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Star Trek TNG - Doppelhelix 02 - Überträger

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 02 - Überträger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Wesley Smith
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beeilen.
    Schließlich schlüpfte eine Frau aus einem der Zelte. Sie trug ein zerrissenes dunkles Kleid voller Schmutzflecken. Die Armut hier – selbst unter den Widerstandskämpfern – brach Kira das Herz.
    »Javi wird dich jetzt empfangen«, sagte die Frau.
    Kira war sich nicht sicher, ob sie das Zelt betreten sollte. Darin war es noch heißer als draußen. Aber sie stieg die leichte Anhöhe hinauf, schob den Stoff am Eingang beiseite und ging hinein.
    Sie behielt recht. Hier war es noch wärmer. Die Hitze fühlte sich alt und drückend an, als ob sie sich schon seit Tagen hier staute und nicht erst seit Stunden. Javi saß mit gekreuzten Beinen vor seinem tragbaren Computersystem – dem Herz einer jeden Widerstandszelle, wie Shakaar die Dinger mal genannt hatte. Javi war dünner, als sie ihn von ihrer letzten Begegnung in Erinnerung hatte. Seiner Haut sah man die Mangelernährung an, aber seine Augen funkelten immer noch.
    Neben ihm saß Corda, seine Stellvertreterin. Sie war größer als Kira und ebenfalls zu dünn. Aber ihr verlieh es eine zähe Erscheinung, als hätten die trockene Luft, die Hitze und der Nahrungsmangel ihre Haut verhärtet und widerstandsfähiger gemacht.
    »Entschuldige, dass wir dich haben warten lassen, Nerys.« Javi sprach langsam, wie immer. Er war für kurze Zeit Mitglied in Shakaars Zelle gewesen, und er hatte Kira durch seine vorsichtige Art, an Entscheidungen heranzugehen, stets irritiert. Offenbar hatte er auch Shakaar verärgert, denn eines Tages hatte Kira gehört, dass Javi mit einigen seiner Leute weitergezogen war, um eine eigene Zelle zu gründen. Sie sprachen aber noch miteinander und hatten natürlich auch dieselben Ziele. Im Gegensatz zu einigen anderen Widerstandszellen, mit denen Kira zu tun gehabt hatte. Es gab ein paar, die machten sogar ihr Angst mit ihrem Gerede von edlem Selbstmord und totaler Zerstörung.
    »Wenn ich gewusst hätte, wie heiß es hier drin ist«, sagte Kira, »hätte ich darauf bestanden, dass du mich noch ein wenig länger draußen warten lässt.«
    Javi zuckte mit den Schultern. »Man gewöhnt sich daran.«
    »Du vielleicht. Ich auf keinen Fall.«
    »Fang nicht so an«, sagte Corda. »Du bist nicht hier, um uns zu kritisieren.«
    »Das ist auch gut so, denn ich finde, dass euer Lager viel zu ungeschützt liegt – ihr bringt eure ganze Zelle in Gefahr.«
    »Aber du bist nicht hier, um uns das zu sagen.« Sarkasmus schwang in Cordas Worten mit.
    »Nein. Ich bin hier, weil ich ein paar Gerüchte bestätigen soll.«
    »Über die Seuche«, sagte Javi.
    Trotz der Hitze fröstelte Kira. »Man nennt es jetzt schon eine Seuche?«
    »Hunderte Tote, Nerys.« Javis Stimme war ernst. »Alle, die damit in Kontakt kommen, werden krank.«
    »Alle?«, fragte Kira.
    »Früher oder später«, antwortete Corda.
    »Woher habt ihr diese Information?«
    »Meinst du, ob wir uns infiziert haben?«, fragte Corda. »Nein, wir haben sie auf dieselbe Weise bekommen wie ihr, in Botschaften, die über Sanitätscomputer verschickt wurden.«
    Kira hatte Corda nie ausstehen können, und die Hitze trug nicht gerade dazu bei, ihre Stimmung zu heben. »Ich bin nicht hier, um mit dir zu reden.«
    »Das musst du aber, ob es dir gefällt oder nicht«, erwiderte Corda. »Ich bin diejenige, die der Sache nachgegangen ist und Javi Bericht erstattet hat.«
    Kira sah sie einen Moment finster an. Corda starrte unbeeindruckt zurück.
    »Das hilft uns nicht weiter«, fuhr Javi dazwischen. »Wir müssen zusammenarbeiten. Nerys ist zu uns gekommen, um Informationen zu erhalten. Die Art, die man nicht leichtfertig verschickt.«
    »Aber Corda hat gerade gesagt, dass ihr nichts gehört habt, was wir nicht auch gehört haben«, sagte Kira.
    »Das habe ich nicht«, erwiderte Corda. »Wir haben auch noch Berichte aus anderen Quellen.«
    »Welche?«
    »Nichtbajoraner. Mitarbeiter der Hilfsteams, die nicht von der Föderation kommen. Sie scheinen nicht betroffen zu sein.«
    Diese Teams gehörten zu Hilfsorganisationen, die zu Planeten kamen, auf denen Notstand herrschte. Sie versorgten die Leute mit grundlegenden Dingen – Nahrung, Medizin, Kleidung. Manchmal wusste Kira ihre Anwesenheit zu schätzen, manchmal verabscheute sie sie mehr, als sie es in Worte fassen konnte. Was sie wollte, war ein Einschreiten der Föderation, um die cardassianische Besatzung zu beenden. Aber die Föderation hatte ihre Vorschriften und Bedingungen – Kira hatte sich niemals die Mühe gemacht, sie zu verstehen – und

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