Star Trek TNG - Doppelhelix 01 - Infektion
Reflex als bewusst auf.
»Die Datenbank enthält alle Informationen, die wir über das Virus sammeln konnten. Hat uns nicht viel genützt. Doch das ist glücklicherweise ja jetzt Ihr Problem. Das Problem der
Sternenflotte,
meine ich. Viel Glück.«
»Warten Sie!«, rief sie, als er die Verbindung beenden wollte.
Das war es? Er lässt mich einfach damit allein? Wie verrückt ist er?
»Was gibt es denn noch, Doktor?«
»Ich werde sofort damit beginnen, Ihre Informationen durchzusehen.« Sie schluckte, um den Kloß im Hals loszuwerden. »Beamen Sie in der Zwischenzeit bitte eine Probe mit verseuchtem Blut hoch. Danach brauche ich einen Patienten in der frühesten Phase der Krankheit.«
Tang kniff die Augen zusammen.
»Das empfehle ich nicht, Doktor«
, sagte er schroff.
»Warum nicht?«, fragte sie kühl.
»Die Seuche durchdringt Biofilter, als wären sie nicht da. In der ersten Woche haben wir sie in der Quarantäne-Station noch laufen lassen, aber sie haben rein gar nichts bewirkt. Nichts kann das Virus aufhalten.«
»Das ist unmöglich«, sagte sie. »Nichts, das so groß ist wie ein Virus, kann einen Biofilter durchdringen.«
Er zuckte mit den Schultern.
»Vielleicht haben wir einen Fehler gemacht. Vielleicht ist das Virus auch überall gleichzeitig auf dem Planeten aufgetaucht. Oder vielleicht ist es nur schlauer, als wir denken. Ich weiß es einfach nicht.«
Er fuhr sich mit einer Hand durch sein widerspenstiges Haar.
»Aber ich würde kein Risiko eingehen. Nicht an Bord eines Raumschiffes. Wenn es auf so beengtem Raum freigesetzt wird, noch dazu mit Ihren Belüftungssystemen ... Na ja, ich würde nicht Teil Ihrer Mannschaft sein wollen. Sie alle werden den Rest Ihres Lebens hier unten bei uns in Quarantäne verbringen.«
»Wir haben Luftreiniger ...«
»Das reicht nicht aus.«
Er schüttelte den Kopf.
»Nicht mal annähernd
. Warum hören Sie mir nicht zu
?«
Wütend schnappte sie nach Luft.
Zähl bis zehn. Er versucht dich nicht absichtlich zu provozieren. Zähl bis zehn und vergiss nicht, zu atmen
.
»Was empfehlen Sie denn stattdessen?«, fragte sie und schaffte es, einen annähernd normalen Tonfall beizubehalten.
Er beugte sich vor, und sein Gesichtsausdruck wurde noch angespannter.
»Ich glaube nicht, dass diese Seuche überhaupt geheilt werden kann.«
Seine Stimme senkte sich zu einem Flüstern, als würde er ihr etwas Vertrauliches erzählen.
»Archaria III hat eines der besten Gesundheitssysteme der Föderation. Unsere gesamte Ausrüstung ist auf dem neuesten Stand. Vielleicht nicht so gut wie die, die Sie an Bord der
Enterprise
haben, aber verdammt nah dran. Wir haben keine Lösung gefunden, und ich habe in den letzten drei Wochen etwa hundert Leute daran arbeiten lassen. Wir werden kein Heilmittel finden, Doktor. Das war’s für uns.«
»Ich weigere mich, das zu akzeptieren«, sagte Dr. Crusher. Mit einer so negativen Einstellung war es kein Wunder, dass seine Leute keine Fortschritte erzielt hatten. »Allein in der Geschichte der Menschheit wurde viele Male behauptet, es gebe kein Heilmittel für Polio, für AIDS oder Krebs. Und jedes Mal haben wir es doch geschafft. Es gibt
immer
eine Lösung. Wir müssen sie nur finden.«
Tang sah sie an.
»Wollen Sie wissen, was ich
wirklich
denke, Doktor? Wollen Sie den besten Rat, den ich Ihnen geben kann?«
»Ja.«
»Archaria III muss vollständig und für immer isoliert werden, um die Seuche davon abzuhalten, sich auszubreiten. Diesen Planeten unter Quarantäne stellen, ja, das ist ein Anfang. Postieren Sie Wachen im Orbit. Zur Hölle
, verminen
Sie das ganze System! Schießen Sie jedes Schiff ab, das versucht, hinein- oder hinauszukommen. Schneiden Sie uns vom Rest der Galaxis ab, und lassen Sie niemals wieder jemanden einen Fuß auf Archaria III setzen! Und beten Sie – beten Sie einfach, dass das Virus nicht von einem der Dutzend Schiffe, die bereits fort sind, auf andere Planeten gebracht wurde.«
Es sind Raumschiffe gestartet?
, dachte sie alarmiert.
Sind die verrückt?
Nun, Jean-Luc würde dem ein Ende setzen. Sobald sie die Unterhaltung mit Dr. Tang beendet hatte, würde sie ihn informieren.
»Wir
werden
die Seuche eindämmen«, sagte sie in ihrem beruhigendsten Tonfall. »Dies ist nicht die erste Seuche, mit der die Sternenflotte es zu tun bekommt, und es wird auch nicht die letzte sein.«
Tang schüttelte traurig den Kopf.
»Blasierte, arrogante Sternenflotte – ihr wisst es immer besser als die Experten. Hören Sie mir zu. Dies
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