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Star Trek - Titan 05 - Stürmische See

Star Trek - Titan 05 - Stürmische See

Titel: Star Trek - Titan 05 - Stürmische See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher L. Bennett
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Oberfläche bekommen können. Nährstoffe, um ihre größere Biomasse zu ernähren?«
    »Die Jungen können jederzeit an die Oberfläche treiben, wenn sie wollen, indem sie mehr Sauerstoff in ihre Schwimmblasen füllen. Sie müssen nur nicht dort bleiben, weil sie die Luft wieder ausstoßen können. Warum sollten die Schwimmerinseln das Leben der halben Kolonie aufgeben, um dauerhaft an der Oberfläche zu existieren?«
    »Besonders«, warf Aili ein, »da das Risiko besteht, dass sie umgeworfen werden könnten, wodurch auch die untere Hälfte sterben würde? Denk dran, sie sind symmetrischer, solange sie jung sind.« Die erwachsenen Schwimmer wurden nach unten hin immer größer und unsymmetrischer, sobald sie an der Oberfläche waren, da sich neue Polypen nur an der Unterseite ansiedelten. Mit der Zeit verlagerte das ihren Schwerpunkt und verlieh ihnen größere Stabilität. Aber als Aili darauf hinwies begriff Ra-Havreii, dass die jüngeren, symmetrischeren Polypen die gesamte Kolonie gefährdeten, wenn sie ihre Oberflächenexistenz begannen. Was konnte es wert sein, die Hälfte zu opfern und alles zu riskieren?
    »Vielleicht«, riet er, »erlangen sie durch das Auftauchen an die Oberfläche und die Ansiedlung photosynthetischer Pflanzen Zugang zu einer neuen Nährstoffquelle?«
    Melora neigte anerkennend ihren Kopf. »Gut geraten, aber du übersiehst etwas. Die oberen Polypen sterben auch in diesem Fall. Die Insekten und anderen Tiere, die diese Inseln bewohnen, bewegen sich genug, damit die lebenden Polypen unter ihnen zusätzliche Nährstoffe von ihren Körpern und Abfällen sammeln können, aber die Polypen sind nicht dafür geschaffen, außerhalb des Wassers zu überleben. Außerdem braucht ein Ökosystem Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte, um genügend Nahrung zu produzieren. Was also bleibt?«
    Sie musste über seine Unfähigkeit, das Rätsel zu lösen, schmunzeln. Er strengte verzweifelt sein Gehirn an, um ihr den Wind aus den Segeln zu nehmen. Aber er fand einfach keine Antwort. Vielleicht widerstrebte ihm die Auffassung zu stark, dass ein solches Opfer akzeptabel sein konnte. Ja, es gab Gründe, aus denen man kämpfen sollte, aber idealerweise, um den Kampf zu gewinnen und lebendig daraus hervorzugehen. Wenn Leben verloren gingen, war es Versagen, ein Fehler, das Resultat mangelhafter Werkzeuge oder Ressourcen. Das galt sowohl für die durch seinen Prototyp-Antrieb verursachte Katastrophe auf der
Luna
als auch für den Tod seiner Vorgängerin Nidani Ledrah, als seine Konstruktion sie und den Rest der
Titan
-Besatzung nicht vor einem remanischen Angriff beschützen konnte. Und nicht zuletzt traf das auch auf die Milliarden Opfer in der Föderation zu, deren Technologie den Borg nicht gewachsen gewesen war. Der Glaube an hoffnungslose Situationen war nur eine Entschuldigung, um die eigene Unzulänglichkeit nicht zugeben zu müssen. Und nur indem man die eigene Unzulänglichkeit zugab – zumindest vor sich selbst, ganz egal, wie sehr man sie vor anderen abstritt –, würde man besser werden und sicherstellen, dass ein solcher Fehler niemals wieder vorkommen würde.
    Aber natürlich schweifte er ab. Eine Kolonie von Schwimmerpolypen hatte keine solch grundlegenden Bedenken. Das Ziel des Lebens bestand darin, unbedingt zu überleben. Wenn die Hälfte starb, musste es dafür ein verzweifeltes Erfordernis geben, etwas, das ansonsten alle getötet hätte.
    »Wenn sie zu schwer werden, um zu schwimmen«, überlegte er laut, »würden sie nur noch an einer Stelle herumdümpeln oder ziellos herumtreiben. Sie … sie würden die Ressourcen in ihrer unmittelbaren Umgebung aufbrauchen und unfähig sein, irgendwo anders hinzuziehen.«
    »Sehr gut«, sagte Melora, diesmal weniger spöttisch. »Aber wie hilft ihnen das Auftauchen dabei, das zu kompensieren?«
    Irgendwie musste es ihnen neue Futterquellen ermöglichen, aber Melora hatte alle seine Hypothesen in diese Richtung abgeschmettert. Er seufzte. »Wieso erlöst du mich nicht einfach aus meinem Elend und sagst es mir endlich, Weib?«
    Aber es war Aili, die antwortete. »Strömungen«, sagte sie und klang dabei so, als wäre es die offensichtlichste Sache in der Galaxis. »Sobald sie nicht mehr selbstständig schwimmen können, müssen sie sich auf die Strömungen verlassen, um an neue Nährstoffquellen zu kommen – und die Oberflächenströmungen sind wegen des Windes stärker.«
    Ra-Havreii nahm an, dass es ihm nicht peinlich sein musste, dass jemand, der auf

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