Star Trek TNG - Doppelhelix 02 - Überträger
den Cardassianern verhandeln, warum sollten sie uns dann töten?«
»Wir wissen nicht, um was für eine Krankheit es sich handelt«, sagte Pulaski. »Und wir haben noch nie eine ihrer Erzverarbeitungsstationen von innen gesehen. Wenn einer von uns unabsichtlich über Informationen stolpert, die die Cardassianer lieber geheim halten wollen, könnten wir alle dafür bezahlen.«
Die anderen starrten Pulaski an, als wäre es ihre Schuld, dass die Mission so gefährlich war. Vielleicht stimmte das ja. Vielleicht würde das alles ohne ihre Beziehung mit Ton nicht passieren. Aber das spielte keine Rolle. Es war nur wichtig, dass in diesem Moment Leute starben.
»Ich gebe Ihnen jetzt die Gelegenheit auszusteigen«, sagte sie, »solange Sie das, was ich Ihnen gesagt habe, vertraulich behandeln.«
Governo schien über ihre Worte nachzudenken, aber Marvig reckte trotzig das Kinn vor.
»Ich bin der Sternenflotte beigetreten, um mehr zu machen, als allgemeine Medizin in irgendeiner menschlichen Kolonie zu praktizieren. Ich bin wegen der Risiken beigetreten. Als ich meinen Eid geleistet habe, hatte ich nicht vor, auszusteigen, sobald es gefährlich wird.«
Governo sah sie an, als wäre er überrascht über ihre Worte. »Du hast recht.« Er nickte auf eine knappe, militärische Art. »In erster Linie bin ich Arzt.«
»Also gut«, sagte Pulaski. »Dann wollen wir mal hoffen, dass alle meine Warnungen lediglich eine Überreaktion waren.«
Aber in ihrem Herzen wusste sie, dass dem nicht so war. Und während sie ihre beiden Koffer hochhob, fragte sie sich, ob sie den beiden eine realistische Einschätzung gegeben hatte.
Wenn überhaupt hatte sie ihre Überlebenschancen zu optimistisch eingeschätzt. Wenn all die Geschichten, die Ton ihr erzählt hatte, zutrafen, wäre es ein Wunder, wenn sie es wieder von der Raumstation schafften.
Kira Nerys stand in der Hitze. Das dreckige Hemd klebte ihr am Rücken, und ihre Füße waren in den Stiefeln ganz angeschwollen. Eine Blase an ihrer Ferse brannte höllisch. Die Stiefel waren ihr zu klein, auch ohne die Schwellung. Sie hatte sie von einer sterbenden Freundin bekommen. Unfassbar, dass sie einander nichts anderes schenken konnten als Kleidungsstücke oder Nahrung.
Ihr Ohrring klimperte in einem Luftzug. Sie hatte sich gerade noch eine Brise gewünscht, aber sie schien die Hitze nur schlimmer zu machen. Sie stand vor einer Widerstandszelle, und es war nicht mal ihre eigene. Darum ließen sie Kira hier warten, bis sie eine Entscheidung über sie getroffen hatten.
Sie starrte die improvisierten Zelte an. Wer auch immer hier das Lager plante, machte seinen Job nicht besonders gut. Sie befanden sich in einem versteckten Tal, das man nicht auf den Karten finden konnte, das aber in diesem Teil von Bajor allgemein bekannt war. Die Zelte waren neben einem schmalen Flussbett aufgestellt, das in der Sommerhitze vollkommen ausgetrocknet war. Wenn sie diese Zelle leiten würde, hätte sie die Zelte am Berghang positioniert, wo knorrige Bäume und Felsen Deckung boten. So wie es war, würden die Cardassianer dieses Lager sofort aufspüren, sollten sie jemals den Weg in dieses Tal finden.
Nicht dass sie in der Position war, Ratschläge zu erteilen.
Sie war hier, um Gerüchten nachzujagen. Sie hatte von einer schweren Krankheit im Süden gehört und in einer Aufnahme, die Shakaar gemacht hatte, tatsächlich auch ein paar Leichen gesehen. Das Problem bestand darin, dass weder sie noch Shakaar sie hatten sterben sehen. Es gab Gerüchte, dass es sich um eine Seuche handelte, aber bis jetzt hatte niemand in ihrem Teil von Bajor Beweise dafür gefunden.
Doch sie bezweifelte nicht, dass sie existierte.
Man hatte ihr gesagt, dass Javis Zelle mehr darüber wusste, und sie hatte ein Treffen mit einem ihrer Kontakte vereinbart. Dieser hatte sie hergebracht, eine lange Reise durch Gebiete, die zu Leuten wie ihr nicht gerade freundlich waren. Sie war als Mitglied des Widerstands bekannt, und schon vor der Sache auf Terok Nor im vergangenen Jahr hatten die Cardassianer sie beobachtet. Sie wussten nicht, dass sie auf Terok Nor gewesen war – dafür hatte Constable Odo gesorgt –, aber sie verdächtigten sie. Sie verdächtigten sie einer Menge Dinge, konnten sie ihr aber niemals nachweisen.
Auch wenn sie es immer wieder versuchten.
Kira seufzte und fuhr sich mit einer Hand durch ihr langes Haar. Sie konnte den Schweiß auf ihrer Kopfhaut spüren. Sie wünschte sich, Javi würde sich
Weitere Kostenlose Bücher