Star Trek - Titan 06 - Synthese
Aufwärmsequenz hatte bereits begonnen.
»Die Masse dieses Objektes ist viel dichter, als seine Größe vermuten lässt«, berichtete Dakal. »Es ähnelt einer Art Protomaterie. Außerdem messe ich um das Objekt herum seltsame Raumeffekte. Wir werden wahrscheinlich keinen großen Schaden anrichten können.«
»Das ist mir bewusst, Ensign.« Tuvok sah Pava nicht an, während er den nächsten Befehl gab. »Zielen Sie auf das Zentrum der Masse und feuern Sie, durchgehender Impuls.«
»Feuer!«, rief die Andorianerin.
Bläulich glühende Lanzen phasierter Energie schossen heraus und trafen genau ins Ziel. Pava glich es aus, als Tuvok die
Holiday
an der Null-Masse vorbeizog. Sie sah einen sich windenden Fühler aus schimmernder Materie, der sich in Richtung des Tankers ausstreckte und erzitterte, als die Phaserschüsse ihn trafen.
Die Reaktion war unmittelbar und tödlich. Die Masse bildete weitere dürre Ranken, die nach dem Sternenflottenshuttle griffen.
»
Holiday
an Tanker.« Sie hörte, wie der Vulkanier ruhig in die Kommunikationskonsole sprach. »Lieutenant McCreedy, schaffen Sie es aus dem Trümmerfeld heraus?«
In der Stimme der Ingenieurin lag unterdrücktes Entsetzen.
»Commander, dieses Ding wird Sie bei lebendigem Leib fressen! Greifen Sie es nicht an!«
»Wir wissen Ihre Sorge zu schätzen, aber sie ist unnötig. Das Deuterium hat höchste Priorität. Sie verlassen diesen Bereich mit maximaler Geschwindigkeit. Bestätigen Sie.«
»Aber Sir …«
»Bestätigen Sie«, wiederholte er und steuerte die
Holiday
in einen Sturzflug.
»Befehl bestätigt.«
Die Antwort klang angespannt.
»Viel Glück. McCreedy Ende.«
»Der Tanker ist zehn Sekunden vom Rand des Trümmerfelds entfernt«, berichtete Dakal. »Die Null-Masse nähert sich uns.«
»Bereiten Sie sich darauf vor, zu feuern.« Tuvoks dunkle Finger bewegten sich blitzschnell über die Konsole. »Lieutenant Sethe, bringen Sie die Trägheitsdämpfer auf volle Leistung.«
Der Cygnianer beugte sich über die hintere Konsole und setzte den Befehl in die Tat um. »Trägheitsdämpfer auf voller Kraft!«
Tuvok warf Pava einen Seitenblick zu. »Feuer, Lieutenant.«
Bevor sie antworten konnten, vollführte der Vulkanier ein Manöver, das die Hülle des Shuttles beunruhigend ächzen ließ. Geschickt lenkte Tuvok die
Holiday
mithilfe der Fluglagedüsen in eine graziöse Drehung, die das Shuttle im Bruchteil einer Sekunde umdrehte, ohne dass es an Schwung verlor. Abrupt erfüllte die Null die Sicht aus dem Kabinendach. Vor Pavas Augen wurde das Objekt dünner und öffnete sich zu einer ringförmigen Gestalt, die das Shuttle einzuhüllen drohte.
Es will uns wie ein
Zylo
-Ei zerquetschen …
Sie betätigte erneut die Abschusssteuerung und löste dieses Mal eine Streuschusssalve aus, anstatt einen kontinuierlichen Strahl abzugeben. Pava hätte jetzt gerne einen Photonentorpedowerfer gehabt, musste sich aber mit den standardmäßigen Typ-IV-Phasern begnügen.
Die Einschläge waren effektiv, und aus dieser Nähe hatte sie das zweifelhafte Vergnügen, zu sehen, wie die Trefferpunkte durch die versengende Energie schwarz wurden. Klumpen aus seltsamem Material, von dem sich nicht sagen ließ, ob es organisch oder metallisch war, schossen in die Dunkelheit. Exotische Strahlung funkelte um die Masse und verschwand wieder. Tuvok leitete bereits Energie in das Impulsgitter, und das Shuttle änderte seine Richtung. Es raste gerade noch rechtzeitig hinab und nach steuerbord, um dem vorbeiziehendenSchlag eines Tentakels mit stumpfem Ende auszuweichen.
»Es kommt noch immer näher«, sagte Sethe. »Ich glaube, wir haben es verärgert.«
Pavas himmelblaues Gesicht verzog sich zu einer Grimasse. »So viel Kraft in unmittelbarer Nähe … jedes normale Schiff wäre dem Vakuum ausgeliefert.«
»Warum denken Sie, dass es sich bei den Dingern um Schiffe handelt?«, fragte Sethe verbittert.
»Wir können uns zu einem späteren Zeitpunkt um die Analyse kümmern«, unterbrach Tuvok. »Ensign, Status des Tankers?«
Der Cardassianer sah auf die Anzeige. »Sie haben das Trümmerfeld hinter sich gelassen. Ich messe einen Scherungseffekt. Der Tanker ist weg.«
Aus den Augenwinkeln sah Pava den Lichtblitz, den die Flucht des Schiffes erzeugt hatte. »Sind wir jetzt dran?«, fragte sie.
»Das sind wir«, antwortete Tuvok. »Leiten Sie die Energie in den Antrieb und die Deflektoren.«
»Bin schon dabei, Sir«, rief Sethe.
Dakal fiel dem Cygnianer ins Wort.
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