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Star Trek - Titan 05 - Stürmische See

Star Trek - Titan 05 - Stürmische See

Titel: Star Trek - Titan 05 - Stürmische See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher L. Bennett
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nachzuvollziehen, warum ihre Reaktion so extrem war. Selbst lebende Wesen hatten reglose Komponenten, wie die Hüllen der Schwimmerpolypen und der lokalen Gliederfüßer. Er hätte gedacht, dass zumindest ein paar der Kalwale genügend Neugier aufbringen würden, um sich das genauer anzuschauen, aber Lavena konnte sie nicht dazu überreden, näher als bis auf ein paar Meter heranzuschwimmen. Im Namen der Diplomatie zog sich Riker schließlich bis auf eine Badehose aus und schwamm ein wenig vom Beiboot weg, jedoch nicht, ohne ein Stück Seil mitzunehmen, um nicht von einer großen Woge oder einem anderen unerwarteten Vorkommnis davon getrennt zu werden. Selbst mit einer Sicherheitsleine war es normalerweise keine gute Idee, ein Boot unbewacht zu lassen. Er hätte es lieber gesehen, wenn Huilan oder Ra-Havreii ebenfalls mitgekommen wären. Aber das Boot war wie ein Katamaran geformt, sodass es nicht untergehen konnte, selbst wenn es kenterte. Außerdem war dies Lavenas Element; sollte also etwas Unerwünschtes geschehen, konnte er sich darauf verlassen, dass sie ihn wieder sicher zum Beiboot bringen würde.
    Riker tat sein Bestes, um an der Sprachstunde teilzunehmen, die nun folgte. Die Kalwale mussten zumindest ein paar Worte direkt von ihm hören, damit er auf diese Weise seine Autorität untermauern konnte, also bemühte er sich, sich an seine Selkie-Kenntnisse zu erinnern und sie mit dem zu kombinieren, was Lavena ihm beigebracht hatte. Aber Luft-Selkie war ein anderer Dialekt als Wasser-Selkie, was ihn ein wenig verunsicherte. »Ähm, das ist nicht das Problem«, sagte Lavena, als es so schien, als würde seine Botschaft nicht ankommen. »Die Kalwale haben ein feines Gespür für Klangmuster und linguistische Strukturen – der Dialektunterschied ist ihnen egal. Und sie können auch gut außerhalb des Wassers hören«, fuhr sie fort. Sie schien mit etwas nicht herausrücken zu wollen.
    »Ist meine Aussprache so schlecht?«
    Ihre Kiemen liefen dunkel an. »Ich weiß nicht, ob Aussprache das richtige Wort ist. Es ist mehr eine Frage von Tonhöhe und Rhythmus.«
    Er seufzte. »Ich wünschte, ich hätte meine Posaune. Ich bin kein so guter Sänger.«
    Nachdem sie erst mal das übliche »Wir kommen in Frieden« durchgekaut hatten, bemühte sich Riker, ihnen eine Vorstellung von der wissenschaftlichen Mission der
Titan
und ihrem großen Interesse an dieser Welt und der beeindruckenden Technologie der Kalwale zu vermitteln. Er hatte sowohl bei Erstkontakten als auch bei Verabredungen festgestellt, dass sich das Eis leichter brechen ließ, wenn man Interesse am Gegenüber zeigte und es dazu brachte, von sich selbst zu erzählen. Und da die Kalwale die Außenteams aus sicherer Entfernung mit ihren lebenden Sonden beobachtet hatten, nahm Riker an, dass auch sie ein wissbegieriges Volk waren, trotz ihrer seltsamen, unüberwindbaren Furcht vor unbelebter Technik. Er hoffte, durch das gemeinsame Interesse an Entdeckungen eine Verbindung zu ihrer Spezies aufbauen zu können.
    Außerdem hatte er die Oberste Direktive noch nicht vollkommen aus dem Fester geworfen. Solange die Kalwale über sich selbst sprachen, würde er es vermeiden können, zu viel von der Galaxis preiszugeben.
    Aber in dieser Phase gab es wenig, das er und Lavena über die wirklich dringlichen Themen fragen konnten: wie die Kalwale ihre lebenden Werkzeuge züchteten, wie das Leben auf dem Planeten ausreichend Mineralstoffe bekam, um zu überleben. Sie waren lediglich in der Lage, die grundlegenden Dinge zu klären. Die Kalwale lebten in Schulen unterschiedlicher Größe und Zusammenstellung, ähnlich den Walen auf der Erde. Einige Schulen bestanden aus Müttern mit ihrem Nachwuchs, andere aus Heranwachsenden, die sich unter der Anleitung eines nichtverwandten Erwachsenen zusammengetan hatten. Allerdings war es insgesamt ein wenig komplizierter. Zum einen hatten die Kalwale, wie viele der Chordatiere auf Droplet, vier Geschlechter: Zwei, die gewissermaßen männlich waren (insofern, dass sie nur Gameten abgaben) und zwei, die hermaphroditisch waren, also untereinander Gameten austauschten und sowohl gebaren als auch die Jungen aufzogen. (Pazlars Team nahm an, dass es sich dabei um einen Schutz vor Mutationen handelte; mit vier Kopien jedes Chromosoms würden defekte Gene von der Mehrheit überschrieben. Angesichts der regelmäßigen Asteroideneinschläge voller schwerer, möglicherweise giftiger Elemente, war dies eine wertvolle Anpassung.) Die Kalwale schienen

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