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Star Trek - Titan 05 - Stürmische See

Star Trek - Titan 05 - Stürmische See

Titel: Star Trek - Titan 05 - Stürmische See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher L. Bennett
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übersehen, denn sie besaßen charakteristische, muskulöse Rüssel, die ihren Hinterköpfen entsprangen und horizontale Rillen, die ihre keilförmigen Gesichter anstelle der gewöhnlichen Nasen und Münder zierten. Man nannte sie oft »Rüsselköpfe«, ein Spitzname, der ursprünglich abfällig gemeint gewesen war, den aber inzwischen viele Chandir als stolze Bestätigung ihrer einzigartigen Anatomie übernommen hatten. Riker genoss es, sich Chandir-Musik anzuhören. Die Kopfrüssel waren mit großen Nebenhöhlen ausgestattet, die als Resonanzkörper dienten. Diese verstärkten ihre Stimmen für Langstreckenkommunikation und Balzrufe, und die Furchen enthielten Luftkanäle, die sie durch Muskelkontraktion zusammenziehen konnten, um die Länge und Form der Luftsäule innerhalb des Rüssels zu verändern. Dadurch wurde ihr gesamter Kopf zu einem Blasinstrument. Doch als Riker in einer seiner ersten Unterhaltungen mit Gibruch auf dieses Thema gekommen war, hatte der junge Offizier eingewandt, dass er wenig Talent für und auch kein Interesse an Musik besitze und stattdessen ein Leben führe, das sehr stark auf seine Karriere konzentriert sei. Gibruch erinnerte Riker an sich selbst in früheren Jahren, so ernst und ambitioniert, so sehr darauf bedacht, weiterzukommen, dass er vergaß, innezuhalten und zu genießen, wo er gerade war. Die
Enterprise-D
und Deanna hatten ihn davon geheilt, und er hoffte, dass die
Titan
und ihre Mannschaft das Gleiche bei dem jungen Tamen bewirken würden – nicht, um ihn von einer vielversprechenden Karriere abzuhalten, sondern um ihm dabei zu helfen, sich zu entspannen und auf dem Weg dahin Spaß zu haben.
    Doch fürs Erste war Gibruch immer noch sehr auf seinen Bericht konzentriert. Er öffnete die Gesichtsrille, die als sein Mund fungierte, und sagte: »Eine Sache bedarf Ihrer Aufmerksamkeit, Sir. Die Asteroidensuche hat einen beträchtlichen Körper katalogisiert, der momentan eine eins-zu-sechshundert-Wahrscheinlichkeit hat, bei seiner frühestmöglichen Ankunft in schätzungsweise vierzehn Stunden Droplet zu treffen.«
    Riker runzelte die Stirn. »Das ist ganz schön knapp. Warum wurde er nicht vorher entdeckt?«
    »Er nähert sich von nördlich der Bahnebene aus, Sir. Da unsere Suche auf visuelle Beobachtung begrenzt ist, braucht es eine Zeit, um all die Asteroiden zu katalogisieren, und unsere Bemühungen haben sich auf die Haupttrümmerscheibe konzentriert, wo die höchste Wahrscheinlichkeit für bedrohliche Körper liegt. Außerdem ist seine Albedo niedrig, was es schwerer macht, ihn aufzuspüren.« Riker nickte, als er sich ins Gedächtnis rief, wie schwierig es sein konnte, Asteroiden aufzuspüren, wenn man auf die Sichtsuche beschränkt war. Die Erde hatte noch im Dritten Weltkrieg quasi in ihrem eigenen Hinterhof Asteroiden entdeckt. Und Riker erinnerte sich daran, wie Axanar von einem Asteroiden getroffen wurde, der eine große Stadt zerstört hatte, da ihre Regierung nicht bereit gewesen war, in ein angemessenes Abwehrsystem zu investieren.
    »Er wurde erstmals vor sieben Stunden von den Computern entdeckt«, fuhr Gibruch fort, »aber die ursprünglichen Wahrscheinlichkeitsberechnungen waren unter der Besorgnisgrenze, daher wurde er nicht gemeldet.« Während der vergangenen anderthalb Wochen hatte Riker mitbekommen, wie das funktionierte. Die visuelle Sichtung einer Asteroidenflugbahn war mit vielen Problemen behaftet. Man konnte sehen, wo sich ein Körper momentan befand, aber es brauchte Tage oder Wochen der Beobachtung, um einzugrenzen, in welche Richtung er sich tatsächlich bewegte. Man schuf ein kegelförmiges Schema der Wege, die er nehmen konnte. Je länger man ihn beobachtete, desto genauer konnte man seine Flugbahn berechnen und den Kegel verengen. Anfangs waren die Kegel so breit, dass es schien, als ob Tausende Asteroiden Droplet oder die
Titan
treffen konnten, aber in den meisten Fällen fiel der Planet, während der Kegel immer schmaler wurde, nicht mehr hinein und die Bedrohung konnte ausgeschlossen werden. Der Wahrscheinlichkeitskegel dieses Asteroiden war schmal genug, um ihm Beachtung zu schenken, aber die Chancen standen sechshundert zu eins, dass er den Planeten verfehlen würde. Noch kein Grund für einen Alarm.
    »Risikoeinschätzung, falls er einschlagen sollte?«, fragte Riker.
    »Minimal. Seine geschätzte Masse ist hoch genug, um Schaden anzurichten, wenn er auf festen Boden treffen sollte, doch hier würde er bei einem Einschlag lediglich

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