Star Trek - Titan 06 - Synthese
führten zu seinem Exil an diesem Ort. Seit dieser Zeit ist er stumm geblieben.«
Dakals Augenwülste hoben sich. »Nun, es scheint, dass diese Zeit vorbei ist. Ich messe eine Art Ausstoß von Null-Dreis Oberfläche.«
Die Drohne kam weiter in das Shuttle hinein. »Wir haben keinen solchen Ausstoß gemessen. Erklären Sie das.« Die Dringlichkeit in Cyan-Graus Worten war unerwartet.
»Offenbar sind unsere Scanner sensibler als Ihre«, erwiderte Dakal mit einem Hauch von Selbstgefälligkeit, der sich aber sofort in Luft auflöste, als er zufällig durch das Kabinendach und in die Leere dahinter sah. Der bronzene Mond hatte den größeren der Doppelsterne nun vollkommen verfinstert, und die dunkle Kugel ähnelte plötzlich einem unheilvollen, bösen Auge, das ihn anstarrte.
Tuvok wandte sich um, als er hörte, wie sich der Stellvertreter näherte.
»Kooperation ist in diesem Prozess ein wichtiger Schritt nach vorn«, sagte Cyan-Grau. »Ich möchte noch einmal mein Bedauern wegen meines fehlgeleiteten Angriffs auf Ihr Schiff ausdrücken.«
»Durch diesen Angriff sind Leute gestorben«, sagte Pava vorsichtig. »Organische Wesen, von denen es keine Backup-Kopien gibt.«
»Das ist auch für mein Volk unmöglich«, erwiderte der Stellvertreter. »Die heuristischen Netzwerke der Wächter sind zu komplex für eine Datensicherung. Wir können unser Wissen bewahren, aber nicht unsere Persönlichkeiten.«
»Wenn Ihr Kern also zerstört wird, sterben Sie?«, fragte Sethe.
»Bestätigung. Ich bedauere die Tode, für die ich verantwortlich war, zutiefst. Ich ließ zu, dass meine extreme Wachsamkeit meine Umsicht verdrängte. Ich werde, so gut ich kann, Wiedergutmachung leisten.«
»Wachsamkeit gegen die Null?«, fragte Tuvok.
»Bestätigung.«
»Sie sprechen von dieser Bedrohung als eine Gefahr für Sie, und doch weigern Sie sich, mit uns darüber zu reden.« Tuvok betrachtete den Stellvertreter. »Das ist unlogisch.«
»Die Null ist unser Problem.« Cyan-Graus Antwort war barsch. »Es ist unsere Verpflichtung, sie abzuwehren, nicht Ihre.«
»Und Sie nehmen diese Verpflichtung sehr ernst«, fügte Sethe hinzu.
Tuvok fuhr fort: »Vielleicht können wir Ihnen helfen.«
»Ihre Hilfe wird nicht benötigt. Ende der Kommunikation.«
Sethe schnaubte. »Das bedeutet in der Sprache der Wächter wohl so etwas wie ‚Das geht euch nichts an‘.«
Der Stellvertreter bewegte sich, und Tuvok sah, dass er ihn zu untersuchen schien. »Sie drei gehören anderen Genotypen an als jene, denen ich zuvor begegnet bin. Speziesbezeichnungen: Vulkanier, Cygnianer, Andorianer.«
»Woher wissen Sie das über uns?«, hakte Pava nach.
»Teilinformationen, die Weiß-Blau während seiner Durchquerung Ihrer Schiffssysteme erspäht hat, wurden an mich und alleanderen Wächter weitergeleitet. Diese Informationen beinhalteten einige Aufzeichnungen über die Mitgliedsspezies Ihrer Föderation.« Während sie sprach, blieb der Sensorkopf in der Brust der Maschine auf Tuvok gerichtet. »Diese Aufzeichnungen behandeln die vulkanische Gesellschaft, sind aber unvollständig.«
»Wenn Sie eine Frage über mein Volk haben, dann stellen Sie sie.«
»Ihre Spezies unterdrückt emotionale Reaktionen, um eine Lehre des logischen Denkens und Handelns anzunehmen. Frage: Wie fühlt es sich an, in einem emotionslosen Zustand zu existieren?«
Tuvok war bewusst, dass alles, was er sagte, wahrscheinlich in den Wissenspool einfließen würde, den die Wächter über die
Titan-
Mannschaft anlegten. Daher wählte er seine Worte mit Bedacht. »Eine seltsame Frage von einer synthetischen Lebensform. Sind Ihre emotionalen Reaktionen nicht nur Computersubroutinen? Wenn Sie einen Zustand reiner Logik erfahren wollen, können Sie diese emotionalen Prozesse nicht einfach ausschalten?«
»Nein.« Tuvok hob überrascht eine Augenbraue. »Ich kann meine Gefühlsreaktionen ebenso wenig ausschalten wie Sie den motorischen Kortex Ihres Gehirns.«
»Sie sind fest in Ihnen verdrahtet«, sagte Sethe.
»Bestätigung.«
»Warum?«, fragte Tuvok. »Welchen Wert hat Ihre Nachbildung von Emotionen? Welchen Vorteil gibt sie Ihren Funktionen?«
Nach einem langen Moment der Stille antwortete Cyan-Grau: »Ohne sie wären wir einfach nur Maschinen.«
Das Klingeln eines sich aufbauenden holografischen Bedienfeldes ertönte, gefolgt von einer melodischen, weiblichen Stimme, die durch das Labor der Stellarkartografie hallte. »Lieutenant Pazlar.«
Melora drehte sich über der
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