«
    Sie grinste und tat seine Besorgnis ab. »Ich schwimme schon mein ganzes Leben, Xin. Ich weiß, wie ich mich bei rauer See in Ufernähe zu verhalten habe.«
    »Du hattest es aber nie mit zwei Inseln zu tun, die zusammenschlagen! Ich bezweifle, dass es da neben Jason und Odysseus noch jemanden gibt.« Commander Vale, die die klassische Literatur der Erde liebte, hatte die Kommandobesatzung während ihres dreitägigen Aufenthalts auf Droplet mit Holoprogrammen der maritimen Mythen beglückt.
    »Oh, hör schon auf, dir so viele Sorgen zu machen! Das hier macht Spaß, du solltest es mal versuchen.«
    »Meine Liebe, ich bin schon an Land seekrank genug.«
    »Es könnte schlimmer sein«, ertönte Meloras Stimme hinter ihm und ließ ihn aufschrecken. Ihre grazile Gestalt war so leicht, besonders in ihrem Antigravitationsanzug, dass er ihre Schritte nicht gehört hatte. »Sei lieber froh, dass sich diese Insel nicht so dreht wie die jungen. Das wäre mal ein Spaß. Stell dir nur vor, wie sich der Boden unter deinen Füßen dreht und dreht und dreht, der Horizont rauscht an dir vorbei …« Sie schien sein Unwohlsein sichtlich zu genießen, vielleicht versuchte sie ihn sogar so weit zu bringen, seine letzte Mahlzeit wieder hochzuwürgen. Die Chancen dafür standen gut.
    »Oh Melora, sei nicht so gemein«, sagte Aili.
    »Warum denn nicht? Es macht Spaß – du solltest es mal versuchen.«
    Ra-Havreii stützte seinen Kopf auf seine Knie und versuchte, sich mit Fragen der Ingenieurkunst abzulenken.
    »Gyroskopische Stabilisierung«, sagte er.
    Es folgte ein kurzer Moment des Schweigens. »Oh oh, ich glaube, ich habe ihn kaputtgemacht«, sagte Melora dann.
    Er ignorierte sie. »Ich habe gerade herausgefunden, warum sich die jungen Schwimmerinseln drehen. Es stabilisiert sie gegen Turbulenzen. So können sie nicht umkippen.«
    »Tut mir leid, aber das stimmt so nicht«, sagte Melora. »In ihrer jungen, vollständig untergetauchten Phase gedeihen sie gleich gut, egal auf welcher Seite. Aber du bist auf der richtigen Spur.«
    Er sah sie an. »Oh bitte, erleuchte mich.« Er bemühte sich, den Sarkasmus aus seiner Stimme zu halten, denn er war wirklich neugierig.
    »Die Polypen haben Organe, die Statozysten ähneln – Gleichgewichtsorgane, die man bei vielen einfachen, wirbellosen Tieren findet. Es handelt sich um Säcke mit einer kleinen Menge träger Masse in sich, die von Sensorhärchen umgeben sind. Wenn sie sich bewegen …«
    »Drückt die Trägheitsmasse gegen die Härchen auf einer Seite und lässt das Tier die Bewegungsrichtung spüren. Ja, ja.«
    Sie blickte ihn finster an. »Nun, die Polypen haben etwas Ähnliches, aber in diesem Fall basiert es auf Rotation. Anstelle einer Trägheitsmasse handelt es sich um eine Flüssigkeit, die durch den Zentrifugaleffekt gegen die Seitenhaare gedrückt wird. Es gibt ihnen ein Gefühl für Richtung und Orientierung.«
    »Und warum, bitte schön, hören sie auf, sich zu drehen, wenn sie voll entwickelt sind? Weißt du das auch schon?«
    »Sicher. Aber du bist der Ingenieur, also sag du es mir. Oder ist dir so schlecht, dass du nicht richtig denken kannst?«
    Aili sah zwischen den beiden hin und her. »Würdet ihr zwei gerne allein sein?«
    Aber Ra-Havreii hatte die Herausforderung angenommen. Er wollte Melora zeigen, dass er sie selbst an seinem schlechtesten Tag schlagen konnte. »Nun, es ist offensichtlich«, sagte er und versuchte damit, seine Verlegenheit darüber, dass er es nicht sofort gesehen hatte, zu überspielen. »Es handelt sich um das Square-Cube-Gesetz. Nur die Oberflächenmuscheln enthalten lebende Polypen, die die Kolonie mit ihren Tentakeln antreiben. Der Oberflächenbereich und damit die Anzahl der Polypen darauf, die die Insel drehen, erhöhen sich mit dem Quadrat seiner Länge. Aber der Umfang und daher die Masse, die sie antreiben müssen, gehen mit der dritten Potenz der Länge in die Höhe. Daher wird es exponentiell schwerer, die Insel zu drehen, während sie wächst.«
    Melora klatschte langsam und sarkastisch. »Sehr gut, Doktor. Und warum führt das dazu, dass sie an die Oberfläche steigen, sobald sie reif sind – und dabei die Hälfte der Kolonie töten?«
    »Nun …« Er räusperte sich. »Natürlich weil sie, ähm … sie brauchen … etwas, dass sie nur an der

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