Star Trek - Titan 06 - Synthese
Warpgeschwindigkeit zu erreichen. Wenn Maschinen in Panik geraten können, dann tun sie das gerade.« Der Cygnianer brach ab, als er die sich windende Form der Raumanomalie sah. »Und das muss der Grund dafür sein …«
»Flugpositionen«, sagte Tuvok. »Ensign Dakal, Lieutenant Sethe, bitte treten Sie zurück.«
Dakal sprang rechtzeitig beiseite, um Pava vorbeizulassen, die sich auf den Sitz des Kopiloten setzte. Dann änderte sich die Aussicht, und die
Holiday
hob ab.
»Wir müssen von hier weg!«, murmelte Sethe.
»Genau das habe ich vor«, sagte Tuvok. Seine Stimme war dabei so ruhig und gelassen, als ob er über unfreundliches Wetter sprechen würde.
Die
Holiday
entfernte sich von der Landeplattform, und der Commander führte sie in eine harte Kurve, die das Trägheitsdämpfungsfeld strapazierte. Der Ensign streckte seine Hand nach einer Haltestange aus und war unfähig, seinen Blick von der Anomalie zu nehmen. Farbe und Form waren unnatürlich, und die Art und Weise,wie sie sich wand und drehte, wirkte, als ob das Universum versuchen würde, sie zu schließen und sie auszulöschen, bevor sie sich vollständig manifestieren konnte.
Dann brach sie auf und explodierte mit monströser Heftigkeit. Der Subraumriss weitete sich, und Formen wurden ausgespuckt. Lange Seile aus einem seltsamen, glitzernden Material schossen wie Peitschen heraus und rollten sich zu Kugeln zusammen; andere lösten sich auf, da sie nicht genügend kritisches Potenzial besaßen, um in diesem fremden Gebiet existieren zu können. Die Anomalie schrumpfte bereits, aber die Dinge, die sie herausgelassen hatte, bewegten sich weiter, wie Öl über Wasser.
Das größte von ihnen, ein dickes Seil aus geschmolzener Materie, streckte sich in die Länge und zerknickte die obere Fläche der Raffinerieplattform. Aus ihrer Sicht sah es wie eine zarte Berührung aus, aber sie hinterließ eine Spur aus Feuer und Zerstörung, schnitt sich durch funkensprühende Energiebarrieren und riss große Stücke aus der Wächterstation.
Schiffshüllen und Drohnen entfernten sich von den Docks und versuchten verzweifelt, zu entkommen. Aber der Schlag riss sie alle auseinander. Voller Entsetzen wurde dem Cardassianer klar, dass die seltsame Feuerspur auf die KIs zielte und sie mit absichtlicher, kalkulierter Bösartigkeit traf.
»Lebt es?«, keuchte die Andorianerin.
Ein Signal ertönte von einer der anderen Konsolen, und Dakal sah nach, was es war. »Wir werden gerufen. Es ist Lieutenant McCreedy vom Tanker.«
Er berührte eine Taste auf der Konsole, und die Stimme der Ingenieurin schnitt durch die Luft. »Holiday,
hören Sie mich? Sehen Sie das auch?«
Dakals Stimme kam ihm kühl und abwesend vor, als er antwortete: »Wir sehen es, Lieutenant.«
KAPITEL 9
Riker stand am hohen, schmalen Fenster seines Bereitschaftsraumes. Er stützte seinen Kopf auf einen Arm, den er gegen den Rahmen gelegt hatte. Draußen waren die blinkenden Lichter der Drohnen zu sehen, die an der steuerbord gelegenen Warpgondel arbeiteten.
»Ich konnte es einfach nicht einordnen«, gab er zu. »Ich weiß nicht, ob das, was ich gesehen habe, echt war oder nur eine Simulation.«
Hinter ihm runzelte seine Frau die Stirn. »Nimm für einen Moment an, dass es echt war«, schlug Deanna vor. »Was sagt dir dein Bauchgefühl?«
Er sah sie über seine Schulter hinweg an und lächelte schwach. »Du bist der Counselor in dieser Ehe, nicht ich.«
»Du hast ein paar meiner guten Angewohnheiten übernommen. Denk nicht nach, bevor du antwortest, Will. Beschreibe mir einfach die ersten Eindrücke, die dir einfallen.«
Der Captain stellte sich den Avatar vor. »Intelligent«, sagte er. »Trotzig.
Ängstlich
.«
»Wovor hat sie Angst?«
»Ich glaube vor uns.« Riker verschränkte die Arme. »Ich sage dir, wie es sich angefühlt hat. Es war, als würde ich mir selbst zuhören, wie ich als Fünfzehnjähriger mit meinem Vater rede. Nur dass ich dieses Mal der Erwachsene bin, der es besser weiß.«
»Du findest also, dass sie sich wie ein Kind benimmt? Das könnteeinige Aspekte ihres Verhaltens erklären.«
»Sie ist eher so etwas wie ein launischer Teenager. Dem die Kraft eines Spitzenraumschiffes zur Verfügung steht.«
Troi ging im Raum umher und dachte laut nach. »Ich habe mit Xin, Torvig und Chaka gesprochen. Alle drei haben ähnliche Verhaltensweisen wie du bemerkt.« Sie seufzte. »Eine Persönlichkeit im Wandel, die nach Stabilität sucht und sich selbst noch finden muss.«
»Ist das
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